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BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal

BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal

Titel: BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Händen hat. Sie haben ihn getötet – nein, Sie haben ihn ermordet ...«
Der Schmerz in Malthus’ Blick schockte sie. Sie unterbrach ihre Tirade. »Sie irren sich, Doktor. Ich bin kein Mörder. Nur indem wir gegen die Besten antreten, können wir beweisen, daß wir die Besten sind.« Er öffnete die Hände und schloß sie, einen Finger nach dem anderen, um die Gitterstäbe. »Ihr Geliebter hat mich niedergeschlagen, aber er hat mich nicht besiegt. Er wußte es, und er wußte, daß er den Preis für seinen Wagemut zu zahlen hatte. Meine Tat als Mord zu charakterisieren, macht meinen äußerst würdigen Gegner zu nicht mehr als einem Opfer.«
Deirdre packte die Gitterstäbe ihrer Zelle, und ihr ganzer Körper erbebte. »Er war ein Opfer – ein Opfer dieses dummen Krieges!« Als das Adrenalin in ihren Adern verbrannte, gossen Müdigkeit und Schwäche flüssiges Blei in ihre Muskeln.
»Das, Doktor, ist eine üble Beleidigung. Jewell kannte und akzeptierte seine Rolle in unserem Kampf. Er war ein besserer Krieger als viele in den Clans.« In einem Wutanfall riß Malthus an den Stäben, aber sie gaben nicht nach. »Hätte ComStar mir meinen Sieg nicht geraubt, hätte ich, Taman Malthus, mein Versprechen Ihnen beiden gegenüber wahr gemacht.«
Kai ist sinnlos gestorben! Trotz der Ehrlichkeit in den Worten des Sterncaptains brach sie innerlich zusammen. Die Erkenntnis, daß Kais Tod umsonst gewesen war, hämmerte auf sie ein und verdrängte das Trauma vom Tod ihres Vaters. Sie verstärkte ihre lebenslange Überzeugung, daß der Krieg und das Töten dumm und feige waren. Kai hatte es zugegeben, aber trotzdem war er in den Tod gegangen wie eine Motte, die vom Licht angezogen wird.
Sie öffnete den Mund, wollte etwas sagen, aber die melodischen Töne des Verliesschlosses stoppten sie. Die Tür öffnete sich erneut. Das Feuer in ihren Adern flammte wieder auf, als sie Khalsas scharlachrote Gestalt erkannte, aber sie blieb stumm, als sie bemerkte, daß er den Raum rückwärts betrat. Das Licht spiegelte sich auf seinem Kopf, der sich in einem besonders schmerzhaften Winkel nach hinten neigte.
Der Grund für diese unangenehme Kopfhaltung war die Mündung eines Automatikgewehrs an seinem rechten Nasenloch.
»Hören Sie, Doktor, ich weiß, daß das nicht der rechte Ort oder Zeitpunkt ist«, witzelte der Mann, dessen Waffe Khalsa in den Raum drängte, »aber ich habe da ein paar größere Beschwerden. Nehmen Sie noch Patienten an?«
    Die offensichtliche herzliche Freude in Deirdres Gesicht ließ Kais Herz schneller schlagen. Sie trat vom Gitter ihrer Zelle zurück und preßte beide Hände vor den offenen Mund. Sie blinzelte mehrmals, dann starrte sie ihn an wie einen Geist.
    »Bist du es wirklich?«
    »Entweder das, oder der Demi-Präzentor hier ...«, er wedelte mit dem Gewehr »... hat einen ganz besonders üblen Alptraum.«
»Rk1«, kommentierte Khalsa.
Kai schob den korpulenten ComStar-Würdenträger hinüber zur Zellentür. »Aufmachen.«
Der Demi-Präzentor nahm die Schlüssel von seinem Gürtel. »Damit kommen Sie nie durch.«
Kai ruckte das Gewehr. »Wenn ich Ihren Rat benötige, spalte ich Ihnen den Schädel und such in Ihrem Gehirn danach. Ich bin müde, und ich bin wütend, und ich bin von einem Ast zum andern durch den Wipfel einer ziemlich hohen Föhre bis zu einer ausgesprochen harten Landung gefallen. Auf-ma-chen!«
Khalsa gehorchte, und Kai stieß ihn beiseite. Deirdre flog durch die offene Tür und drückte ihn an sich. Es machte ihm nichts aus, daß sein ganzer Körper unter dem Aufprall schmerzte. Das Gefühl und der Geruch ihres Körpers machten den Schmerz bedeutungslos. »Ich liebe dich, Deirdre.«
»Du bist es, du bist es wirklich. Ich dachte, ich hätte dich verloren.«
Als ihre Tränen sein Gesicht benetzten, fühlte er ein Ziehen an der rechten Hüfte. Er legte den linken Arm um ihre Taille, hob sie in die Höhe und drehte sich um, als Khalsa gerade den Nadler aus seinem Holster zog. Der Lauf des Autogewehrs traf die Schläfe des Demi-Präzentors, als er die Waffe hob. Der Mann taumelte nach hinten.
Khalsa prallte gegen das Zellengitter der Elementare. Malthus’ Hände schlängelten sich zwischen den Gitterstäben hindurch und packten ihn an Kopf und Hals. Die Muskeln des Clansmannes spielten. Er riß Khalas Kopf scharf nach rechts. Kai hörte ein Krachen, dann glitt Khalsa tot zu Boden.
Der MechKrieger drückte Deirdre noch fester an sich und legte den Kopf an den ihren, damit sie sich nicht umsah.

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