BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis
der Inneren Sphäre, als Beispiel dafür zu benutzen, wie wir alle zur Abwehr dieser Bedrohung zusammenarbeiten müssen. Ich hatte gehofft, die Zwietracht, die seit dreihundert Jahren die Innere Sphäre zerreißt, hätte in euch noch keine festen Wurzeln geschlagen. Wenn ich mich geirrt haben sollte, muß ich mich bei dir, MacKenzie, und dir, Christian, für den Auftrag entschuldigen, aus diesem Pöbelhaufen eine Einheit zu formen.« Er schaute zu Victor und Hohiro. »Und bildet euch keine Schwachheiten ein. Ihr werdet eine Einheit werden, wie ich es von euch verlange, oder ihr werdet von hier verschwinden. Das ist kein Kampf Haus gegen Haus mehr. Hier heißt es, wir gegen die Clans. Wenn ich mir die Anführer für diesen Krieg selbst zusammenbauen muß, werde ich es tun.«
Wolf marschierte hinaus. Hanse blickte seinen Sohn an und schüttelte traurig den Kopf. Er drehte sich zu Theodore um und legte eine Hand auf Kuritas Schulter. »Ich entschuldige mich für das Verhalten meines Sohnes. Ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist.«
Theodore winkte ab. »Es ist nicht sein Fehler. Er ist noch jung. Mein Sohn hätte es besser wissen müssen.«
Zusammen verließen Hanse und Theodore den Raum. Als sich die Türen hinter ihnen geschlossen hatten, klatschte MacKenzie Wolf in die Hände und grinste sie kalt an. »Dieser Bombentest war die leichteste Prüfung, die euch während eurer Zeit bei uns bevorsteht. Wenn ihr kämpfen wollt, werdet ihr genug Gelegenheit dazu bekommen, aber wenn ihr nicht zusammenarbeitet, werdet ihr bei euren Zweikämpfen sterben.«
Er deutete mit dem Daumen zur Tür. »Raus! Bewegung! Ihr habt einen ganzen Tag Training vor euch. Versucht, etwas weniger Mist zu bauen als hier.«
5
Konklavekammer, Halle der Wölfe Strana Metschty, Jenseits der Peripherie 5. Februar 3051
Obwohl ihm vor lauter Nervosität übel war, ließ sich Phelan Kell nichts anmerken, als er die lange Treppe von den Zuschauerrängen hinunterging. Er trat auf den Boden des riesigen Rundsaals und überquerte ihn schnellen Schritts. Es gelang ihm, nur ein oder zwei Meter vom Zeugenstand, in den er gerufen worden war, auf die sich langsam drehende Plattform zu steigen. Cyrilla hatte ihm vorher erklärt, daß ein solches Timing eine gute Leistung war, die viele der versammelten Clanner beeindrucken würde.
Ein streng blickender Beamter hielt ihm eine Tafel mit dem alten Wappen des Sternenbundes entgegen. Darüber erkannte Phelan die Insignien des Wolfsclans. Auf die Aufforderung des Beamten hin legte Phelan die Rechte auf sein Herz und die Linke auf die kühle Oberfläche der Tafel. »Schwören Sie auf die Ehre des Wolfsclans, die ganze Wahrheit zu sagen und nicht zu rasten, bis dieser Sache Gerechtigkeit widerfahren ist?«
»Ich schwöre es.«
Der ClanLehrmeister sah zu ihm herüber. »Bitte nehmen Sie Platz.«
Phelan schob sich auf den Zeugenstuhl und sah auf das versammelte Clankonklave. Das Konklave bestand aus den ClanMitgliedern, die Blutnamen erworben hatten, und stellte die Regierung des Wolfsclans dar. Es wählte zwei Khans, die es daraufhin beim Großen Konklave vertraten, wobei es sich jedoch bei der Wahl mehr um eine pro forma Bestätigung der beiden größten Krieger der Wölfe handelte. Das Konklave debattierte und beschloß auch Gesetze, aber die wirkliche Verwaltung der Clans lag bei den Khans. In erster Linie trat das Konklave zusammen, um in Ehrenangelegenheiten ein Urteil zu fällen, die den Clan und die von ihm kontrollierten Abstammungslinien betrafen.
Die den Konklavemitgliedern vorbehaltenen Bänke nahmen die untersten zehn Stufen des Runds ein; die übrigen zwölf Stufen bildeten die Zuschauerränge. Das Mittelpodest des Saales drehte sich langsam um seinen Mittelpunkt, um allen die Gelegenheit zu geben, den Lehrmeister, die Khans und alle sonst von der Angelegenheit betroffenen Personen zu sehen. Ein Ring von Scheinwerfern und Kameras bewegte sich mit der Plattform und lieferte Bilder für große, von der Decke hängende Bildschirme, die jedem Anwesenden den Blick auf die Gesichter der Beteiligten gestatteten.
Jedes Mitglied des Clankonklave verfügte über ein Stimmgerät und ein Kommunikationsterminal. Jede Stimmabgabe ließ eine rote, schwarze oder weiße Lampe aufleuchten und wurde zur gleichen Zeit am Platz des Lehrmeisters als Ja, Nein oder Enthaltung gezählt. Die KommTerminals besaßen eine Tastatur, die es ermöglichte, den übrigen Konklavemitgliedern Nachrichten zukommen zu lassen. Sie besaßen auch
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