BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis
Kopfhörer, über die man sich an die Allgemeinheit wenden oder während einer Debatte mit anderen Konklavemitgliedern oder dem Lehrmeister sprechen konnte.
»Phelan Wolf, Sie haben geschworen, zu der hier verhandelten Angelegenheit eine volle und umfassende Aussage zu machen.« Der Lehrmeister, dessen schütteres braunes Haar farblich zu seinen Augen paßte, warf Phelan einen aufmunternd gemeinten Blick zu. »Da Sie neu bei den Clans sind und die hier zur Diskussion stehende Frage Ihre Adoption in den Clan ist, zögern Sie nicht nachzufragen, wenn Sie es für notwendig halten, um eine Frage zu beantworten.«
»Danke, Sir.« Phelan blickte hoch und sah Khan Ulric Kerensky und Garth Radick, den anderen Khan des Wolfsclans, über und hinter dem Lehrmeister sitzen. Auf den ersten Blick wirkte Ulric durch seine weißen Haare und den Bart älter als sein Mitkhan, aber seine hagere Statur und der hungrige Blick seiner Augen verliehen ihm eine Aura der Jugend und Vitalität. Radicks mausbraunes Haar und gesetzte Statur deuteten auf einen passiveren Lebensstil hin, aber Phelan wußte, daß dies täuschen mußte, sonst hätte er nie einen Blutnamen erwerben können. Angesichts der Rastlosigkeit, mit der Radicks Augen die Menge sondierten, kam er zu dem Schluß, daß sich hinter der freundlichen Maske einiges abspielen mußte.
Ein jüngeres Clanmitglied trat hinter einem Tisch auf der anderen Seite der hohen Bank des Lehrmeisters hervor. Die Frau war in einen grauen Overall gekleidet und trug drei achtzackige Silbersterne auf ihren Epauletten. Phelan erkannte die Insignien der Nachschubdivision des Clanmilitärs und schloß, daß sie im Büro des Generaladjutanten arbeitete, auch wenn die Clans sicher eine andere Bezeichnung dafür hatten. Als sie eine Strähne ihres roten Haars hinter das rechte Ohr schob, bemerkte er den Ohrempfänger.
Sie lächelte ihn freundlich an. »Mein Name ist Carol Leroux. Mir fällt bei dieser Untersuchung die Rolle der Inquisitorin zu. Wären Sie ein anerkannter Krieger, hätten Sie das Recht auf einen Verteidiger, aber in einer Verhandlung dieser Art ist das nicht möglich. Sie werden verstehen, daß ich gezwungen bin, die Rolle einer Advocata Diaboli zu spielen. Zusätzlich zu meinen eigenen Fragen ...« — sie berührte den Empfänger in ihrem rechten Ohr — »... werde ich Fragen der Mitglieder des Konklave weitergeben. Bitte nehmen Sie sich die nötige Zeit, sie zu beantworten.«
»Danke, Sterncolonel«, antwortete Phelan und brachte seine Inquisitorin durch die korrekte Anrede zum Lächeln. Er betrachtete dies als gutes Zeichen, aber sein rumorender Magen war davon keineswegs überzeugt.
»Also gut. Phelan Wolf, bitte teilen Sie uns mit, welchen Namen Sie in den Nachfolgerstaaten getragen haben.«
»Ich hieß Phelan Patrick Kell. Nach meiner Gefangennahme und als Leibeigener wurde ich häufig als Phelan Ward Kell angesprochen, wobei der Mädchenname meiner Mutter an die Stelle meines zweiten Vornamens trat.«
Leroux nickte. »Gut. Sie sollten komplette Antworten geben.« Sie hielt die Hand ans Ohr, und ein seltsamer, raubtierhafter Ausdruck trat auf ihr Gesicht, als sie zu Pelan aufblickte. »Welche Art Dienste haben Sie als Leibeigener für Khan Ulric ausgeführt?«
Ist das eine Fangfrage? Phelan runzelte die Stirn. »So wie ich meine Rolle im Wolfsclan verstanden habe, war jede meiner Arbeiten ein Dienst für den Khan.«
»Bitte seien Sie deutlicher.« Eine Spur von Verärgerung schlich sich in ihre Aufforderung. »Welche Aufgaben haben Sie auf seinen Wunsch ausgeführt?«
Phelan begann Leroux' Feindseligkeit zu spüren, und sein Magen versuchte sich nach außen zu stülpen. Cyrilla hatte ihn gewarnt, daß Ehrenhändel häufig in hitzige Diskussionen ausuferten, aber er hatte nicht den Eindruck gehabt, daß die Frage seiner Adoption sich so entwickeln würde. Toll. Offensichtlich hat irgendwer dem Feind meine Abwurfzone verraten. Das wird kein Fest.
»Ich wurde von Khan Ulric gebeten, Daten über den Verteidigungszustand der Freien Republik Rasalhaag beizubringen und zu analysieren. Insbesondere habe ich solche Informationen für den Einsatz bei den Angriffen auf Rasalhaag, die Zentralwelt der Republik, ermittelt.«
Leroux' dunkle Augen weiteten sich. »Sie beschreiben sich als Analytiker, aber waren Sie nicht eher ein Ratgeber? Hat sich Ulric Kerensky nicht vor dem Angriff auf Rasalhaag ausführlich mit Ihnen beraten, frapos«
»Vielleicht konnte man meine Rolle als die eines Ratgebers
Weitere Kostenlose Bücher