Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

Titel: BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
Sorgen um sein Überleben; ein Gefühl, das einem ClanKrieger ebenso fremd war wie das Konzept der Liebe. Die Tradition des Clans legte so wenig Wert auf das Leben eines einzelnen, daß Marthe gleichzeitig überrascht und erfreut über die Erkenntnis war, sich zumindest einen Moment lang um das Schicksal eines anderen zu sorgen.
    Aber jetzt war es Zeit zu handeln. Sie machte sich auf den Weg zum rechten Flügel der Streitmacht, wo sie mit ihrem wiedervereinigten Sternhaufen die ComStar-Angriffe erfolgreich behindern und deutlich schwächen sollte.
    Marthe sollte den Tukayyid-Konflikt nicht nur überleben, sondern ruhmreich abschließen.
    Hengst zögerte zu springen. Er wollte an der Brücke bleiben und in den Flammen umkommen. Die Clans hatten auf Tukayyid verloren und würden einen fünfzehnjährigen Waffenstillstand einhalten müssen. Damit war dies möglicherweise seine letzte Chance, als Clan-Krieger zu sterben. Nicht viele Freigeborene hatten jemals die Gelegenheit gehabt, das ehrenvoll zu tun, und sicher nicht so ehrenvoll wie er. Freigeborene hatten nur sehr selten Gelegenheit, an der Front zu fallen. Es hatte der Wiedergeburt der Falkengarde gebraucht, Hengst diese Gelegenheit zu verschaffen, und er würde es bedauern, sie zu verlieren.
    Aber er lebte noch, als Joanna ihn aufrief, und er hatte keine andere Wahl, als die Sprungdüsen auszulösen und in die Mitte der provisorischen Brücke zu springen. Sie schien unter ihm zu schwanken, als er unmittelbar hinter MechKriegerin Dianas Kriegsfalke landete. Beinahe wären sie kollidiert, als Dianas Mech zu kippen drohte, aber dann schaffte sie den Absprung.
    Hengst folgte ihr zielstrebig ans andere Ufer, wo er sich dem Rest der Falkengarde bei ihrem Deckungsfeuer anschloß.
    Später, nach der Schlacht auf den Preznoebenen, sollte Hengst feststellen, daß seine Erinnerungen so chaotisch waren, daß er nicht mehr sagen konnte, wann er was getan hatte. Aber was immer er geleistet hatte, es verschaffte ihm Belobigungen und eine Erwähnung in der Jadefalken-Version der Erinnerung. Zwei Zeilen des Lobes für einen Freigeborenen, der wußte, wo er hingehörte.
    Insgeheim fragte sich Joanna, ob Aidan Pryde überhaupt springen würde. Sie hielt es für möglich, daß er alle anderen ans rettende Ufer schickte und ihnen ein paar Sekunden erkaufte, indem er zurückblieb. Als die Falkengarde nach und nach über den Fluß setzte, mußten die restlichen Krieger immer dichter aufschließen. Schließlich waren nur noch Joanna und Aidan übrig.
    Für Joanna war es nun Zeit zu springen, aber ganz gegen ihren Charakter zögerte sie. Die Drillmeisterin widersetzte sich dem Drill, um nach Aidan zu sehen. Er feuerte mit den mittelschweren Lasern, während mindestens ein Dutzend ComGuard-Krieger ohne großen Erfolg das Feuer erwiderten. Was sie an Treffern landen konnte, sprengte nur Panzerung von Aidans Waldwolf.
    Dann löste Joanna die Sprungdüsen aus und stieg in die Luft, während sie Aidan über Funk aufforderte, ihr zur folgen. Sie war beinahe überrascht, als sie auf dem Primärschirm sah, daß er tatsächlich gesprungen war und exakt, wie der Drill es verlangte, hinter ihr war.
    Auf der anderen Seite zerstreuten sich die Falkengardisten bereits und sprangen die Klippe empor, um bessere Stellungen zur Sicherung des allgemeinen Rückzugs zu finden. Joanna bat um Erlaubnis, mit Freiwilligen an der Brücke zu bleiben, um nachsetzende ComStar-Mechs aufzuhalten. »Diesmal nicht«, lehnte Aidan ab. »Wir müssen den Rückzug decken.«
    Das Hinhaltemanöver der Falkengarde bei Robyn's Crossing hatte den Jadefalken gestattet, den wartenden Landungsschiffen deutlich näher zu kommen, aber noch hatten die ComGuards nicht vor, Ruhe zu geben. Als die Clanlinien sich weit genug vom Prezno entfernt hatten, brachte der Gegner Landungsschiffe voller Mechs ins Feld.
    »Was haben sie jetzt vor?« fragte Joanna. »Wir ziehen uns doch zurück? Wollen sie uns völlig auslöschen?«
    »Offensichtlich ist genau das ihre Absicht«, erwiderte Aidan. »Wir haben sie schwer angeschlagen. Sie müssen ihre Ehre befriedigen.«
    »Was hat Ehre noch damit zu tun? Die Schlacht ist vorüber.«
    »Sie könnte sich noch wenden, Joanna. Sie könnte sich noch wenden.«
    »Wir haben Verluste, unser Nachschub ist verbraucht, wir...«
    »Aber wir sind Jadefalken, und wir sind die besten der Jadefalken — die Falkengarde. Marthe hat einmal gesagt, ich wäre ein Jadephönix, ein Vogel, der stirbt, nur um wiedergeboren zu

Weitere Kostenlose Bücher