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BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal

BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal

Titel: BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Präzentor Martialum öffnete die Schnalle seines weißen Umhangs und ließ ihn von den Schultern gleiten. Darunter trug er den olivfarbenen Overall, den ihm sechs Monate zuvor die Zweiundachtzigste Division der Zweiten Armee geschenkt hatte, als er eine Gruppe neuer MechKrieger vereidigte. In der schweren Tasche an seiner linken Hüfte steckte ein Buch mit den Namen aller Krieger der Zweiundachtzigsten Division, die beim Kampf gegen Natascha Kerenskys Wolfsspinnen gefallen waren. Als er die Hand darauf legte, fühlte er auch die Pistole, die in derselben Tasche versteckt war. Sie muß es sehen!
    Er folgte dem Schatten des Obelisken über das Granitpflaster des Hofes zur Halle der Geschichte. Die Prima wartete zusammen mit ihrer Adjutantin Sharilar Mori in der Rotunde, gekleidet in goldene, respektive rote Roben. Er blieb stehen und salutierte, ging erst weiter, als die Prima wohlwollend applaudierte.
    »Du hast das Monument natürlich gesehen?«
»Ja, Prima. Es ist beeindruckend.«
»Es freut mich, daß es dir gefällt.« Myndo lächelte und strich sich das lange weiße Haar von der Schulter. »In den zwanzig Jahren seit Gründung der ComGuards brauchten wir nie eine ernste oder wichtige Schlacht zu schlagen. Ich kann nicht sagen, daß ich hundertprozentiges Vertrauen in unsere Truppen hatte. Es gab Mitglieder im Ersten Bereich, die es als puren Wahnsinn betrachteten, unerfahrene Truppen gegen die Clans ins Feld zu führen.« Sie blickte sich zu Sharilar um. »Glücklicherweise waren wir in der Lage, uns durchzusetzen und dir diese Chance zu bieten.«
    »Eure Unterstützung war höchst ermutigend, Prima.« Focht runzelte die Stirn. »Ich glaubte verstanden zu haben, daß ich bei dieser Gelegenheit dem Ersten Bereich Bericht erstatten sollte. Wo sind die anderen?«
    Myndo winkte ab. »Sie sind überflüssig. Ein neues Zeitalter ist für ComStar angebrochen. Du solltest dich freuen, denn du bist unser Lichtbringer.«
    Lichtbringer! »Nennt ihr mich Luzifer?«
»Prometheus ist angebrachter, Anastasius. Du hast uns die Möglichkeit gegeben, die Menschheit zu erleuchten.« Sie nahm seine rechte Hand in die Linke und führte ihn tiefer ins Gebäude. »Das mußt du sehen. Unsere Künstler haben seit dem Sieg Tag und Nacht gearbeitet. Das ist viel besser als deine Computerwirklichkeit.«
Sie führte ihn durch eine Tür, und er blieb stocksteif stehen. Die riesige Galerie, in der alle Relikte Jerome Blakes und der frühen Geschichte ComStars ausgestellt gewesen waren, war bis an die Wände ausgeräumt worden. Statt dessen hatte man zahllose Tische aufgestellt. Er trat an den ersten davon und sah Berge und Wälder in Miniaturausführung, die bis ins Detail den Bildern der Schlachtfelder entsprachen, die sich in sein Hirn eingebrannt hatten.
Verkohlte Schneisen einstmals reifen Weizens und klaffende Krater überzogen die winzige Landschaft. Mechs im präzisen Maßstab lagen zerbrochen und verbogen am Boden, exakt nachgebildet bis hin zu den Einzelheiten der Bemalung und den Namen des Piloten unter dem Cockpit. Winzige menschliche Figuren lagen auf dem Miniaturschlachtfeld verstreut, genau wie auf TuKaiyid. Irgendwie war es den Künstlern sogar gelungen, die exakte bleichgraue Hautfarbe zu treffen.
Gott im Himmel! »Das ist Luk.« Er trat an den nächsten Tisch und sah noch mehr Szenen der Zerstörung. »Das sind die Dinjuberge, und das dort sind die Przenoebenen.«
Wie eine Motte, die von einer Flamme unwiderstehlich angezogen wird, ging Anastasius Focht an den Dioramen entlang, mit derselben Leichtigkeit, mit der er den Planeten in der Konstruktrealität durchstreift hatte, und arbeitete sich langsam auf die riesige graue Vitrine in der Mitte des Saales zu. An jedem Tisch erinnerte er sich an neue, furchtbare Details, die kein Modellbauer einfangen konnte. Ihre kleinen Welten hallten nicht wider vom Stöhnen und Schreien der Verwundeten und Sterbenden. Ihrer Arbeit fehlte der süßliche Gestank verwesender Leichen oder das Knurren der Aasfresser, die davon angezogen wurden. Ihre künstlichen Schlachtfelder kannten die eisige Kälte nicht, die TuKaiyid gekennzeichnet hatte, als die Geschütze schwiegen.
In der Mitte des Saales fand Focht die Pozoristuberge. Als er langsam um den Tisch herumging, folgte er der Spur der Vernichtung, die der methodische Feldzug des Wolfsclans hinterlassen hatte. Er sah das Tal, in dem Khan Garth Radick gefallen war, aber die Zahl der zerstörten Clanmechs wirkte bedeutungslos gegen die Anzahl von

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