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BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal

BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal

Titel: BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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vorbei.«
Deirdre nickte und marschierte ins Unterholz. Selbst im Halbdunkel der letzten Nachtstunden fand sie ohne Probleme den Weg durch die Farne und Büsche des Waldes. Wie ein Schatten huschte sie zwischen zwei Birken hindurch und war verschwunden.
Kai bewunderte, wie gut sich Deirdre dem Leben in der Wildnis angepaßt hatte. Wie er erfahren hatte, war sie in ihrer Jugend auch Pfadfinderin gewesen. Ihr zufolge war es weniger eine Frage zu lernen, was sie tun durfte und was nicht, als sich daran zu erinnern, was sie auf den Pfadfindertreffen gelernt hatte. Während Kai sich als Pfadfinder auf Bereiche wie Elektronik und Sport konzentriert hatte, war sie im Zeltlager gewesen und hatte Pflanzen studiert, was in Verbindung mit ihrer medizinischen Ausbildung das Leben fern der Zivilisation sehr viel leichter machte.
Als er zwischen den Bäumen hervortrat, sah er sie knapp unterhalb des Hügelkamms kauern, der sie von ihrem Lager trennte. Sie blickte sich zu ihm um und winkte ihn vor. Dann stand sie auf und lief los. Ihr Kopf verschwand, als sie auf der anderen Seite des Kammes hinablief. Kai hastete zu ihrer alten Position und sah hinunter auf das Lager.
Sie hatten es in der Lichtung eines zweiten Birkenhains aufgeschlagen. Deirdre hatte den Platz für eine gute Hochsitzposition gehalten, und Kai hatte schon von Rehbraten geträumt, aber seit einer Woche hatten sie nichts größeres als ein Kaninchen gesehen. Birken und Unterholz waren dicht genug, um das Lager zu verbergen, und die Baumwipfel zerrissen sogar den Rauch des kleinen Lagerfeuers, mit dem sie sich nachts warmhielten.
Kai schüttelte traurig den Kopf. Viele seiner Freunde hätten diese Umgebung, insbesondere in Verbindung mit der hübschen Doktorin, als romantisch und einen wahr gewordenen Wunsch träum bezeichnet. Aber Deirdre blieb zurückhaltend, auch wenn ihre Beziehung inzwischen durchaus freundlich war und sie beide unter demselben Petrochem-Verschlag schliefen. Kai war sich ziemlich sicher, daß das nichts mit den Kopfgeldjägern zu tun hatte, und so war er wieder einmal gezwungen, sich über ihre Jugend und die Kriegserlebnisse seines Vaters den Kopf zu zerbrechen.
Als er zum Lager hinabging, zog Kai das Automatikgewehr von der Schulter und nahm den Pistolengriff in die Hand. Er arbeitete sich nach links, um Deirdre im Blickwinkel zu halten und trotzdem eine andere Perspektive zum Lager zu bekommen. Er rutschte auf abgefallenem Laub den Hang hinab und kam hinter einer dicken Föhre zum Stehen. Er wickelte die Trageschlaufe des Gewehrs um den linken Unterarm, um die Waffe zu stabilisieren.
Deirdre kauerte am Rand des Birkenhains und wartete. Als die Sonne über den Hügelkamm stieg, schien das Licht die Farbe des Laubs zu intensivieren und langsam einen Vorhang über dem Lagerplatz aufzuziehen. Deirdre sammelte ein paar Holzstücke, stand auf und ging ins Lager.
Es gab kein Anzeichen für die dort lauernde Falle. Als sie sich dem Kreis rußgeschwärzter Steine vor dem Verschlag näherte, sackte ihr rechtes Bein bis zum Knie ein. Das Holz flog davon, als sie mit beiden Händen in der Luft ruderte. Kai sah, wie sich ihre Schultern anspannten, als sie das Bein zu befreien versuchte, dann zuckte ihr Körper plötzlich zusammen, und ihre Schultermuskeln entspannten sich.
»Beruhigen Sie sich, Lear«, befahl eine rauhe Stimme hinter der schwarzen Plane des Verschlags. »Sie können ruhig auch kommen, Jewell. Sie sitzt fest, und wenn Sie sich nicht ergeben, bringe ich sie um.«
»Bleib weg, lauf!« Deirdre drehte sich in Kais Richtung. »Komm nicht ins Lager. Lauf weg.«
»Bewundernswert, Lear, aber dumm.« Kai sah den roten Punkt eines Laser-Zielfernrohrs über den Sand wandern und ihren rechten Oberschenkel entlang klettern. »Ihr Leben liegt in Ihrer Hand, Jewell. Kommen Sie her, und ich lasse sie leben.«
Kai stand langsam auf und ging ins Lager. »Hier bin ich.«
»Sehr gut. Entfernen Sie das Magazin aus dem Automatikgewehr, leeren Sie die Kammer und werfen Sie es fort. Anschließend tun Sie bitte dasselbe mit Ihrer Pistole.«
Kai gehorchte, machte aber bewußt keinerlei Anstrengungen, sich des Fahrtenmessers in seinem rechten Stiefel zu entledigen. »Das war’s. Sie können jetzt rauskommen.«
Kai verschluckte sich fast, als sich der Elementar zeigte. Er ließ sich zehn Meter senkrecht aus einer der Birken fallen und landete auf beiden Beinen, die den Aufprall federnd abfingen. Er trug das lange schwarze Haar nach hinten gebürstet, und schwarze

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