BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis
evakuieren, sobald die Clans in diesem System auftauchen.«
Theodore deutete auf eine Ebene jenseits der Berge, die Imperial City wie ein Festungswall einschlossen. »Das ist die Tairakana-Ebene. Dort werden wir uns zum Kampf stellen und die Berge für Hinhaltegefechte verwenden, während wir uns in die Stadt zurückziehen. Durch das bergige Gelände wird die Waffenreichweite reduziert, was den Vorteil der Clans verringert. Diejenigen unserer Kompanien, deren Maschinen bereits modifiziert sind, werden Störangriffe durchführen, um den Gegnern an einer einzigen Front festzuhalten. Wenn die Clantruppen sich auseinanderziehen wollen, um die Stadt einzukesseln, ist das für uns von Vorteil, aber wir können nicht zulassen, daß sie unsere Truppen umgehen und von der Stadt abschneiden.«
»Allerdings nicht.« Morgan Kell strich sich den schneeweißen Bart. »Mit uns kommen sieben Regimenter hinzu, von denen drei — mein erstes und zwei von Jamies Einheiten — mit Clanwaffen bestückt sind. Wollen Sie den Plan angesichts dieser Verstärkung abändern?«
Theodore verschränkte die Arme vor der Brust. »Nicht sonderlich. Ich hoffe, Ihre Regimenter in Reserve halten zu können, um unsere Linien zu verstärken.« Er nickte Hohiro zu, und an einigen Positionen in den Hügeln erschienen Symbole für die Söldner-Einheiten. »Wir werden die einzige schnelle Zugangsroute durch die Berge blockieren. Wenn die Clans unsere Linien durchbrechen, steht ihnen der Weg in die Hauptstadt offen. Wenn wir versagen, liegt das Schicksal Luthiens in Ihrer Hand.«
»Iie!«
Die Angst und Wut, die in diesem einen Wort lagen, schockierten Shin. Als sein Kopf herumflog, sah er Takashi Kurita durch die Tür treten. Im Gegenlicht des offenen Eingangs schien der Koordinator des DraconisKombinats Entrüstung auszustrahlen wie ein Fusionsreaktor Abwärme. Er blieb vor Jaime Wolf stehen und starrte den Söldner mit einem an eine Kobra erinnernden Blick an. »Die Gerüchte sind also wahr. Mein Sohn bringt seinen Verrat mit nach Hause.«
Takashi herrschte seinen Sohn an. »Es reicht nicht, daß du Luthien für neun Monate verläßt, um dich mit unserem Feind zu beraten, jetzt bringst du ihn auch noch hierher! Ich muß hören, wie du ihm die Verantwortung für die Sicherheit Imperial Citys überläßt!« Takashi sackte zusammen. »Maximilian Liao hatte mehr Glück mit seinen Nachkommen. Romano war zumindest gnädig genug, ihn zu ermorden, bevor sie seine Nation zerstörte.«
»Wenn das dein Ernst ist: Soll ich eine Pistole holen und dich erschießen?«
Bei Theodores Antwort blickten Yoshida und Hideyoshi den Koordinator erschrocken an, der jedoch von den Worten seines Sohnes nicht erschlagen, sondern vielmehr gestärkt schien. Takashis Kopf kam wieder hoch, und seine dunklen Augen funkelten ominös. »Dein Gehorsam kommt zu spät, um mich zu trösten. Ich habe dir das Recht zugesprochen, das Militär des DraconisKombinats zu befehligen, und ich werde dich nicht entmannen, indem ich dich jetzt deines Amtes enthebe.« Er kämpfte gegen den Schmerz in seinem Gesicht an. »Bring keine Schande über deine eigene Nation, indem du das Schicksal Imperial Citys in die Hände von Yohei-Einheiten legst.«
Theodore deutete auf die Karte. »Wie du sehen kannst, Vater, sind es unsere Truppen, die der Gewalt des Angriffs entgegentreten werden. Wir werden tun, was wir können, um zu gewährleisten, daß wir die Hilfe der Söldner nicht benötigen. Es sind die VSDK, die unsere Hauptstadt verteidigen; die Söldner sind nur hier, um uns ihre Unterstützung anzubieten.« Der Kanrei verstummte, die Muskeln in seinem Gesicht arbeiteten; er rang mit seinen Emotionen. »Außerdem, Vater, welche Einheit könnten wir abziehen, um die Hauptstadt zu verteidigen? Wir haben keine übrig.«
Takashi schüttelte den Kopf, als müsse er ein dummes Kind zurechtweisen. »Du hast noch eine Einheit, Kanrei.« Seine Stimme troff vor Hohn. »Es ist die Einheit meiner persönlichen Leibwachen und MechKrieger, die schon auf dem Schlachtfeld Mut und Können bewiesen, bevor du geboren wurdest. Sie sind bekannt als die Klauen des Drachen.« Der Koordinator hob den Kopf und begegnete dem starren Blick seines Sohnes, ohne einen Millimeter nachzugeben. »Wir werden die Linie ziehen, und mit mir an ihrer Spitze wird nicht ein Clansmann sie überschreiten.«
37
Stortalar City, Günzburg
Provinz Radstadt, Freie Republik Rasalhaag 31. Dezember 3051
Es war kaum zu fassen. Er setzte wieder den Fuß
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