BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis
ein Duell aus, das mit dem Seppuku Yorinagas endete. Nach dem Selbstmord seines Vaters sagte sich Akira vom Kombinat los, verließ die Genyosha und trat den Kell Hounds bei.
Shin warf Narimasa Asano einen schnellen Blick zu. Der grauhaarige Mann lächelte, als Akira sich vor ihm verneigte, und erwiderte die Verbeugung. »Ich entsinne mich an unseren Abschied vor zwanzig Jahren. Wir freuten uns nicht auf unser Wiedersehen, weil wir wußten, daß wir uns auf dem Schlachtfeld begegnen würden. Aber das Leben hat unsere Annahme widerlegt. Ist das nicht schön?«
»Höchst erfreulich, Asano-sama.«
Theodore stellte die übrigen Mitglieder der beiden Gruppen einander vor. Hideyoshi und Yoshida vom Ersten Schwert wirkten wenig erfreut, Söldner auf Luthien zu sehen, aber Shin wußte, daß ihr Ärger noch tiefere Wurzeln hatte. Beide Männer hatten sich für eine formelle Begrüßungszeremonie ausgesprochen, weniger um die Ankömmlinge zu ehren, als um Theodores Vater fernzuhalten.
Eine unglaubliche Vorstellung, dachte Shin, als er sich eine Begegnung zwischen Jaime Wolf und Takashi Kurita vorstellte. Die letzte Gelegenheit, bei der die beiden einander gegenübergestanden hatten, war vor über zwanzig Jahren auf Hanse Davions Hochzeit gewesen und so etwas wie eine Legende. Jaime Wolf, den der Koordinator versucht hatte, umbringen zu lassen, hatte Takashi für seine Ehrlosigkeit zur Rechenschaft gezogen. Etwas später im selben Jahr hatte Takashi nach einem leichten Herzanfall seinen berüchtigten Befehl >Tod allen Söldnern< gegeben, der ihm so viele Offiziere entfremdet hatte, darunter auch Akira Brahe. Soweit Shin wußte, wartete Takashi noch immer auf den Tag, an dem ihm jemand Jaime Wolfs Kopf brachte.
Der Kanrei führte sein Gefolge zu einem Aufzug, der sie hinab in ein Besprechungszimmer neben dem Kommandozentrum brachte. Shin und Hohiro meldeten sich an zwei Terminals an und riefen Daten auf. Mit einer einzigen Fingerbewegung konnten sie die Daten in holographisch über dem Konferenztisch projizierte Tabellen umsetzen.
Theodore stand mit dem Rücken zu den doppelten Türen der schwarzen Kammer. Jaime Wolf und Morgan Kell standen ihm am entgegengesetzten Ende des Tisches gegenüber. Die anderen Offiziere nahmen den Raum zwischem dem Kanrei und den Söldnern ein, wobei Akira Brahe und Narimasa Asano rechts von Theodore standen. In der Mitte der Gruppe bildeten Shin und Hohiro eine Art Puffer zwischen den Kombinatsoffizieren und den Söldnern.
Theodore verlor keine Zeit. »Vor Ihrer Ankunft hatten wir fünf Elite-Mechregimenter zur Verfügung: das Erste Schwert des Lichts, die Otomo, beide Genyosha-Regimenter und die Zweite Legion Wega. Dazu kamen drei Miliz-Regimenter. Zwei davon sollten für Feldoperationen gegen die Elementare eingesetzt werden und ähnliche Kampfanzüge tragen, wie wir sie auf Wolcott erbeutet haben. Das dritte ist ein Omega-Regiment, das dem Feind alles abverlangen wird, falls es zum Häuserkampf in Imperial City kommt.«
Auf ein Nicken von Theodore rief Shin graphische Darstellungen der Organisationsstruktur und Ausrüstung der einzelnen Regimenter auf. Yoshida verzog schmerzhaft das Gesicht, als er die Geheimnisse seiner Einheit Männern offengelegt sah, die er zeitlebends als Feinde betrachtet hatte, aber Wolfs anerkennendes Grunzen und Nicken erfüllte ihn gleichzeitig mit Stolz. Morgan Keils dunkle Augen saugten alle Informationen auf, aber im Gegensatz zu Jaime ließ er sich seine Gedanken nicht anmerken.
MacKenzie blickte Theodore an. »Mit einem Regiment in Imperial City müssen Sie planen, ganz in der Nähe zu kämpfen. Welche Position haben Sie gewählt?«
Der Kanrei gab seinem Sohn ein Zeichen, eine Karte aufzurufen. Eine topographische Vektrographik von Imperial City und Umgebung in grünen Leuchtlinien schwebte über der Tischplatte. Kleine rote Rechtecke repräsentierten die Verteidiger der Hauptstadt.
»Logistische Anforderungen zwingen uns, in einem Radius von fünfzig Klicks um Imperial City zu bleiben. Luthien ist so stark industrialisiert, daß es praktisch kein anderes Schlachtfeld gibt, das nicht unberechenbare zivile Opfer mit sich bringen würde, vom industriellen Schaden ganz zu schweigen. Wir können froh sein, daß die Clans — abgesehen von Turtle Bay — einen sauberen Krieg geführt haben. Selbst wenn sie die Schlacht verlören, aber unsere Industrie zerstörten, wären wir schwer angeschlagen. Wie die Dinge derzeit stehen, werden wir Imperial City
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