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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Licht der Flammen ihre Erscheinung. Etwas Glänzendes im Ärmel ihrer Ausgehuniform reflektierte das Licht und schleuderte es durch die Nacht. Grelle Lichtblitze blendeten die Kadetten. Einen Augenblick lang wurde Aidan von der irrationalen Furcht gepackt, das Feuer würde explodieren und sie alle erfassen.
    Dann ging Joanna durch das Feuer, tat erst einen Schritt in die Flammen, dann noch einen, dann war sie hindurch, kam auf sie zu, ohne eine Andeutung von Schmerzen in ihren leuchtenden Augen oder auch nur das Bewußtsein, das Feuer durchquert zu haben.
    Sie nahm Marthes Hand und bedeutete den anderen Kadetten, sich ebenfalls an den Händen zu fassen. Aidan packte Marthes freie Hand und griff nach Rena. Bret folgte Rena mit ängstlichem Gesicht. Joanna führte sie geradewegs auf die Flammen zu. Es dauerte einen Augenblick, bis Aidan klar wurde, daß auch sie durch das Feuer gehen würden. Plötzlich wollte er die Hände der beiden Frauen loslassen und fliehen. Aber eine derartige Feigheit wäre unclanmäßig gewesen. Alle Muskeln seines Körpers spannten sich, als er weiterging.
    Wieder trat Joanna in das Feuer. Sie sah sich nicht um. Marthe folgte ihr ohne zu zögern. Aidan wollte sich sträuben, aber er wurde von Marthe weitergezogen und zerrte seinerseits Rena auf das Feuer zu. Er wollte die Augen schließen, als er in die Flammen trat, aber von der Möglichkeit zu sterben fasziniert, hielt er sie offen. So kurz sein Aufenthalt im Feuer war, es schien ihm lange genug, um zur Unkenntlichkeit zu verkohlen. Die Hitze war gewaltig, aber in seinen hohen Stiefeln spürte er nichts davon. Sie mußten vorher gegen die Flammen imprägniert worden sein. Trotzdem fühlte er sich alles andere als sicher und war froh, als er auf der anderen Seite des Feuers angekommen war.
    Nachdem auch Bret das Feuer wieder verlassen hatte, bedeutete Joanna ihnen, sich in einer Reihe aufzustellen, und deutete auf den Weg, den sie soeben zurückgelegt hatten. »Auf der anderen Seite der Flammen ist euer altes Leben, das Leben von Kindern, Fehler und Dummheiten, Erfolge und Mißerfolge… die Mitglieder eurer Geschko, die diesen Punkt nicht erreicht haben. Auf der anderen Seite sind die nutzlosen Phantastereien und unclangemäßen Wünsche. Jetzt gehört euer Leben nicht mehr euch selbst. Es gehört uns. Wir sind alle in einem gewaltigen Netzwerk verbunden. Euer Mech kann sich ohne euch nicht bewegen, genauso wie ihr die lenkende Hand eurer Vorgesetzten benötigt. Wir alle werden kontrolliert von den Gesetzen unseres Clans, und alle Clans müssen zusammenarbeiten für die Verwirklichung des gemeinsamen Zieles, die Wiederherstellung des Sternenbundes. So komplex diese Verbindungen auch sind, jede einzelne ist entscheidend für alle anderen. Bricht eine von ihnen, schwächt dies die anderen Glieder der Kette. Versagt ihr im Kampf, können andere sterben. Bietet ihr ungeschickt, könnt ihr die Zukunft anderer vernichten. Zeigt ihr Schwächen oder schlimmer noch Spuren des Bösen, kann es sein, daß andere euch nacheifern und die Schwäche oder das Böse das ganze Netzwerk durchsetzt. Deshalb seid ihr mehr als eine Einzelperson, ihr seid bei jeder eurer Handlungen, bei jedem eurer Worte, bei jeder eurer Gesten eine Vielzahl von Personen. Als ClanKrieger seid ihr anders als die verweichlichten Krieger der Inneren Sphäre mit ihren sinnentleerten Bravourstückchen. Ihr seid Strategen, wenn ihr bietet, Taktiker, wenn ihr kämpft, Krieger, wenn ihr Schlachten gewinnt, Helden, wenn ihr mit intakter Einheit zurückkehrt. Kadetten, ihr steht an der Schwelle zum ClanKrieger. Denkt über das nach, was ich euch gesagt habe.«
    Joanna hatte ihre Ansprache auf dieselbe Weise hinausgebrüllt, in der sie während der Ausbildung Befehle gab. Jetzt senkte sie die Stimme und sprach leise, aber präzise: »Es ist Zeit für die Prüfung durch das Schwert.«
    Die Kadetten warfen einander fragende Blicke zu. Keiner hatte je von einer Prüfung durch das Schwert gehört.
    Joanna klatschte in die Hände, und eine Adjutantin brachte auf einem dunkelblauen Tuch vier Schwerter, die sie Joanna zu Füßen legte. Auf ein weiteres Klatschen hin traten die vier Falkner herbei. Ihre Mienen waren grimmig, als jeder von ihnen ein Schwert nahm. Sie stellten sich im Halbkreis auf, leicht gebückt und das Schwert in Kampfposition nach vorne gestreckt.
    »In der Schlacht ist Vertrauen wichtig. Wenn wir als ClanKrieger den anderen über und unter uns nicht vertrauen, werden wir

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