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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Gleichschritt marschierender Kampfkolosse war eher lächerlich, aber bei Joanna und ihren Begleitern wirkte der Marsch beeindruckend. Durch die Einheit der Bewegung hatte er sogar etwas Erhebendes.
    Joanna blieb an der Tür der Kaserne vor den vier prächtig ausstaffierten Kadetten stehen, die sie ungläubig anstarrten. Die Knöpfe ihrer Uniform zeigten den hehren Jadefalken selbst, anscheinend auf seinem Horst, nach Beute spähend. Mit einer Geste, bei der sich ihre Hände im Handgelenk zu drehen schienen wie der Arm eines Mechs im Schultergelenk, winkte sie die vier zu sich. Sie traten unsicher näher.
    Ohne ein Wort bedeutete sie den Kadetten, sich wie auf dem Paradeplatz aufzustellen. Sie ging von einem ihrer Schützlinge zum nächsten, inspizierte ihre Kleidung und fand bei jedem etwas zu verbessern. Sie rückte Aidans Kragen gerade, polierte Renas obersten Knopf, zog an Brets Gürtelschnalle und band Marthes Umhang neu. Als sie zufrieden mit dem war, was sie sah, trat sie zurück und ging zu den anderen, die während des ganzen Geschehens in unbewegter Hab-AchtStellung gewartet hatten.
    Joannas Stimme durchbrach die Stille. »Ich bin die Eidmeisterin. Alle sollen gebunden sein durch dieses Konklave, bis sie Staub sind und Legende, und darüber hinaus, bis zu aller Dinge Ende.«
    »Seyla«, flüsterte die Menge.
    Ihre nächsten Worte erkannte Aidan als Clandialekt der Bergstämme, aber er konnte ihren Sinn nicht ausmachen. Möglicherweise hatten sie als Teil des Rituals eine Bedeutung im Hinblick auf dessen Ursprung. Es hieß, Nicholas Kerensky habe sich in ein Waffenlager in den Bergen zurückgezogen, in dem BattleMechs und andere Waffen zu finden gewesen waren, und dort sei ihm die Inspiration für die Clans gekommen. Man erzählte sich auch, er habe die Idee beim Anblick mehrerer Mechs gehabt, die in einer für seine Augen kämpferischen Haltung aufgestellt waren. Er hatte darüber gebrütet, wie er sein verstreutes und kämpferisches Volk einen könnte, um eines Tages in die Innere Sphäre zurückkehren und den vom rechten Weg Abgekommenen den Sternenbund wiedergeben zu können; ein drängenderes Problem war gewesen, wie er all das erreichen sollte, ohne die von spartanischer Härte und Einfachheit geprägten Theorien seines Vaters zu verletzen. Während er über all das nachgesonnen hatte, war er eingeschlafen oder hatte eine Vision erlebt. Was es auch letztendlich gewesen war, er hatte gesehen, wie die Mechs des Lagers sich in eine kämpferische Horde verwandelt hatten, die dem Blut und Ruhm des Krieges huldigte. Als er aus diesem Traum erwacht war, hatte er gewußt, wie er seine Krieger auf neue Art organisieren, die reguläre Armee mit all ihren unglücklichen Bindungen an die politischen Fraktionen der Inneren Sphäre auflösen und separate Clans formen konnte, die miteinander wetteifern würden, während sie ihre Energien darauf konzentrierten, die Rückkehr in die Innere Sphäre vorzubereiten. Jeder Clan sollte eigene Bindungen besitzen, eigene Grundsätze, die an die Stelle alter Allianzen und Sympathien treten würden.
    Ob es nun Kerenskys Vision war, von der sie sang, oder etwas anderes, Joannas Stimme schwoll zu einem schallenden Crescendo an. Dann verstummte sie abrupt und sagte: »Ihr seid nicht länger Kadetten. Ob es euch gelingt, Krieger zu werden oder nicht – ihr habt die Geschko verlassen und werdet in der euch zugeteilten Kaste auf euch selbst gestellt sein. Heute nacht führen wir euch in eure Zukunft ein, und ihr werdet die Bindungen an eure Vergangenheit aufgeben. Kommt mit.«
    Mit einem Wink setzte sie die Kolonne in Bewegung. Die vier Kadetten reihten sich an deren Ende ein und folgten.
    Sie kamen an eine von zahlreichen Feuern erleuchtete Lichtung. Die Gruppe verteilte sich um die Flammen verschiedener Feuer. Allem Anschein nach waren die Positionen vorher festgelegt worden. Joanna stand allein beim größten Scheiterhaufen in der Mitte der Lichtung. Das Licht der Flammen fiel auf den Jadefalken ihrer Gürtelschnalle und ließ ihn wild und lebendig erscheinen. Auch in ihren Augen, deren natürliches Feuer schon immer stark gewesen war, spiegelte sich das Flackern des Feuers. Jetzt schienen sie die Augen eines Dämonen oder eines Drachen zu sein, die mit einem Geheimnis glühten, das Aidan als unbegreiflich erkannte. Joanna stand weit jenseits seines Begriffsvermögens, und daran würde sich auch in Zukunft nichts ändern.
    Sie hob die Arme über den Kopf. Wieder veränderte das

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