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BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

Titel: BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Norden sah Shin die Zweite Legion Wega und die Überreste der Otomo und des Ersten Schwert des Lichts ankommen. Als sie eine Mauer formten, die den Clans den Rückzug abschnitt, schloß das nördliche Bataillon der Reserve zum mittleren Bataillon auf, um dessen Position zu stärken. Scouts der Novakatzen flohen nach Osten, hinauf in die Berge zwischen ihnen und ihrer Landezone, kehrten aber ebenso hastig wieder zurück, als Wolfs Dragoner dieses Gelände besetzten.
Shin wußte, was als nächstes kommen würde, und arbeitete sich zur Front der Reserve durch. Die Clans kamen zu dem Schluß, daß die Reserveeinheit die schwächste Seite des Kessels war. Mit einer aus der sicheren Niederlage geborenen Verzweiflung drehten die Novakatzen um und stürmten auf die Reserven vor, während die übrigen Einheiten der Kombinatsformation zum Angriff übergingen.
»Achtung«, rief Takashi. »Jetzt sind wir der Amboß!« Ein Masakari in voller Fahrt rammte seine Schulter mitten in die Brustpartie des Feuerfalke. Durch Shins Cockpit flogen die Funken, als sein Mech sich krümmte und nach hinten gerissen wurde. Shin hing in den Haltegurten, dann schlug der Feuerfalke auf den Boden, und er knallte zurück in die Pilotenliege. Ihm war klar, daß es seinen Tod bedeutete, wenn er liegenbleib, also beugte er den Rücken und nutzte den Schwung des Mechs, um ihn zu drehen und leichter aufstehen zu können.
Er wußte, es war unmöglich, eine so akrobatische Bewegung durchzuführen, aber er wäre schon zufrieden gewesen, vom Rücken auf den Bauch zu kommen. Die Wirklichkeit sah jedoch ganz anders aus als seine Wünsche oder auch nur seine Vorstellung. Als der Feuerfalke zu rollen begann, gerieten seine Beine zwischen die eines rennenden Clan Daishi. Die Tritte des OmniMechs zerschmetterten die Beine des Feuerfalke, der wie eine Schildkröte hilflos auf dem Rücken davonschlitterte.
Shin fühlte sich wie in einer Wäscheschleuder. Er wußte, daß die heftige Bewegung drohte, seine Sicherheitsgurte zu zerreißen und ihn gegen die Wände seiner Kanzel zu schleudern. Er streckte den linken Arm des Mechs aus und stoppte die Drehbewegung. Dann richtete er seine Maschine in eine sitzende Position auf, aber bevor er sich noch orientieren konnte, hatte ein Novakatzen-Mech bereits mit gespaltenem Huf zugetreten und die rechte Hand des Feuerfalke ebenso gründlich zerstört wie den schweren Laser.
Seiner Stütze beraubt, schlug der Feuerfalke wieder flach hintüber. Shin fummelte nach dem Auslöser für den Schleudersitz, hielt aber inne, bevor er ihn auslösen konnte. Der erhobene Fuß des Daishi verdunkelte den Himmel, und Shin sah genau, wo er aufschlagen würde, wenn er den Rettungsmechanismus auslöste.
Das war's.
Elektrischblaues Licht füllte sein Cockpit, und das statische Krachen, das für die Entladung einer Partikelprojektorkanone so typisch war, dröhnte durch seinen Helm. Der dunkle Schatten des Mechfußes schwankte, dann verschwand er, als der Daishi nach hinten wegkippte. Ein schneller Blick zeigte Shin, daß Qualm aus den zerschmolzenen Trümmern des Mech-Kopfes aufstieg, und als der Daishi aufschlug, explodierte die an der Schulter montierte LSR-Lafette.
Shin rollte den Feuerfalke nach rechts und richtete sich auf den Stummeln seiner Beine und des rechten Arms auf. Vorgebeugt wie ein Schimpanse, hob Shin den linken Mecharm, bereit, dessen Maschinengewehr und mittelschweren Laser zum Einsatz zu bringen. Als er seine Hologrammanzeige nach einem Ziel absuchte, schmeckte er Blut, das aus seiner Nase tropfte.
Hinter seinem Mech sah er einen Großdracon. Der Kampfkoloß wies Panzerungsschäden und andere Kampfspuren auf, aber das Wappen auf der rechten Brustpartie war unbeschädigt. Der goldene Drache auf rotem Grund, das Maul geöffnet und bereit, seine Feinde zu verschlingen, sagte ihm, wer am Steuer dieser Maschine saß und ihn gerettet hatte.
»Warum, Takashi?«
»Ich hasse Sie und Ihre Art, Shin Yodama, aber Sie sind ein Bürger des Kombinats. Nichts und niemand wird mich davon abhalten, meine Pflicht zu tun und die Bürger meines Reiches zu schützen.«
»Das gilt auch für den Rest von uns, Koordinator. Unsere Taktik mag verschieden sein, aber unser Ziel ist identisch.« Shin leckte das Blut von den Lippen. »Wenn Ihr also so freundlich wärt, ein paar Novakatzen hierher zu locken, könnten wir beide unsere Pflicht tun.«
45
    Landungsschiff Barbarossa, auf dem Flug zum Sprungpunkt Alyina, Jadefalken-Besatzungszone (Mark Tamar,

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