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BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

Titel: BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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kein Interesse am capellanischen Thron hast.«
Kai hob erschöpft die Schultern. »Jeder Versuch, ihm das zu sagen, scheint ihn nur noch mehr davon zu überzeugen, daß ich ihn in falscher Sicherheit wiegen will, um ihn leichter erdrücken zu können.«
Hohiro hob den Kopf. »Vielleicht liegt es daran, daß er die Wahrheit hinter deinen Worten hört.«
»Was?«
»Du hast es vorhin selbst gesagt. Wir sind beide Krieger. Wir wissen, daß manche Probleme nur mit Gewalt zu lösen sind, und wir haben die Verantwortung für die uns gegebene Macht akzeptiert. Du streitest ab, die Konföderation Capella regieren zu wollen, und das mag auch stimmen, aber wir wissen beide, daß es nicht die ganze Wahrheit ist. Sollte Sun-Tzu sich als ebenso wahnsinnig erweisen wie seine Mutter oder dein Großvater, wenn er ganze Menschenmassen zu seinem Vergnügen abschlachten oder in einer völkermordenden Gier nach Rassenreinheit Minderheiten vernichten ließe, bin ich sicher, daß du ihn angreifen würdest. Und du würdest alles tun, ihn zu vernichten.«
»Nein.«
»Doch.« Hohiro verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe dich beobachtet, Kai, und ich habe auch die Berichte sorgfältig gelesen, die ich von der ISA über dich bekommen habe. Unsere Analytiker bezeichnen dich als Feigling. Sie behaupten, du hast Angst vor dem Krieg und bist nur ein MechKrieger geworden, um deinen Eltern keine Schande zu machen. Sie interpretieren deine Neigung zur übertriebenen Planung als exzessive Ängstlichkeit. Sie bestehen darauf, daß dein Sieg auf Twycross ein purer Glückstreffer war und die Raketen deiner Rettungskapsel durch eine Fehlfunktion die Abschirmung des Fusionsreaktors durchschlugen.«
»Glaubst du das auch?«
Hohiro schüttelte den Kopf. »Ich glaube, unsere ISAAgenten sind Narren. Du hast keine Angst vor dem Krieg. Du hast Angst, was geschehen könnte, wenn du dich gehenläßt. Du hast Angst, nicht wieder aufhören zu können, nicht zu wissen, wo die Grenzen liegen. Auf Twycross hast du sechs Männern befohlen, auf ihre Posten zurückzukehren und den Spalt zu sprengen. Du mußtest diesen Befehl geben — es war die richtige Order im richtigen Augenblick —, weil du keine Ahnung hattest, ob du es selbst schnell genug schaffen konntest. Wären ihre Mechs nur dreißig Sekunden schneller gewesen, wärst du zu spät gekommen. Was du fürchtest, ist deine Fähigkeit, Männer ohne nachzudenken in den Tod zu senden.
Ich komme aus einer Tradition, die das Leben nicht so hoch einschätzt. Anstatt meine Männer in den Kampf gegen den Feind zu treiben, kann ich sie >einladen vorzutreten<. Eine hübsche Umschreibung dafür, jemanden in den Tod zu schicken, nicht wahr? Auch ich habe diese Art der Macht über Leben und Tod aller Menschen meines Reiches. Und aus diesem Grund teile ich deine Furcht.« Hohiro zögerte einen Augenblick, dann sprach er weiter. »Ich weiß, wie es ist, in den Spiegel zu schauen und mich zu fragen, was für ein Monster ich werden könnte. Es ist nur natürlich, und was noch wichtiger ist, es muß so sein. Mein Vater hat mir beigebracht, daß wir den Einsatz unserer Macht hinterfragen müssen, weil wir die Grenze zwischen ihrem begründeten Einsatz und purer Despotie erst bemerken würden, wenn wir sie schon Lichtjahre hinter uns gelassen haben. Ohne diese Selbstzweifel hätten wir keinen Hinweis darauf, daß wir zu weit gegangen sind, bevor wir im Blut unserer Opfer ertrinken.«
Kai zuckte zusammen, als Hohiros Worte den Kern seines Wesens berührten. »Nein, nein, du irrst dich.« »Er hat recht, Kai.« Victor trat mit einem Nicken in Hohiros Richtung zu ihnen. »Ich habe gehört, was Hohiro gesagt hat, und ich stimme ihm voll und ganz zu. Es war Morgan Kell, der mir diesen Punkt zum erstenmal klargemacht hat, als wir im Januar hier ankamen. Er sagte, du seist einer der seltenen Krieger, die sich hart an die Kandare nehmen, aus Angst, was sonst geschehen könnte. >Danke dem Himmel, daß er auf deiner Seite steht<, sagte Morgan damals. >Wenn er jemals richtig losschlägt, gibt es kaum jemand in der Inneren Sphäre, der ihn aufhalten könnte.<«
Hohiro neigte anerkennend den Kopf. »Oberst Kell ist ein ausgezeichneter Menschenkenner und ein erfahrener und hochdekorierter Krieger. Es überrascht mich nicht, daß er das so klar erkannt hat.«
Der Kurita-Prinz trat ein paar Schritte vor und legte die Hände auf Kais Schultern. »Kai, die Macht, die wir besitzen, wird nur wenigen gegeben. Der Grund dafür ist die enorme

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