BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis
»Der Sterncolonel läßt Ihnen gratulieren. Satalice ist befriedet. Wir sollen uns am Bau einfinden und auf eine Inspektion vorbereiten.«
Phelan runzelte die Stirn. »Eine Inspektion?«
»Ja. Sie sagte, der ilKhan wird uns in zwei Tagen besuchen, und er bringt einen ganz besonderen Besuch mit. Jemand, den wir beeindrucken sollen.«
»Hat der Besuch einen Namen?«
»Keiner von uns, also wen kümmert es?«
»Mich kümmert es.«
»Kein Name, Sterncommander, nur ein Titel.« Lupus Gamma zögerte, dann seufzte er. »Sagt Ihnen >die Prima ComStars< etwas?«
44
Imperial City, Luthien
Militärdistrikt Pesht, Draconis-Kombinat
5. Januar 3052
Intensive Frustration kosteten den Koordinator auch den letzten Rest Toleranz, den er für seinen Sohn oder Shin Yodama empfand. Was Shin betraf, so fühlte dieser sich in dem Streit zwischen Vater und Sohn gefangen und mußte um seine Beherrschung kämpfen. Er wußte, daß Theodore ihn gerade deswegen als Prellbock gegen den Vater eingesetzt hatte, weil Shin sich nicht durch den alten Samurai erpressen ließ.
Gerade weil ich kein Teil der jahrhundertealten Samuraitradition bin, wütet Takashi so gegen mich. Shin zuckte in Anbetracht der Ironie seiner Lage die Achseln, dann seufzte er resigniert, als ein blinkendes Signallämpchen einen ankommenden Funkspruch auf Takashis Frequenz meldete.
Shin nahm den Spruch an. »Hai.«
»Läßt uns mein Sohn jetzt endlich kämpfen? Wir stehen fast an den Toren der Stadt, die wir verteidigen sollen.«
»Meine letzten Befehle lauteten, daß wir hier bleiben sollen. Ich warte auf den Angriffsbefehl des Kanreis.«
Mit einem schnellen Tastendruck schnitt Shin Takashis Protest ab. Shin hatte den Computerbefehl gegeben, der es Takashis Reserveeinheit gestattete, die Waffen einsatzbereit zu machen, aber sie hatten noch keine Erlaubnis erhalten, in den Kampf einzugreifen. Theodore war bei der Zweiten Legion Wega und koordinierte von dort die Antwort des Kombinats auf den Clanangriff. Die Reserve war von einer Position zur nächsten verlegt worden, immer bereit, einen Durchbruch durch die Kombinatslinien abzufangen.
Bisher war der Kampf für die Clans nicht so positiv verlaufen, wie man befürchtet hatte. Die Novakatzen und Nebelparder waren zwar in die Berge zwischen ihrer Landezone und der Stadt vorgestoßen, aber dieses Manöver hatte es den Kombinatseinheiten gestattet, ihnen in den Rücken zu fallen. Unter den ständigen Angriffen der Söldner im Hügelgebiet kamen die Clanner nur sehr langsam voran, und die notwendigen Abwehraktionen gegen Angriffe von hinten verlangsamten sie noch mehr.
Shin wurde klar, daß Takashi nicht genau verstand, wie die Clans operierten. Der Koordinator glaubte, die Clans würden keine Verstärkungen mehr anfordern, wenn sie ihre Einheiten einmal in die Schlacht geworfen hatten. Aus den Verhören von Gefangenen war jedoch deutlich geworden, daß ihr Gebotssystem es sehr wohl zuließ, weitere Truppen herabzurufen, wenn sich dies als notwendig erweisen sollte. Dadurch war Theodore gezwungen, die Claneinheiten wenigstens unter Schwierigkeiten weiter vorrücken zu lassen, bis er sie in einer Position hatte, in der er sie völlig aufreiben konnte. Da Verstärkungen etwa zwei Stunden bis zur Landung benötigen würden, mußte die Entscheidung sehr schnell kommen, sonst bestand die Gefahr, daß noch rechtzeitig Clanverstärkungen eintrafen.
Natürlich, machte Shin sich klar, könnten sie die Stadt jederzeit durch ein planetares Bombardement in Schutt und Asche legen, wie sie es auf Turtle Bay mit Edo getan haben. Der Yakuza erschauerte und schickte ein kurzes Gebet zu seinen Ahnen, mit der Bitte, das zu verhindern.
Shin schaltete den auf Theodores taktischer Frequenz einlaufenden Spruch sofort auf die Helmlautsprecher. »Hai, Kanrei.«
»Yodama-san, die Novakatzen kommen in Ihre Richtung. Die Kell Hounds haben sich zu einem überstarken Regiment gesammelt und rücken zur Unterstützung Ihrer Südflanke an. Oberst Kell meint, wenn Sie die Clanner in seine Richtung drängen, ist er bereit, alles abzuschmettern, was Sie ihm zuwerfen.«
»Hai, Kanrei. Wir werden sie aufhalten.«
»Viel Glück, Shin. Wir kommen von Norden, und Wolf kommt von hinten. Jetzt oder nie.«
»Verstanden.« Shin schaltete auf die Frequenz der Klauen des Drachen. »Die Novakatzen gehören uns. Die Kell Hounds kommen von Süden, und der Rest unserer Truppen von Norden. Wir haben Anweisung, die Katzen in Richtung der Hounds zu treiben.«
Takashis Stimme
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