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BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal

BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal

Titel: BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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zu retten. Das war eine richtige Entscheidung, egal, aus welchen Beweggründen sie fiel. Der einzige Fehler dabei war Ihr Glaube, niemals in eine Lage geraten zu können, in der Sie jemanden würden töten müssen. Vielleicht hätte Ihnen eine Position als Hausarzt auf irgendeinem Hinterwäldlerplaneten an der Peripherie diesen Luxus gestattet, aber das Leben beim Militär bestimmt nicht.«
Deirdre drehte sich langsam auf die Seite und zog die Beine an die Brust. Kai unterdrückte sein Bedürfnis, sie an sich zu drücken, bis sie bereit war, der Wirklichkeit ins Auge zu blicken. »Ich kann nicht behaupten, ich wäre traurig darüber, daß Sie den Abzug durchziehen mußten, Doktor. Sie haben mir das Leben gerettet, und dafür bin ich Ihnen dankbar. In der Kultur meiner Mutter gibt es eine Tradition: Wenn man jemand das Leben rettet, ist man für ihn verantwortlich.«
»Ich will nicht für Sie verantwortlich sein. Sie haben auch noch andere Traditionen geerbt, an denen ich keinerlei Anteil haben will.«
»Das mag sein.« Kai schluckte. »Aber eines weiß ich: Ich bin Erbe einer Tradition der Ehrlichkeit, die es mir gestattet, Situationen realistisch zu sehen und zu beurteilen. Was immer Sie von mir denken mögen, mir fällt das Töten nicht leichter als Ihnen. Ich bedaure, Clansmänner töten zu müssen, und ich bedaure, daß ich Jocko erschießen mußte.«
Die Bitterkeit kehrte in Deirdres Stimme zurück. »Wenn Sie das Töten so bedauern, was machen Sie dann beim Militär? Warum befolgen Sie nicht den Rat, den Sie mir gerade gegeben haben, und nehmen Ihren Abschied?«
»Vielleicht habe ich ebenso wie Sie meine Gründe dafür, Doktor.« Er senkte den Blick, wich ihren wütenden Augen aus. »Ich bin bereit, die Verantwortung dafür zu übernehmen, Leben auszulöschen, aber das bedeutet nicht, daß ich Freude dabei empfinde. Jetzt und hier war das Töten dieser beiden die einzige Möglichkeit zu überleben.«
»Sie und Ihresgleichen sind Tiere.«
»Das sind wir alle, Doktor.« Kai hob das Automatikgewehr auf und warf es sich über die Schulter. »Aber ein paar von uns scheuen sich nicht, es auch zuzugeben.«
    Den Spuren der Kopfgeldjäger folgend, fand Kai einen zerbeulten alten Hovertruck. Eine schnelle Durchsuchung lieferte ein Bündel Datenblätter, wie sie ComStar Kopfgeldjägern als Steckbrief aushändigte. Er fand seinen Steckbrief und vernichtete ihn. Außerdem fand er zwei andere Steckbriefe für Dinge, die er getan hatte, die man aber nicht mit Dave Jewell in Verbindung brachte.
    Wichtiger aber war die Entdeckung einer Landkarte ihrer Umgebung. Truper und Jocko waren eingeteilt gewesen, ein keilförmiges Gebiet abzusuchen, das auch das kleine Tal einschloß, durch das sich der Bach schlängelte. Es verjüngte sich zu einem Punkt hin, den Kai als alte Gefechtsbasis erkannte. Ursprünglich hatte es aus wenig mehr als ein paar Wellblechbaracken und Lagerhallen bestanden, aber anscheinend hatte ComStar eine neue Verwendung dafür gefunden.
    »Das dürfte einer Untersuchung wert sein.« Wenn dieses Gebiet einem Team von Kopfgeldjägern zugeteilt worden war, würden andere vergleichbare Suchzonen durchkämmen. Wenn man davon ausging, daß nicht alle Kopfgeldjäger so blutrünstig waren wie Truper und Jocko, bestand durchaus die Möglichkeit, daß noch andere Flüchtlinge in der alten Gefechtsbasis gefangen waren. Nach ein bis zwei Minuten Arbeit an der Zündung des Schwebers konnte Kai sie kurzschließen und den Startcode für die Hubpropeller eingeben. Bis er den Wagen zurück im Tal hatte, war sein Plan, wie sie in die Gefechtsbasis eindringen und sie auch wieder verlassen konnten, perfekt. Er zog die Pistole und machte sich an die Arbeit.
    Deirdre sah mit geröteten Augen zu ihm auf. »Ich dachte, Sie hätten mich zurückgelassen.«
Kai schüttelte den Kopf. »Ach was. Ich habe nur sichergestellt, daß unsere Verkleidung nicht auffliegt, sobald wir unser Ziel erreichen.«
»Ich habe Schüsse gehört ... zwei. War da draußen noch jemand?«
»Nein.« Kai zögerte. »Ich mußte nur etwas erledigen.«
»Was?«
»Das wollen Sie nicht wirklich wissen.« Seine Zunge spielte an der Scharte in seiner Lippe. »Glauben Sie mir, Sie wollen es nicht wissen.«
Deirdre stand langsam auf und klopfte die Fichtennadeln von ihren Kleidern. Sie preßte die Arme an den Körper und starrte ihn mit stählernem Blick an. »Sagen Sie es mir.«
»Jocko hatte noch ein Gesicht.« Kai kniff die Augen zusammen und bereitete sich auf ihre

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