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BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

Titel: BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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sollen?«
»Nein, aber da ich schon eine Weile bei den Clans lebe, kann ich es erraten.«
»Gut.« Cyrilla lehnte sich zurück. »Versuch es.«
»Je weniger Feinde man hat, desto länger lebt man.« Phelan stieß einen Seufzer aus. »Seit Vlad mich vor anderthalb Jahren auf The Rock gefangennahm, hat er immer wieder zu beweisen versucht, daß er mir und jedem anderen aus den Nachfolgerstaaten überlegen ist. Er steht mit dieser Haltung nicht allein, aber möglicherweise drückt er sie besonders enthusiastisch aus. Ich habe Vlad auf Rasalhaag im Faustkampf besiegt, aber er könnte sagen, daß ich ihn überraschte, als er noch von der Schlacht um den Planeten erschöpft war. Er hat sein Gesicht nicht verloren, aber Vlad ist nicht der Typ, der es sich so leicht macht. Auch die Gelegenheit, mich auf der Höhlenwolf auszupeitschen, hat seinen Haß nicht stillen können, weil es ihm nicht gelungen ist, meinen Willen zu brechen.«
Die ältere MechKriegerin beobachtete ihn aufmerksam. »Und daraus ziehst du den Schluß ...«
Phelan zuckte die Schultern. »Auf die eine oder andere Weise wird Vlad alles versuchen, um mich zu erledigen. Er betrachtet meine Adoption durch die Clans als persönliche Beleidigung. Hinzu kommt, daß er gezwungen war, mich im Haus Ward willkommen zu heißen, eine Pflicht, die ihm ganz besonders zuwider war.«
Cyrilla stützte das Kinn auf die Fingerspitzen. »All das mußt du auch schon gewußt haben, als du ihn auf der Brücke gefunden hast.«
Der junge Mann nickte. »Ja, aber ich erkannte ihn erst, als ich ihn erreicht hatte. Und zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Wahl mehr.«
»Obwohl du weißt, daß er dich mit ganzem Herzen und ganzer Seele haßt, frapos?«
Phelan mußte einfach grinsen. »Ich habe nie gesagt, daß ich nicht bedaure, ihn gerettet zu haben. Ich sagte nur, ich hatte keine andere Wahl.« Er zuckte die Achseln. »Ich bin kein MechKrieger, der flüchtende Mechpiloten abknallt, und ich überlasse auch keine Verwundeten ihrem Schicksal, Freund oder Feind, wenn ich ihnen helfen kann.«
Phelan blickte mit einem reuigen Lächeln von Cyrilla zu Natascha. »Aber eines kann ich von Vlad behaupten. Er ist nachtragender als jeder andere, den ich je getroffen habe. Es ist kaum zu glauben, daß er mich derartig hassen kann, nur weil ich seinen Mech um etwas Panzerung erleichtert habe. Wo er doch meinen Wolfshund gleichzeitig in tausend Stücke zerblasen hat.«
»Es ist mehr als nur das, Phelan Wolf.« Cyrilla deutete auf einen cremefarbenen Stuhl. »Bitte setz dich. Ich will das Rätsel aufklären. Weißt du, was es bedeutet, einen Blutnamen zu tragen, franeg?«
»Neg.«
»Vor drei Jahrhunderten führte General Aleksandr Kerensky neunzig Prozent der Sternenbundarmee aus dem Bereich des Weltraums, den du Innere Sphäre nennst. Er haßte die Bürgerkriege und nationalistischen Auswüchse, die den Sternenbund zerrütteten, seit Stefan der Usurpator sich zum Ersten Lord ausgerufen hatte. Nachdem er den Usurpator vernichtet hatte, führte Kerensky seine Truppen fort, in der Hoffnung sie vor der Selbstzerstörung zu retten, auf die sich der Rest der Menschheit mit wachsender Geschwindigkeit zuzubewegen schien.« Sie lehnte sich zurück. Die Geschichtsstunde schien ihr wachsendes Vergnügen zu bereiten. »Kerensky befürchtete, seine Truppen könnten sich untereinander bekämpfen, sobald sie keine gemeinsame Aufgabe mehr hatten. Er reorganisierte die Armeen und lagerte fünfundsiebzig Prozent der BattleMechs und Ausrüstung ein. Er erklärte seinen Soldaten, es würde lange Zeit in Anspruch nehmen, die zur Herstellung von Ersatzteilen notwendige Industrie aufzubauen, daher müßte die Anzahl der eingesetzten Maschinen beschränkt werden. Er errichtete ein System, bei dem die Piloten in Vierergruppen organisiert waren, die jährlichen Tests unterzogen wurden, um den Haupt- und Reservepiloten eines Mechs zu ermitteln. Die beiden anderen Teammitglieder sollten taktische und Nachschubpflichten übernehmen.
Unglücklicherweise zerriß mit General Kerenskys Tod das letzte Band, das die ehemaligen Sternenbund-Truppen zusammengehalten hatte. Innerhalb einer Generation hatten sich die Einheiten, die unter Kerenskys Führung aufgebrochen waren, schlimmer zugerichtet, als es die Nachfolgerstaaten in drei Jahrhunderten vermochten. Die Kolonien überlebten mehr durch Glück als Verstand, und zusammengeflickte BattleMechs stampften auf der Suche nach Ersatzteilen, Munition und Nahrungsmitteln über verwüstete

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