BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger
Stern angeführt, der damit gesegnet schien, nur selten kleinere Ausfälle beklagen zu müssen – lauter kleinere Leistungen, aber sie addierten sich, bis ich für würdig befunden wurde, mich um einen Blutnamen zu bewerben. Sogar mein Blutrecht habe ich gewonnen, weil ich der letzte war, der sich noch auf den Beinen halten konnte, der Überlebende, nicht durch irgendwelche bemerkenswerten Fähigkeiten.
Weil ich Ramon Mattlov so eingehend studiert hatte, wurde ich schon früh in meiner Laufbahn ein guter Bieter, aber das war mein einziges strategisches Talent. Auf dem realen Schlachtfeld war Strategie nie meine Stärke. Manchmal hatte ich das Glück, einen Adjutanten zu haben, der meine Schwäche auf diesem Gebiet ausgleichen konnte, aber meistens bin ich einfach mitten in den Tanz der Kampfkolosse und Projektile gestolpert und habe mich hauptsächlich damit beschäftigt, wieder einen Weg hinaus zu finden. Ich schätze, meine Spezialität war die Taktik. Wenn ich einmal mitten im Konflikt stand, wußte ich fast instinktiv, was zu tun war. Ich bellte den anderen in meinem Stern Befehle zu, sie führten sie aus, und wir gewannen. Ich erkannte die Strategie des Gegners und durchkreuzte sie. Wenn fünf feindliche Mechs sich auf drei der unseren stürzten, wußte ich, wie ich die Kräfte aufstellen, das Gelände der Umgebung nutzen mußte. Finte, Attacke, überraschende Sprünge, Verstecken, wenn nötig, mit den schweren Füßen meiner Maschine feindliche Piloten zertreten, die aus ihren Cockpits entkommen waren, was auch immer notwendig war, um meine Einheit erfolgreich aus einem Gefecht zu führen. Ich verwandelte Nachteile in Vorteile.
Aber jetzt laufe ich Gefahr, alt zu werden, mein Können einzubüßen, als ob frische Erde in das Grab meiner Erinnerungen nachrutscht.
Wenn ich es mir recht überlege, war mein Talent die Logistik. Ich kenne niemand, der geschickter die richtigen Vorräte anlegen, in feindlichen Dörfern nach Nahrung und Unterschlupf suchen, seine Truppen schneller und effizienter bewegen konnte. Der Logistiker sieht, was am dringendsten benötigt wird, was am zweitdringendsten und so weiter. Und dann geht er los und besorgt es. Ein Logistiker, der in eine Schlacht geworfen wird, verwandelt sich möglicherweise automatisch in einen Taktiker. Im Kampf konnte ich die Gefahren ganz genauso abhaken wie logistische Erfordernisse. Ich entschied, welches Element der Schlacht die größte Gefahr darstellte, welches die zweitgrößte und so weiter. Hatte ich einmal diese Aufstellung, konnte ich kühl und gelassen die notwendigen Entscheidungen treffen. Vielleicht erklärt das meine Erfolge.
Aber ich bin nur eine begrenzte Zeit damit durchgekommen. Meine Vorgesetzten erkannten schnell, daß ich ein guter Krieger war, aber kein Held. Wie es so ihre Art ist, haben sie das beste aus mir herausgeholt und mich anschließend hierher abgeschoben, damit ich Kadettenwindeln wechsele. Ich will damit nicht sagen, daß ich über diese Position verbittert bin. Ich ziehe eine gewisse Befriedigung daraus. Und sie erfordert Planung. Ich stelle schon früh fest, welche Kadetten Potential haben und welche man ohne Zweifel einer der niedereren Kasten zuteilen wird. Die Kriegerkaste setzt annähernde Perfektion voraus, und die einzige Möglichkeit, das zu erreichen, besteht darin, eine Geschko bis auf die zwei, drei oder vier besten Kadetten auszusieben, die schließlich im letzten Positionstest antreten. Gelegentlich habe ich sogar eine Geschko erlebt, die mehr als fünf hervorgebracht hat – im Grunde logisch, wenn man bedenkt, daß sich das Genmaterial mancher Geschkos nur als spektakulär beschreiben läßt – , aber es ist selten, so viele auf der letzten Stufe zu sehen. Schätzungsweise die Hälfte der Kadetten versagen dann auch noch einmal bei diesem letzten Test. Ich kann mit Stolz sagen, daß noch jede Geschko, die ich überwacht habe, mindestens einen erfolgreichen Krieger hervorgebracht hat.
Es gibt Stimmen, die das Kriegerprogramm kritisieren, das wir hier auf Ironhold praktizieren, Stimmen mit wirtschaftlicher Argumentation. Sie behaupten, wir produzieren zuwenig Krieger, unsere Armeen wachsen zu langsam, und BattleMechs würden in den subplanetaren Lagern verstauben. Ihre Argumente treffen einen wunden Punkt, wenn es um tatsächliche Kriege geht, in denen Krieger schneller sterben, als wir sie hier produzieren können. Aber durch die zahlreichen Ausbildungseinheiten, die über ganz Ironhold verteilt sind,
Weitere Kostenlose Bücher