BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger
ersten Ausscheiden ihrer Mitglieder durch Versagen bei den Tests, war die Geschko noch vollständig gewesen. Sie waren alle noch Jungfalken gewesen, Nestlinge bei den ersten Freiflügen, noch nicht bereit, sich allzuweit voneinander zu entfernen, geschweige denn von den Gescheltern. Eine der Gescheltern, die damals die Aufsicht über sie gehabt hatten, war Glynn gewesen – eine große Frau; Aidan und Marthe hatten ihr Wachstum später an ihr gemessen. Sie sollten noch größer werden als Glynn, aber erst nach der Pubertät, als Glynn, die zu früh Verstorbene, nicht mehr da war, um als Meßlatte zu dienen.
Glynn hatte Kriegerin werden wollen, aber mitten in der Ausbildung versagt. Alle in der Geschko schwärmten von ihr und betrachteten sie als Geschenk des Himmels. Später sollten sie sehen, daß sie nicht wirklich schön war, nur ganz hübsch, mit einem etwas zu hageren Gesicht und wunderbar blondem, aber zu strähnigem Haar. Sie hatten sich Geschichten ausgedacht, in denen sie gewaltige, feuerspeiende Monster besiegte und Barbarenhorden abschlachtete.
Aidan hatte neben Marthe gesessen. Schon so früh, kaum aus den Windeln, waren sie Freunde gewesen. Schon als Kind hatte Aidan nie ein schöneres Gesicht gesehen als das Marthes.
»Mifun stand vor seinen Gegnern, die sich auf der breiten Allee vor ihm postiert hatten.« Es war eine der vielen Geschichten über den legendären Yojimbo gewesen, die Glynn gekannt hatte. Welche Geschichte sie auch erzählte, der Held hatte immer den seltsamen, eigentlich absurden Namen Mifun getragen.
»Unter den Verbrechern erkannte Mifun mindestens vier, die einst zur edlen Kaste der Yojimbos gehört hatten.« Die Geschko hatte schon damals gewußt, daß es zur Zeit der Yojimbos noch kein Kastensystem gegeben hatte, aber sie hatten ihr diese Ungenauigkeit nachgesehen, weil sie die wandernden Kämpfer mit Kriegern gleichsetzte, als seien sie Vorläufer des Clansystems gewesen, statt ziellos umherstreifende, durch das Kerensky-Edikt arbeitslos gemachte Soldaten.
»In der Rechten hielt er die Peitsche, die ihm die Eiskönigin gegeben hatte, und in der anderen ruhte Toshiro.« Toshiro war der Name des magischen Schwertes gewesen, das ihm General Kerensky zum Lohn für seine Tapferkeit verliehen hatte, bevor er ihm den Auftrag gab, das Land von Verbrechern zu säubern. »Mifun stieß den Schrei des Falken aus und stürmte die Allee hinunter auf seine Gegner zu, die ihm ihrerseits entgegenrannten.« (Glynn hatte Mifun auch Charakteristiken verliehen, die ihn als Vorläufer der Jadefalken und daher als ganz besonderen Menschen kennzeichneten.)
»Zuerst traf er auf den üblen Profittreiber Canfield, der den Lauf einer Laserpistole auf Mifun richtete und den Finger um den Abzug krümmte. Hastig schleuderte Mifun Toshiro. Das Schwert flog zielgenau auf den Händler zu. Canfield konnte nicht rechtzeitig ausweichen, und Toshiro bohrte sich in seine Brust. Blut spritzte die ganze Klinge entlang.« (Die Kinder hatten Ooohs und Aaahs ausgestoßen, wie immer, wenn der Held einen Übeltäter erledigte. Und die Gestik, mit der Glynn ihre Geschichten untermalte, hatte sie in ihren Bann geschlagen – wie sie eine Hand auf die Brust geschlagen hatte, um zu ›fühlen‹, wie das Schwert sich in den Körper bohrte, und wie ihr Arm den Flugweg des Schwertes bei seiner Rückkehr in die Hand Mifuns nachgezeichnet hatte.) »Canfield fiel, und das Schwert kehrte zurück in die Hand Mifuns, während das Blut daran auf magische Weise verschwand. Aus dem Augenwinkel sah Mifun den Yojimbo Pablo auf sich zustürzen, den Blick lodernd vor Wut darüber, wie Mifun bei dem nächtlichen Überfall auf das Brendercamp seine Geliebte Susan getötet hatte.« (Plötzlich hatte auch in Glynns Augen der furchtbare Zorn ihres Helden gestanden.) »Mifun wußte, daß er sein Schwert nicht herumreißen konnte, um mit Pablo abzurechnen, also benutzte er die Peitsche der Eiskönigin mit ihrer wärmesuchenden Spitze. Die Peitsche traf Pablo am Hals. Zuerst prallte sie ab, aber dann wand sie sich fest um seinen Hals und erdrosselte ihn.« (Glynns Augen waren aus ihren Höhlen getreten, als sie selbst unter dem Würgedruck der imaginären Peitsche zu ersticken schien; plötzlich waren ihre halbgeschlossenen Lider wieder aufgesprungen, und ein paar der Kinder waren vor Schreck zusammengezuckt.) »Mifun stieg über Pablos Leichnam, zerrte die Peitsche von dessen Hals und wollte gerade den Angriff des bösen…«
»Glynn!« Es war
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