BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis
Türpfosten lehnte.
»Ich bitte um Verzeihung, Kinder. Ich wollte nicht stören.«
Phelan drehte sich zu ihr um und legte einen Arm um Rannas Taille. »Tag, Major... ähem, Oberst Kerensky.« Als sie die Stirn runzelte, korrigierte er hastig seinen Fauxpas. »Ich meine, Natascha. Verzeih mir, ich bin immer noch gewohnt, dich so anzusprechen wie während meiner Zeit auf Outreach.«
Natascha Kerensky zuckte die Achseln. »Kein Blut, kein Bericht. Ich habe dir zwei Dinge mitzuteilen. Erstens hat Khan Ulric nach einigem Schachern die Holzköpfe in der Clankonklave davon überzeugen können, daß ich dich in BattleMechtaktik unterrichten sollte.« Sie kniff die Augen zusammen. »Ich weiß nicht, ob ich sonderlich erfreut über seine Argumentation sein soll, daß mich mein >fortgeschrittenes Alter< für den Posten einer Lehrerin geeignet macht, aber ich will nicht gegen den Erfolg argumentieren.«
Ranna zog scharf die Luft ein. Anscheinend bemerkte auch Natascha diese Reaktion. »Tut mir leid, Ranna, aber ich habe fast fünf Jahrzehnte in der Inneren Sphäre zugebracht. Verzeih mir, wenn mein Sprachgebrauch dich beleidigt.«
Ranna lächelte kokett. »Natürlich, Großmutter.«
Phelan sah, wie Natascha schockiert zusammenzuckte, auch wenn sie sich schnell wieder gefangen hatte. Sie neigte kurz den Kopf. »Touche, Ranna. Du bist wirklich eine Kerensky.«
»Blut von deinem Blut. Wie könnte ich weniger sein als meine Vorfahren?«
Phelan fühlte sich plötzlich überfordert von einem Wortwechsel, der weit über seine Kenntnisse von Clangepflogenheiten hinausging. »Verzeiht mir, aber ich bekomme kaum etwas von dem mit, was ihr sagt.«
Natascha blinzelte zweimal, als wachte sie aus einer Trance auf. »Richtig. Das ist nicht der Ort für dieses Thema, außerdem haben wir jetzt keine Zeit dafür.« Sie verlagerte ihre Aufmerksamkeit von Ranna auf Phelan. »Ich fürchte, du mußt mich begleiten.«
Phelan gestattete seiner Enttäuschung, sich auf seinem Gesicht widerzuspiegeln. »Jetzt sofort? Ich habe vier Stunden hintereinander trainiert, und die letzten beiden Stunden hat Evantha mich durch die Gegend geschleudert.«
»Gut für den Charakter.« Natascha sah hinüber zu Ranna. »Cyrilla Ward ist auf der Waldwolf herübergekommen. Sie will Phelan sehen.«
Ranna lächelte Phelan zu und nickte. »Geh. Das ist wichtig. Ich werde versuchen, mit jemand den Dienst zu tauschen, damit ich frei bin, wenn du fertig bist.«
»Ich verstehe nicht.«
Ranna küßte ihn. »Geh einfach, und sieh zu, daß du dich gut benimmst.« Sie warf Natascha einen scharfen Blick zu. »Und laß dich nicht durch ihren Einfluß zurückwerfen.«
Natascha schüttelte den Kopf, vesuchte aber nicht, das stolze Lächeln zu unterdrücken. »Undankbares Gör«, murmelte sie, als Ranna den Raum verließ. »Also bitte, Phelan. Mach dich frisch und zieh dir etwas anderes an. Es wird Zeit, daß du lernst, was es bedeutet, zum Wolfsclan und zum Haus Ward zu gehören.«
Als er aus der Dusche trat, saß Natascha auf der Bank neben seinem Spind. Er zuckte zusammen, als er sie sah, aber Natascha lachte nur. »Kümmer dich nicht um mich. Du hast nichts an dir, was ich nicht schon gesehen hätte. Vergiß nicht, daß ich bei deiner Geburt dabei war.«
Phelan, der sein Handtuch als Lendenschurz umgelegt hatte, lächelte schüchtern. »Seither bin ich etwas gewachsen.«
»Stimmt, aber wir sind eigentlich nicht in einer Geschko, und du bist nicht mein Typ.« Sie betrachtete ihn von oben bis unten. »Gute Muskeln, aber schlank und von einer herben Schönheit. Du bist ein Typ, wie man ihn im Lyranischen Commonwealth auf den Rekrutierungsplakaten sieht.« Während sie mit ihm sprach, drehte sich Natascha auf der Bank von ihm weg.
Phelan ließ das Handtuch fallen und zog seine Kleider aus dem Spind. »Ich befürchte, die LCS würden mich kaum als Rekrutierungsmaterial betrachten. Immerhin habe ich es geschafft, aus Nagelring zu fliegen.«
Natascha lachte laut auf. »Und niemand war stolzer als ich, als ich davon hörte.« Sie drehte sich wieder zu ihm, als er in seinen grauen Overall stieg. »Ich wollte dir einen Posten als Lanzenführer in unserem Sternhaufen verschaffen, aber Jaime hat mir diese Idee verdorben. Pflicht und Befehle auseinanderzuhalten und zu wissen, wann man ihnen folgen muß — das ist das Zeichen eines guten MechKriegers.«
Phelan zog den Reißverschluß seines Overalls zu. »Danke für das Vertrauensvotum.« Er warf die Spindtür zu und schlug mit der rechten
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