BattleTech 16: Wolfsrudel
die Mechs dem See näherten. Die meisten bogen nach links ab und rannten am Ufer entlang. Ein Verteidiger und zwei Wespen feuerten ihre Sprungdüsen ab und segelten über das Wasser. Die Mechs waren ziemlich übel zugerichtet.
Ein Fenns , der erste ihrer Verfolger, kam über die Erhebung. Der OmniMech rückte geradewegs vor und verkürzte rasch die Entfernung, die ihn von seiner Beute trennte. Ich ließ ihn ziehen. Es würden noch mehr kommen.
Zwei Schwarzfalken kamen als nächstes, und ich hätte sie mir vorgenommen, wenn sie nicht ihre Sprungdüsen abgefeuert hätten und hoch über den See hinweggesegelt wären. Die Abteilung würde so gut mit ihnen fertig werden müssen, wie sie eben konnte. Obwohl ich nicht besonders glücklich war, daß alle drei Omnis, die wir bei Ansells Kompanie ausgemacht hatten, noch kampftauglich waren, nahm ich doch mit Befriedigung zur Kenntnis, daß sie auch einiges hatten einstecken müssen.
Ein weiteres halbes Dutzend Mechs kam in Sicht, der Rest von Ansells Kompanie. Erleichtert registrierte ich, daß es sich bei ihnen um ältere Konstruktionen handelte. Unser großen Einschränkungen unterworfener Nachrichtendienst hatte uns nicht verraten können, womit die Ausfälle im Gamma-Regiment aufgefüllt wurden. Die heranstürmenden Mechs hatten die enge Formation eingenommen, die wir von den Kriegern des Gamma-Regiments und insbesondere von denen unter Major Ansell kannten. Die Aufrechterhaltung ihrer Formation machte es für ein paar der Mechs unumgänglich, durch den See zu waten. Am Ufer war nicht genug Platz für sie.
Es war an der Zeit, die Sprungdüsen des Loki zu betätigen, die mich und meinen Mech in einer Dampfwolke aus dem Wasser katapultierten. Das Überwachungskabel riß, aber jetzt brauchte ich es ohnehin nicht mehr. Sobald die Arme des Loki aus dem Wasser waren, schoß ich mit beiden schweren Lasern auf den schwersten der gegnerischen Mechs. Es war ein kniffliger Schuß, doch mein Zielcomputer wurde seiner Aufgabe problemlos gerecht. Zwei scharlachrote Strahlbahnen fuhren in die Seite eines Marodeur und durchschlugen die Panzerung direkt unter dem Backbord-Wärmetauscher. Der Rückenpanzer des Marodeur erbebte unter einer Kette von Explosionen, die den linken Arm in hohem Bogen vom Rumpf sprengten. Noch bevor der Fünfundsiebzig-Tonnen-Mech auf dem Boden aufschlug, wechselte ich zu einem anderen Ziel.
Grants Schütze erhob sich aus seiner Hocke in den Tiefen des Sees wie ein Leviathan auf Beutesuche. Die gepanzerten Abdeckungen seiner zwanzig Raketenwerfer öffneten sich wie ein gieriger Rachen, als der Schütze eine Doppelsalve Langstreckenraketen losschickte. Grant hielt die große Maschine trotz der Vibrationen des Abschusses sehr ruhig, was seine Trefferchancen erhöhte. Vierzig Raketen jaulten einem fünfundsechzig Tonnen schweren Schlachtbeil entgegen, welcher der tödlichste Nahkämpfer der feindlichen Kompanie war. Der Mech erbebte unter dem Einschlag und kippte mit rudernden Armen wie in Zeitlupe hintenüber, während der Pilot um die Kontrolle der Maschine rang. Die fehlgegangenen Raketen beschrieben eine unglaublich enge Kurve, da sie nach einem alternativen Ziel suchten. Explosionsblitze an den beiden dem gefallenen Schlachtbeil am nächsten stehenden Mechs verrieten mir, daß die Schwärmer eine gute Sprengkopfwahl für diesen Hinterhalt gewesen waren.
Ich landete ein Stück weit vom Ufer weg an der Baumlinie, wo der dichte Wald meine Silhouette unkenntlich machte. Während ich zwischen den kleineren Bäumen am Waldrand verschwand, drehte ich den Rumpf des Loki rückwärts, um mit den Waffen meiner beiden Arme im Ziel zu bleiben. Wann immer ich konnte, jagte ich einen Schuß in das Schlachtbeil, das im Uferschlamm des Sees lag und sich abmühte, wieder auf die Beine zu kommen.
Unser Verteidiger und die Wespen kamen plangemäß zurück, und ihre Ankunft sorgte für Verwirrung unter Ansells Mechs. Ihre Formation brach auseinander, aber sie flohen nicht.
Das laute Fing des Raketenabwehrsystems des Loki warnte mich vor heranfliegenden Raketen. Ein Blick auf den Schirm für die Gefahrenzuordnung verriet mir, daß ein Wächter als Abschußplattform fungierte. Ein normaler Wächter ist lediglich mit Kurzstreckenraketen ausgerüstet. Ich modifizierte mein Schußschema, um die Hitze zu kompensieren, die das Raketenabwehrsystem erzeugte, und betete, daß es alle Raketen erwischen würde. Der Bestandspegel für die Raketenabwehrmunition schrumpfte, und ich spürte keinen
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