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BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

Titel: BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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hervor, und ihr Kopf kippte nach hinten. Er hob ihn an und untersuchte den Rest der Kommandocouch. Während er mit der rechten Hand ihren Kopf stützte, arbeitete er mit der linken an den Metallstreben. Einen Augenblick schien es, als seien die Metallbänder zu verwickelt, um sich lösen zu lassen, dann verlagerte sich plötzlich die gesamte Masse genug, um Selima zu gestatten, Dianas Körper langsam nach oben aus der Umklammerung zu ziehen.
    Soweit er es beurteilen konnte, war sie in Ordnung. Sie hatte keine schweren Knochenbrüche. Er drückte sie mit dem rechten Arm an seinen Körper, ließ ihre Füße baumeln und schob das Kanzeldach mit der Linken weit genug auf, um sie beide ins Freie zu lassen.
    Als er hindurchkroch, sagte Diana plötzlich: »Selima?«
    »Sei still.«
    »Mein ... Vater ... Ich meine ...«
    »Still. Versuch jetzt nicht zu sprechen.«
    Als sie das Cockpit verlassen hatten, blickte Selima hoch und sah, wie Sterncolonel Aidan Pryde gegen einige ComStar-Mechs gleichzeitig kämpfte. Ein paar hatten den Waldwolf umgangen und ihm den Weg zur Raubvogel abgeschnitten. Und sie nahmen ihn alle unter Beschuß. Er drehte den Torso seines Mechs ständig vor und zurück und feuerte nach allen Seiten.
    »Schaff sie zur Raubvogel, Sterncommander Selima«, donnerte Aidans Stimme aus den Außenlautsprechern.
    Selima reagierte sofort, aktivierte seine Sprungdüsen und flog, MechKriegerin Diana in den Armen, zum Landungsschiff.
    Unter den Elementaren wurde Selima für seine Rettung eines ClanKriegers gefeiert, aber er erhielt weder Belobigungen noch Orden. Selbst die MechKrieger, die seinen Namen und seine Leistung kannten, hatten ihn bald vergessen. Bis auf eine MechKriegerin. Diana vergaß ihn nie.
    Als ihr Mech getroffen wurde, verlor Diana das Bewußtsein und kam gerade lange genug wieder zu sich, um den Wortwechsel zwischen Joanna und Aidan zu hören. Sie versuchte zu protestieren, aber es gelang ihr nicht, ihre Stimmbänder unter Kontrolle zu bringen. Was war in Joanna gefahren, Aidan Pryde zu sagen, wer sie war? Im nächsten Augenblick träumte sie, Aidan lebe mit Peri zusammen in ihrem Dorf. Diana war ein kleines Kind, zu klein, um sprechen zu können. Sie wollte mit ihrem Vater reden, aber sie konnte nicht sprechen. Sie konnte nicht einmal artikuliert gurgeln. Er redete mit ihr. Sie sah, wie er den Mund bewegte, aber sie konnte ihn nicht hören. Sie saß auf einem Fell. Er hob sie auf, und plötzlich blickte sie in das von einem Visier bedeckte Gesicht Sterncommander Selimas. Er war in ihrem Cockpit. Was machte ein Elementar in ihrem Cockpit? Das war doch verbotenes Terrain für ihn, oder? Sie konnte sich nicht bewegen. In der Dunkelheit schienen Selimas vorstehende Wangenknochen noch ausgeprägter. Er bemerkte nicht, daß sie ihn ansah. Ihre Augen fielen wieder zu.
    In ihrem neuen Traum sprach Selima mit Aidan. Selima erklärte, er wolle Dianas Vater sein, und er bat Aidan, ihn zu ihrem Vater zu erklären. Aidan weigerte sich. Aidan sagte, sie sei nicht seine Tochter, aber er würde auch niemand anderem gestatten, sie zur Tochter zu haben. Sie schrie, daß sie irgendwo einen Vater haben mußte. Er verneinte. Er meinte, sie sei eine Wahrgeborene, wie er. Wahrgeborene hatten keine Eltern. Sie waren Wahrgeborene, und sie waren Krieger, sagte er. Aus irgendeinem Grund beruhigte sie das.
    Sie wachte wieder auf und sah, daß Selima sie aus dem Cockpit geholt hatte. Sie hörte die Stimme ihres Vaters, die Selima befahl, sie ins Landungsschiff zu bringen. Sie versuchte zu sprechen, ihrem Vater zuzurufen, daß er sie nicht als Tochter anzuerkennen brauchte. Aber sie hatte ihre Stimme wieder verloren und fiel zurück in den Schlaf.
    Später, nachdem sie ihre Auszeichnungen erhalten hatte, erinnerte sie sich an diesen Augenblick und wünschte sich, ihre Stimme hätte nicht versagt wie ihr BattleMech.
    Sterncolonel Aidan Pryde stellte mit gewissem Amüsement fest, daß weder sein Primär- noch sein Sekundärschirm irgendwelche Informationen lieferte. In der tiefschwarzen Nacht Tukayyids ähnelte das Gefecht unter diesen Umständen einer nächtlichen Kissenschlacht. Er feuerte Haufenmunition, Raketen und Laserimpulse auf Ziele ab, die nur vage Schatten vor der Sichtscheibe waren. Vielleicht hatte Hengst mit seinen Warnungen vor diesem Waldwolf recht gehabt. Vielleicht war er verhext. Irgend etwas an ihm schien ständig auszufallen.
    »Du schaffst es nicht mehr zurück zur Raubvogel, Aidan Pryde«, stellte Kael Pershaw

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