BattleTech 16: Wolfsrudel
Schritte vor mir in den Boden.
Laserfinger krallten sich in die Jäger, die noch auf ihren Polstern standen. Ein rubinroter Strahl fuhr in einen Treibstofftank und entzündete die Flüssigkeit. Das Flugzeug verschwand in einer dreifachen Explosion und einem Feuerball. Sekunden später war die Nacht ein Spiegelbild der Hölle, als die Flammen den aufsteigenden Qualm erhellten.
Der Beschützer fing den Stingray beim dritten Überflug ab, aber die Kanone unseres Jägers war auf mitleiderregende Weise unfähig, dem schnell fliegenden Luft/ Raum-Jäger zu folgen. PPK und Laser des Stingray flackerten kurz, und der Beschützer löste sich in seine Bestandteile auf.
Aber sein Pilot hatte uns etwas Zeit verschafft.
Ich kletterte die Leiter ins Cockpit meines Mechs empor. Der Fusionsreaktor des Loki arbeitete im Leerlauf. Das Risiko, geortet zu werden, war hoch, aber die Gefahr, mit kaltem Reaktor erwischt zu werden, war schlimmer. Ich war froh, daß ich beschlossen hatte, das Risiko einzugehen. Ich fuhr den Reaktor hoch und betete, als die Maschine zum Leben erwachte.
Mein Computer erfaßte den Stingray, als er zu seinem nächsten Überflug hereinkam. Mit flackernden Tragflächenlasern und blitzender PPK donnerte der Luft/ Raum-Jäger über das Lager, wobei er ein Chaos aus Explosionen hinter sich ließ. Er wurde kurz von einer schwarzen Wolke verdeckt, die von einem ausgelöschten Munitionsdepot aufstieg, aber dann hatte ich ihn im Visier. Die SiebenZentimeter-Blackwell-Laser glühten auf und ließen ihre scharlachrote Energie vor der vorderen Backbordtragfläche in der Luft tanzen. Ich dachte, mein Schuß habe den Jäger verfehlt, doch die Geschwindigkeit des Jägers war so groß, daß er direkt durch den Laserstrahl hindurchflog. Splitter regneten auf das Lager herab, als sich die Panzerung von der Tragfläche des Jägers schälte.
Der Stingray schüttelte sich, während er in die Dunkelheit davonröhrte.
Ich hoffte, ihn zum letztenmal gesehen zu haben, doch mein Radarschirm zeigte, daß er eine Kurve beschrieb, um zu einem weiteren Überflug anzusetzen. Mein Cockpit hallte vom Lärm des aufgescheuchten Lagers wider. Krieger starteten ihre Mechs. Bodentruppen schrien nach Anflugvektoren, um ihre Luftabwehrgeschütze auszurichten. Rufe nach Sanitätern und Feuerlöschern. Ich beobachtete die Manöver des Luft/Raum-Jockeys auf meinem Schirm.
Ich dachte, er würde um die dicke Qualmwolke von dem Munitionsdepot herumfliegen, doch statt dessen flog er mitten hindurch. Meine Laser beharkten leeren Himmel. Er war ein besserer Schütze und bearbeitete meinen Loki, der ins Taumeln geriet, als kohärentes Licht seine gepanzerte Hülle verwüstete.
Andere Mechs und ein paar von den Luftabwehrgeschützen nahmen den Stingray unter Beschuß. Ein paar trafen, aber die Panzerung des Jägers hielt. Als er schließlich in den südlichen Nachthimmel donnerte, verriet mir mein Radar, daß er nicht mehr zurückkommen würde. Ich gab die Nachricht gerade über die Frequenz unserer Kampfgruppe weiter, als zwei von unseren Jägern das Lager passierten.
»Die gehören zu uns, Leute. Der Vogel wird sich sputen müssen, wenn er es noch nach Hause schaffen will.« Ich wußte nicht, ob ihn unsere Luft/Raum-Jockeys noch erwischen würden, aber ich hoffte es. Der Stingray-Pilot hatte mehr als genug Schaden angerichtet. »Also, alles aufsitzen. Wir werden es bald mit Bodentruppen zu tun bekommen. Der große böse Vogel hat gepetzt.«
47
In der Woche, nachdem uns der Stingray überrascht hatte, kam es zu einer Vielzahl von Geplänkeln zwischen uns und dem GammaRegiment. Colonel Wolfs Plan entsprechend gaben wir Raum für Zeit, wobei wir versuchten, Alpins Truppen so viel Schaden wie nur möglich zuzufügen und gleichzeitig unsere eigenen Verluste minimal zu halten. Wir hatten eine Menge Hinterhalte vorbereitet und wurden immer besser darin.
Jetzt hatten wir in und um den Silonesee Stellung bezogen. Unter Wasser verborgen, wartete und beobachtete ich.
Mein Loki war nicht besonders heißgelaufen, aber die anderen Mechs der Abteilung waren es mit Sicherheit. Ihre Technik war überholt, und sie waren in der Schlacht gewesen, während ich im See wartete. Sie würden keine große Hilfe sein, wenn sie nicht zuvor eine Möglichkeit bekamen, ihre Wärmetauscher eine Weile auskühlen zu lassen.
Das Videosignal von der über mir schwebenden Kamera kam über das Glasfaserkabel. Die Bildqualität war nicht besonders, aber sie reichte, um mir zu zeigen, daß sich
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