Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
Vom Netzwerk:
wir wären Freunde.«
»Was? Wir sind Freunde.« Sie trat näher an das Kopfende des Bettes und in seinen Blickwinkel.
»Wir sind Freunde, Phelan. «
»Freunde?« Seine Antwort war mit Verachtung getränkt.
»Wenn du so deine Freunde behandelst, bin ich froh, nicht dein Feind zu sein.«
»Wovon redest du? Was habe ich denn getan?«
»Spiel nicht die Unschuldige, Ranna! Ich bin vielleicht ein Leibeigener, aber ich bin nicht blöde!« Trotz der brennenden Schmerzen rollte er sich auf die linke Seite, um ihr ins Gesicht sehen zu können. »Was du getan hast? Du hast mit ihm geschlafen! Hast du gedacht, es wäre mir egal, oder hast du in der Hitze des Augenblicks überhaupt nicht gedacht?«
Sie starrte ihn völlig verständnislos an. »Wie kann dich das verletzen? Was macht es für einen Unterschied?«
»Was für einen Unterschied?« Er schüttelte den Kopf. »Habe ich irgendwas verpaßt? Soweit ich mich entsinne, habt ihr miteinander gefickt.«
Ranna sah ihn an, als habe er den Verstand verloren.
»Du bist offensichtlich verwirrt. Du hast zuwenig Schlaf bekommen. Ich komme später wieder.«
Er ließ sich wieder auf den Bauch fallen. »Mach dir keine Mühe. Dein Geliebter und du, ihr habt mich schon genug zerfetzt.«
»Geliebter? Vlad?« Sie lachte schallend. »Es ist offenkundig, daß dein Geist nicht funktioniert.«
»Ihr habt es miteinander getrieben. Sie haben euch gesehen! Wie, zum Teufel, würdest du das nennen?«
»Wir sind ganz bestimmt kein Liebespaar. Vlad und ich waren in derselben Geschko.« Ihr Tonfall forderte ihn heraus, daraus eine Art böswillige Anschuldigung zu machen, dann aber versagte ihre Stimme. »Ich war über . . . etwas . . . verwirrt, und habe mit ihm geredet.«
»Aber das war nicht alles, was ihr getan habt, oder?«
»Wie kannst du das als Verbrechen betrachten? Wir waren in derselben Geschko! Wir sind zusammen aufgewachsen. Du würdest sagen, wir sind Teil einer Familie.« Sie bettelte um sein Verständnis, aber ihre Erklärungen ließen Phelan nur vor Wut erzittern. Sie bemerkte es und versuchte, das Donnerwetter abzuwehren. »Ich bin gekommen, weil ich an die Zeit denken . muß, die wir zusammen verbracht haben . . .«
Phelan schrie leise auf. »Du hast mir schon genug angetan. Verstehst du das nicht? Ich werde dir nicht gestatten, mit meinem Innenleben zu tun, was Vlad mit meinem Rücken gemacht hat - jedenfalls nicht mehr. Geh! Verschwinde! Ich will dich nicht mehr sehen!«
Er vergrub sein Gesicht im Kissen, damit sie die heißen Tränen nicht sehen konnte, die in seinen Augen brannten. Er kämpfte darum, sein Schluchzen zu unterdrücken und dachte, er hätte es geschafft, bis er ein Weinen hörte. Er versuchte es noch angestrengter, aber das Geräusch verklang erst, als die Tür sich mit einem Zischen hinter ihr schloß.
»Sind Sie wach, Kell?«
Phelan blickte mit rotgeränderten Augen in den Spiegel und nickte dem Präzentor Martialum zu. »Verzeihen Sie, daß ich mich nicht erhebe, aber . . .«
»Ich verstehe.« Focht betrachtete den zerschundenen Rücken des Söldners. »Ich habe schon schlimmere Wunden gesehen, aber noch nie bei jemandem, der noch lebte.«
Der Kell Hound zwang sich zu einem gequälten Lächeln.
»Hätte ich gewußt, daß es derartig schmerzen würde, hätte ich den Tod wahrscheinlich vorgezogen.«
Focht erwiderte Phelans Galgenhumor mit einem knappen Nicken. »Die Striemen scheinen schlimm, aber sie werden kaum Narben hinterlassen.«
»Sie wissen, was man im Nagelring über Narben sagt.«
Der Blick des älteren Mannes schweifte in unbestimmte Fernen. »Allerdings. >Narben sind der Beweis dafür, daß der Mensch seine eigene Dummheit überleben kann.«< Seine linke Hand rückte die Augenklappe zurecht. »Im Verlauf der letzten zwanzig Jahre haben diese Worte für mich eine besondere Bedeutung gewonnen. «
Der Söldner seufzte. »So habe ich das noch gar nicht gesehen, sonst hätte ich Vlad vielleicht gebeten, mich ins Gesicht zu schlagen, damit ich bei jedem Blick in den Spiegel an meine Blödheit erinnert werde.«
Der Präzentor Martialum legte die Fingerspitzen aufeinander. »Manche Menschen betrachten solche Verwundungen als Beweis ihrer Unsterblichkeit und Unfehlbarkeit. Sie wären unerträglich, wenn sie sich eine derartige Einbildung zugestehen würden.«
Das Bild Tor Miraborgs trat vor Phelans Auge. Eins zu Null für den ComStar-Krieger. »Ich habe schon vor langer Zeit gelernt, daß ich nicht unfehlbar bin.«
Focht betrachtete Phelans Gesicht im Spiegel.

Weitere Kostenlose Bücher