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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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ich als ein Mann beschrieben werde, der Kreiselstabilisatoren aus Müll, Munition aus Krümeln und Krieger aus Zombies machen würde, wenn ich wüßte, wie.
    Schweife ich schon wieder ab? Zumindest diese Fähigkeit scheint mit wachsendem Alter zuzunehmen. Es ist nicht schwer zu verstehen, warum der Clan alternde Krieger aus dem aktiven Dienst zieht, zum Nachschub abschiebt oder in Ausbildungslager versetzt. Auch das ist eine Frage der wirtschaftlichen Nutzung von Ressourcen. Wenn die Instinktreaktionen langsamer werden, die Augen sich nicht mehr so leicht auf die Bildschirme oder das Ziel richten, und der Körper länger braucht, um eine Aktion durchzuführen, ist es nur logisch, daß der Krieger aus dem aktiven Dienst entfernt wird; er ist zu einer Belastung für die anderen in seiner Einheit geworden. Müll erzeugt Müll. Ein Fehler eines alternden Kriegers kann einen jüngeren Krieger das Leben kosten. Das Alter und die Erfahrung, die es bringt, können zu Weisheit führen, aber es stimmt ebenso, daß sich im Lauf der Jahre eine Menge unnützes Zeug im Gehirn ansammelt. Was an der Front nicht mehr von Wert ist, muß auf andere Weise genutzt werden. Also werden die Alten und Verletzten, eine Kategorie, in die auch ich jetzt gehöre, eingesammelt, um andere Rollen innerhalb der Kriegerkaste zu erfüllen. Nichts, das noch auf irgendeine Art zu gebrauchen ist, darf weggeworfen werden.
    Trotzdem geht in jedem Materialkreislauf ein gewisser Prozentsatz unvermeidlich verloren. Ich vermisse den aktiven Dienst, und auf einen entsprechenden Befehl hin würde ich wieder in eine aktive Einheit zurückkehren, ohne einen Gedanken zu verschwenden. Nebenaufgaben – so wichtig sie auch sein mögen – bieten keine echte Befriedigung. Wie jeder Krieger sehne ich mich nach der Freude, den Feind in Flammen zu Boden stürzen zu sehen, unter meinem Fausthieb eine Kinnlade brechen zu fühlen oder mit sauberem Schuß die Panzerplatten von einem Mech in meinem Visier zu schälen.
    Ich vermisse den Krieg. Ich scheue mich nicht, es zuzugeben, zumindest nicht hier in der Privatsphäre meines Tagebuches.
    Aber meine Zeit im Feld ist vorüber, und ich bin gezwungen, indirekt durch meine Kadetten zu leben. Ich gehe hart mit ihnen um, weil meine Befehle das verlangen; ich bin sogar noch rigoroser, weil sie jetzt mein Feind sind. Ein seltsamer Gedanke. Ich habe die Kadetten nie zuvor so gesehen. Mit ihrer unschuldigen Art und den ständigen Unzulänglichkeiten stellen sie all die Hindernisse dar, die es zu überwinden gilt. Ich hasse ihr Versagen, wünsche mir, mehr von ihnen würden durchkommen.
    Wenn die Geschkos zusammengestutzt sind, konzentriere ich mich auf das brauchbare Material – die Kadetten, die definitiv das Zeug zum Krieger haben. Potentieller Abfall (im Sinne des Kriegerpotentials) ist eliminiert und passenderen Funktionen der Gesellschaft zugeteilt worden.
    Abschweifungen. Abschweifungen. Wenn ich mir ansehe, was ich gerade geschrieben habe, drängt sich mir der Eindruck auf, daß man meine Sicht als ausscheidungsorientierten Blickwinkel der Geschichte bezeichnen könnte. Nichtsdestotrotz, eine Kontrolle der menschlichen und nichtmenschlichen Ressourcen ist für jede Art erfolgreicher militärischer Operation entscheidend.
    Das bedeutet jedoch keineswegs, daß ich bis zum Äußersten entschlossen bin, alles zu retten. Ich werfe auch Leben fort, wenn ein vernünftiges Ziel das verlangt. Ich opfere einen Mech, wenn ich dadurch andere Mechs zerstören kann. In der Schlacht, die mich den Arm kostete, mußte ich einen Stern auf ein Himmelfahrtskommando schicken. Ich erinnere mich noch an jedes einzelne Mitglied.
    Diese Eintragung entwickelt sich zu einer Orgie der Abschweifungen. Es wird Zeit für mich, schlafen zu gehen, auch wenn der Schlaf kaum kommen wird. In drei Tagen tritt die momentane Geschko zum Positionstest an, und meine Gedanken beschäftigen sich kaum noch mit etwas anderem. Ich habe angeordnet, die drei verbliebenen Mitglieder der Geschko gemeinsam antreten zu lassen. Ich ziehe es vor, nur zwei zusammen starten zu lassen, wie es der Sitte entspricht, aber bei ungeraden Zahlen lasse ich, wenn auch mit Zögern, drei gegen neun antreten. Joanna ist von der Aussicht begeistert. Sie sieht den Test als eine Art Entscheidungsschlacht. Sie ist recht blutdurstig, diese Frau. Ich glaube, sie hätte nichts dagegen, alle Kadetten verlieren zu sehen. Sie hat keinen Sinn für Wirtschaftlichkeit.
    Es ist eine Schande, eine der

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