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BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal

BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal

Titel: BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Gesicht ruhen. So sehr sie ihm auch gefiel, sie waren auf der Flucht, und die geringste Ablenkung konnte tödlich sein. Ein- oder zweimal während des Wahnsinns ihrer Flüchtlingsexistenz war Kai der Überzeugung nahe gewesen, es sei das Risiko wert, das Schicksal herauszufordern, aber es war ihm bis jetzt noch immer gelungen, sein Herz und seinen Hormonhaushalt unter Kontrolle zu halten.
    Zum Glück hatte er dabei in Dr. Lear eine Verbündete. In den drei Wochen seit ihrer Flucht aus der ComStar-Station hatte sich ihre Einstellung ihm gegenüber gebessert, aber sie konnte noch immer abweisend und verschlossen sein. Sobald er versuchte, das Gespräch auf ein Thema zu lenken, das es ihm ermöglicht hätte, ihren Haß auf seinen Vater auszuloten, wich sie ihm augenblicklich aus und zog sich in ihr Schneckenhaus zurück.
    Sie hatte seine gebrochenen Rippen mit gewohnter Effizienz versorgt und darauf bestanden, daß sie ein Versteck suchten, bis Kai leichter reisen konnte. Obwohl er eigentlich hatte weiterziehen wollen, waren sie schließlich zu einer Übereinkunft gelangt: Sie würden rasten, sobald sie die unmittelbare Umgebung hinter sich gelassen hatten. Eine kleine Höhle wurde zu ihrem Lager, bis Kai sie überreden konnte, daß seine Rippen weniger schmerzten, als es tatsächlich der Fall war.
    Nachdem sie getrunken hatte, hob Deirdre den Kopf. Wasser tropfte von ihren Haaren, und eine Libelle zuckte über das Wasser. Halb lachend füllte sie eine Wasserflasche. Dann kam sie geduckt zu ihm ins Unterholz gelaufen. »Sie sind dran.«
    »Danke.« Kai streckte die Hand aus und wischte einen Wassertropfen von ihrer kecken Nasenspitze. »Haben Sie sich mal gefragt, was Ihre Freunde vom Medizinischen Kolleg sagen würden, wenn sie sie jetzt sehen könnten?«
    Sie grinste ihn an. »Also, angesichts der Tatsache, wie lange wir schon überlebt haben, denke ich kaum, daß sie an meinem Abschluß in Fluchttaktiken zweifeln würden.«
    »Da dürften Sie recht haben.«
    »Natürlich sind Sie ein besserer Lehrer als alle, bei denen ich trainiert habe.«
Kai setzte erheitert das Automatikgewehr ab. »Ich nehme das in dem Geist, in dem es gemeint ist, und werde die Tatsache ignorieren, daß Sie Ihre militärische Ausbildung geschwänzt haben, wo Sie nur konnten.« Er kroch hinüber zum Bach und legte sich am Ufer flach auf den Bauch. Er ignorierte die Libelle und tauchte den Kopf ins Wasser.
Das kalte Wasser war herrlich erfrischend. Es durchnäßte sein Haar und wusch die drückende Hitze des Tages ab. Es drang in seinen dünnen Bart und kitzelte die Haut, die unter den Stoppeln gejuckt hatte. Das Wasser stärkte ihn wie ein Zauberelixier, und selbst die chronischen Schmerzen in seinem Körper schienen für einen Augenblick nachzulassen.
Er zog den Kopf zurück und schüttelte ihn aus wie ein Hund. Das Wasser spritzte in alle Richtungen. Er wollte sein Glück laut hinausbrüllen, aber das wäre dumm gewesen. Zum erstenmal, seit ihm klar geworden war, daß seine Einheit ihn auf Alyina zurückgelassen hatte, glaubte Kai tatsächlich daran, den Clans entkommen zu können. Dann fühlte er den Gewehrlauf im Rücken.
»Schön langsam, Bursche. Dreh dich ganz langsam um, damit wir dich ansehen können.«
Kai drehte sich noch langsamer auf den Rücken, als der Mann seinen Befehl ausgesprochen hatte. Der Mann, der ihn mit dem Jagdgewehr angestoßen hatte, war so fett, daß sein Bauch von Kais Position aus die untere Gesichtshälfte verdeckte. Seine schmutzige Kleidung schien aus einheimischer Fertigung zu stammen. Der einzige Farbfleck war der offensichtlich frische JadefalkenAufnäher an der Schulter.
Hinter ihm stand ein anderer muskulöser Mann mit dem Gewehr im Anschlag, von Kais Füßen eingerahmt wie ein Ziel im Visier. Er schien gefährlicher als sein Boß, hielt sich aber zurück, als spüre er, daß Kai nicht allein war.
»He, Jocko, da haben wir einen guten Fang gemacht. Die schwarzen Haare sind zu lang, und hier aufm Bild hat er keinen Bart, aber das ist Dave Jewell, so wahr ich Harry Truper heiße.« Truper stieß Kai das Gewehr in den Bauch. »Ich weiß nicht, was du ausgefressen hast, Junge, aber die Clans und ComStar sind saumäßig scharf auf dich.«
Kai starrte zu Truper hoch. »Sie wollen mich ausliefern?«
»Dafür werden wir bezahlt«, knurrte Jocko. »Wird Zeit, daß wir einen Fang machen.«
Truper nickte zustimmend. »Du bist der erste Kontrakt, den wir tatsächlich gefunden haben. Das wird uns erst mal den Ruf und

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