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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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sich auch nur umzusehen.
Die gleichgültige Haltung ihrer Schultern und ihre Weigerung, ihn auch nur anzusehen, machten Aidan noch wütender. Die letzten Schritte flog er fast. Als er sie erreicht hatte, drehte sie sich plötzlich um und riß das Klemmbrett hoch. Mit einem Rückhandschlag traf sie ihn an der Stirn. Er war benommen, sein Griff ging ins Leere, und er stürzte neben ihr auf den Rücken.
Einen kurzen Augenblick lang sah er sie auf sich herabblicken, einen sanften und rätselhaften Ausdruck auf dem Gesicht. Die Kopfschmerzen waren so stark, daß er mehrmals blinzeln mußte. Sie nickte kurz, dann drehte sie sich um und wollte gehen. Er warf sich herum, robbte vor und packte ihre Knöchel. Marthe stürzte nach vorne auf die Knie. Ihr Klemmbrett fiel ihr aus der Hand und rutschte über den Boden, so daß die Papiere verdreckt und zerknittert wurden.
Er wartete auf einen Gegenschlag, aber sie blieb nur einfach auf den Knien hocken, die Knöchel in seinem Griff, und starrte nach vorne. Hastig erhob er sich selbst auf die Knie, ließ ihre Knöchel los und packte ihre Schultern. Er zog sie etwas zurück. Das brachte sie in eine ausgesprochen unangenehme Lage, die Beine nach hinten geknickt, den Rücken schmerzhaft zurückgebeugt. In den ersten Sekunden traf sie keine Anstalten sich zu wehren. Währenddessen versuchte Aidan aufzustehen, ohne sie loszulassen, aber er konnte nicht vermeiden, daß sich sein Griff lockerte. Sie reagierte beinahe automatisch, stieß die Arme nach außen und brach den Griff. Marthe setzte die Hände auf den Boden und stemmte sich in einer einzigen, eleganten Bewegung auf die Füße. Als er auf sie zukam, stieß sie ihm den Ellbogen in den Brustkorb, wirbelte herum und trat gegen sein Kinn. Aidan taumelte nach hinten. Marthe bückte sich, um den Schmutz von den Beinen ihres Overalls zu klopfen, dann hob sie ihr Klemmbrett auf. Mit schnellen, aber keineswegs hastigen Schritten ging sie davon. Ihre Schultern waren angespannt, auf einen erneuten Angriff vorbereitet, aber Aidan ließ sie gehen.
Das Ergebnis ihres Kampfes war unwichtig geworden. Irgendwann zwischen ihrem ersten und letzten Schlag hatte Aidan plötzlich erkannt, daß er keine andere Wahl hatte, als Lager Bruch und sogar Ironhold zu verlassen. Marthe hatte die Entscheidung für ihn getroffen.
Als er zurück zum Schweber ging, um seinen Gabelstapler zu holen, waren es nicht ihre Schläge, die ihn schmerzten. Es war die Tatsache, daß sie kein Wort gesagt hatte, nicht einen einzigen Laut von sich gegeben hatte, weder vor noch während oder nach ihrem Kampf.
25
    Ich traute meinen Ohren nicht, schrieb Falknercornmander Ter Roshak, deshalb bat ich Falknerin Joanna, es zu wiederholen. »Astech Aidan ist fort«, sagte sie. »Er hat sich schon gestern morgen nicht zum Dienst gemeldet, aber Tech Nomad, der ihn beaufsichtigt, erklärte, daß Aidan am Tag zuvor krank gewesen sei. Da er annahm, daß Aidan sich im Krankenrevier gemeldet hatte, machte er sich keine Sorgen, bis Aidan auch heute nicht zum Dienst antrat. Nomad schaute nach und fand seine Schlafzelle leer. Auch der größte Teil seiner Habe fehlte.«
    Ich sah sie nicht an, aber ich spürte, wie Joanna mich anstarrte. Sie konnte nicht glauben, wie ich auf die Desertion einer unwichtigen Einzelperson reagierte, eines Astechs. Und ich tigerte durch mein Büro. Ich fürchte, meine Erregung war offensichtlich.
    »Es gibt nirgends eine Spur von ihm?«
»Meine vorläufige Untersuchung deutet darauf hin, daß er wahrscheinlich mit einem der drei Frachtschweber fort ist, auch wenn wir keine Meldung über einen Passagier oder einen blinden Passagier erhalten haben. Vermutlich hat er den Schweber zur Station Winston genommen. Dort ist heute morgen ein Landungsschiff gestartet. Er kann sich versteckt oder als Besatzungsmitglied angeheuert haben, auch wenn er schnell hätte handeln müssen, um echte oder gefälschte Papiere vorweisen zu können. Dann…«
»Ja, ja, Falknerin«, unterbrach ich sie. Ihr penibler Bericht ärgerte mich. Ich erwarte von meinen Offizieren, daß sie sich auf die Fakten beschränken und die Spekulationen mir überlassen. »Was meinst du, was wir bezüglich Astech Aidan tun sollten?«
»Tun, Sir? Warum sollten wir etwas tun? Normalerweise…«
»Ich will ihn hier haben.«
Falknerin Joanna wirkte verwirrt, aber sie war klug genug, die Entscheidung eines Vorgesetzten nicht in Frage zu stellen.
»Möchten Sie, daß ich bei der Suche nach ihm den Dienstweg einschlage,

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