BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal
und öffnete mit einer Handbewegung eine Geheimtür in der hinteren Wand. »Denk daran, die Zukunft der Konföderation Capella liegt in deiner Hand. Betrachte das als heiliges Erbe. Der Unterschied zwischen der Wirklichkeit und deinen Spielchen auf Outreach ist folgender: Hier darfst du dir überhaupt keinen Fehler mehr erlauben. Denke daran, und du wirst überleben. Vergiß es, und du wirst zerquetscht.«
Sun-Tzu starrte die Wand an, die sich hinter seiner Tante geschlossen hatte. Dann steckte er die Laserpistole in den Gürtel seiner Hose. Na dann. Die Schreckensherrschaft meiner Mutter hat ein Ende, und ich habe es überlebt. Sehr schön.
Er ging um Justins alten Schreibtisch herum und ließ sich in den Sessel fallen. Er berührte eine Taste an der Computerkonsole, und zu seiner Überraschung leuchtete der antike Monitor auf. Wie interessant. Er funktioniert noch. Es steckt noch Leben in der Maschinerie, die die Konföderation Capella zerstörte.
Sun-Tzu lehnte sich zurück. »Meine Mutter und mein Großvater haben Hanse Davion dermaßen gehaßt, daß sie nicht sahen, wie ausgezeichnet seine Methoden geeignet waren, uns zu vernichten. Ich bin nicht so blind. In mir werden Hanse Davions eigene Taktiken und Strategien sich gegen ihn selbst wenden.« Er lächelte und legte die Fingerspitzen aufeinander. »Die Konföderation Capella lebt, und was uns nicht umbringt, macht uns stärker.«
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TuKaiyid
ComStar-Interventionszone, Freie Republik Rasalhaag
9. Mai 3052 (Operation Skorpion – Tag 9)
Wie ein Atlas seiner künstlichen Welt stand der Präzentor Martialum über den Dinjubergen und beobachtete den Abzug der Nebelparder. Als sich die Schlacht in den ersten acht Tagen des Krieges entwickelt hatte, war Focht klargeworden, daß die Nebelparder die Ankunft der Zweiten Armee als Entsatztruppe der Fünften Armeedivision, welche die Berge ursprünglich gehalten hatte, gar nicht bemerkt hatten. Dadurch hatten die Nebelparder unglaubliche Mengen Munition darauf verwendet, die ihrer Ansicht nach letzten Verteidiger zu eliminieren. Als die zweite Hälfte der Fünften Armee nach der Eliminierung der Ersten Parder-Kavallerie das Racicedelta heraufgezogen kam, um die Parder in den Bergen einzukesseln, war das Ende abzusehen.
Focht sah den abziehenden Clannern amüsiert nach und gestattete sich einen Anflug von Stolz über den Sieg gegen die Nebelparder. Der ursprüngliche ilKhan der Invasion, Leo Showers von den Nebelpardern, war Focht ein ganz besonderer Dorn im Auge gewesen. Hinzu kam, daß es die Nebelparder gewesen waren, die bei der Unterdrückung eines Aufstands auf Turtle Bay die Großstadt Edo in Schutt und Asche gelegt hatten. Ihre Niederlage bereitete ihm besonderes Vergnügen.
Sieh dich vor, Anastasius. Halte dich und deine Leute nicht für unbesiegbar. Noch während er sich so ermahnte, gab er sich selbst gegenüber zu, daß ihm seine Analyse der Clans und ihrer Taktiken einen Vorteil verschafft hatte. Seine Truppen hatten diesen Vorteil zu nutzen gewußt und in den Dinjubergen in einen Sieg verwandelt. Dasselbe Ergebnis schien auf den Przenoebenen, an den Hladnoquellen und sogar im Kozicetal sicher. Wenn alles so weiterlief, bedeutete das den Sieg über vier der Clans.
Trotzdem, damit ist der Krieg noch nicht gewonnen. Focht holte das Bilderhalo herunter. Er wählte das Fenster zum Brzotheater. Während es sich ausbreitete und die Gebirgskette des Südostens ersetzte, öffnete er eine Verbindung zu Hettig.
»Präzentor Martialum?«
»Irgendwelche Berichte über Aktivitäten der Wölfe, Hettig?« »Einen Augenblick, Sir.«
Brzo war ein ziemlich großer Agrokomplex und erschien dem Präzentor Martialum wie ein Betondiskus, der die Nabe eines goldenen Rades bildete. Hinter dem Komplex krallten sich mit schneebedeckten Fingern die Pozoristuberge in den Himmel. In und um Brzo waren Hinweise auf einzelne Scharmützel erkennbar, aber Kämpfe waren nicht im Gange.
»Die Wölfe scheinen sich neu auszurüsten und auf einen Vorstoß in die Berge zu warten. Mit Ausnahme der Wolfsspinnen scheinen alle Wolf-Einheiten bereit, unsere Kampfeinladung anzunehmen. Unsere Elfte Armee hat bereits Verteidigungsstellungen bezogen. Die Vorratslage ist gut. Die Fragmente der Neunten und Zehnten Armee befinden sich auf dem Rückzug, allerdings wird die 282. weiter von den Wolfsspinnen bedrängt.«
Focht stieß einen Seufzer aus. »Präzentor Wollam soll die 282. abziehen und in die Berge führen.«
»Er versucht es bereits
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