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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N Charrette
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sollen, schleppte sich jetzt schon viel zu lange und mit viel zu geringem Erfolg dahin. Obwohl Wolf in der Defensive war, hatte er die Initiative an sich gerissen. Die sogenannten Jäger tanzten nach seiner Pfeife.
Jäger.
Der Spitzname war aufgekommen, als sie erfahren hatten, daß die Rebellen dazu übergegangen waren, sich das Wolfsrudel zu nennen. Dechan vermutete, daß sie diesen Namen als äußeres Zeichen ihrer Loyalität Jaime Wolf gegenüber angenommen hatten. Dechan hielt es nicht für Zufall, daß dieser Name gleichzeitig ihre Ablehnung Alpins zum Ausdruck brachte. Die Truppen unter Alpins Kommando als Jäger zu bezeichnen, hatte ihren Ursprung im Beta-Regiment. Der Khan legitimierte den Namen, als er ein Kopfgeld auf seinen Großvater aussetzte.
Dieses Kopfgeld stachelte viele Söldner an. Sie redeten von nichts anderem mehr, als Wolf persönlich zu jagen, aber ihr Gerede war ebenso zusammenhanglos wie ihre Taktik. Sie konnten sich auf nichts einigen, und jeder versuchte nur, den anderen auszustechen. Elson hatte wirklich den Bodensatz angeworben.
Dechan war ähnliches Gerede bei seinem eigenen Kappa-Bataillon zu Ohren gekommen. Er unterband es, wo und wann immer es begann, und ging sogar so weit, das Thema aus allen Stabskonferenzen zu verbannen. Aber er wußte, daß er nicht ewig den Deckel darauf halten konnte. Jetzt, wo es heraus war, daß Wolf die gegnerischen Streitkräfte persönlich anführte, spürten selbst relativ disziplinierte Söldner wie die Kavaliere den Lockruf eines lukrativen Kopfgelds.
Dechan bezweifelte, daß Wolf im Sektor Grün war. Nicht, daß seine Truppen nicht gut geführt wurden. Das wurden sie durchaus. Er war lediglich sicher, daß Alpin niemals zu Parellas Streitkräften im Sektor Rot gewechselt wäre, wenn er geglaubt hätte, daß Jaime Wolf hier in Grün war. Andererseits war Elson auch dann noch geblieben, als das Gamma-Regiment zu Betas Entsatz gekommen war und über jenes Gebiet hinaus vorzustoßen begann, das Beta gewonnen hatte. Wenn es darauf ankam, wußte man erst dann, wer in einem BattleMech saß, wenn man im Cockpit nachsah.
Carter schlug die Zeltbahn vor dem Eingang von Dechans Zelt beiseite.
»Wir haben neue Befehle.«
»Von Elson oder Alpin?«
»Von Elson.«
»Einsatzbesprechung in zehn Minuten.«
Carter nickte. Er griff nach oben und ließ die Zeltbahn herunterfallen. Dechan hörte seine Schritte über den Kies knirschen, während er an den anderen Zelten vorbeiging und dabei die Offiziere weckte.
Bis jetzt war das Kappa-Bataillon aus allen Kämpfen herausgehalten worden. Dechan hatte das als Zeichen aufgefaßt, daß Elson etwas Besonderes mit ihnen vorhatte. Wenn Elson nicht mehr vorgab, für Alpin zu arbeiten, stand die Entscheidung kurz bevor.
Michi wußte, daß er verfolgt wurde, aber er hatte keine Zeit, deswegen etwas zu unternehmen. Inmitten der mittäglichen Fußgängermengen ging er die Lafayette Avenue entlang. Hier gab es zu viele Augen, als daß seine Verfolger eine Gefahr für ihn bedeuteten, aber das war nur ein vorübergehender Zustand. Bald würde er die Avenue verlassen müssen. Wenn sie Bescheid wußten, war das wahrscheinlich der Moment, in dem sie versuchen würden, ihn auszuschalten. Wenn sie dagegen nur einen Verdacht hatten, würden sie vielleicht auch noch warten. Er kannte ihre Zahl nicht. Wenn es zu viele waren und sie Bescheid wußten, bestand tatsächlich die Möglichkeit, daß sie ihn überwältigten.
Er bog von der Avenue ab.
Er war kaum um die Ecke, als er zu rennen begann.
Als er die Flüche hörte, die ihm verrieten, daß seine Verfolger jetzt ebenfalls um die Ecke gebogen waren, hatte er zwei Blocks zurückgelegt. Die anderen würden jetzt ebenfalls rennen.
Er hatte Glück, daß er es nicht weit hatte. Die anderen waren jünger und konnten schneller laufen als er. Er hörte, daß ihre Schritte sich bereits näherten.
Der ComStar-Akoluth erschrak, als Michi hereinplatzte – erschrak zu sehr, um ihn aufzuhalten, was gut war. Er hörte die Frau nach den Wachen rufen, während er durch den Gang zum Innenhof rannte. Die Wachen trafen rechtzeitig ein, um Michis Verfolger aufzuhalten. Er hörte gerade noch, wie das Handgemenge begann, bevor sich die Tür hinter ihm schloß.
Er war die einzige Störung des Friedens im Garten, als er ihn durchquerte. Doch nur für einen Augenblick. Rufe durchschnitten die friedvolle Stille. Die ComStar-Wachen hatten seine Verfolger nur kurz aufhalten können. Das war nicht anders zu erwarten

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