BattleTech 16: Wolfsrudel
Fronteinheiten. Auf jeden Fall zwangen sie einen unter Nachschubmangel leidenden Kommandeur, seine Truppen auseinanderzuziehen. Solch ein Kommandeur konnte einfach nicht wissen, aus welcher Richtung der Feind letzten Endes kommen würde.
Elson wünschte, er hätte sicher sein können, daß Wolf in eben jener Haut des verwirrten Kommandeurs steckte. Der Diebstahl des Schlachtplans aus dem Haupttaktikcomputer in Wolf Hall und seine anschließende Funkübermittlung war beunruhigend, aber es deutete nichts darauf hin, daß Wolf den Funkspruch empfangen hatte. Jedenfalls hatte es keine drastischen Änderungen in den Schlachtfeldaktivitäten seiner Truppen gegeben, keine plötzlichen Verlegungen, um gegen wunde Punkte in der Aufstellung der Angreifer vorzugehen, wie man es hätte erwarten können, wenn Wolf Zugang zu ihren Plänen gehabt hätte. Trotz Nicholes Widerstreben nahm die Schlacht den von Elson vorhergesehenen Verlauf. Er hatte sowieso nicht viel vom Epsilon-Regiment erwartet.
Unter dem Druck der Betaund Gamma-Regimenter brachen Wolfs Truppen zusammen. Und trotz Alpins Einmischung waren Parellas Fortschritte gegen das Spinnennetz-Bataillon und die Heimatarmee-Einheiten, die es unterstützten, unübersehbar. Fanchers MechKrieger hatten die Heimatarmee im Sektor Grün in die Flucht geschlagen und verfolgten jetzt die kläglichen Überreste der Kampfgruppe B. Von den Rebellentruppen waren lediglich Wolfs Elementar-Einheiten noch ungebunden. Früher im Verlauf des Konflikts hatten sie sich als wirkungsvoller erwiesen, als Elson erwartet hatte, und überall an der Front Blitzangriffe unternommen, aber heute waren sie noch nirgendwo gesichtet worden. Wolfs Möglichkeiten gingen rasch zur Neige.
Es wurde Zeit, den entscheidenden Schlag zu landen.
Elson griff nach oben und schloß das Visier seiner Schlachtrüstung. Das leise Zischen des Versiegelungsvorgangs war beruhigend.
Als seine Anzeigen aktiv wurden, erwachten vielfarbige Lichter in der Dunkelheit des Helms zum Leben. Der Systemcheck war positiv. Er marschierte los, und die anderen vier Mitglieder seines Strahls reihten sich hinter ihm ein.
Fanchers Befehlslanze wartete vor dem Befehlsbunker. Drei andere Elementarstrahlen kletterten bereits an den OmniMechs empor zu den Tragepositionen am Rumpf der Mechs. Sie würden in die Schlacht reiten, indem sie sich an den gepanzerten Maschinen festklammerten. So wurde bei den Clans verfahren, wenn ein schneller Angriff erforderlich war oder große Entfernungen zurückgelegt werden mußten.
Unglücklicherweise gab es nicht genug OmniMechs, um alle Elementare aufsitzen zu lassen. Elson hatte den Techs befohlen, an die Standard-BattleMechs provisorische Haltegriffe anzuschweißen, aber damit konnte ein Mech höchstens zwei oder drei Infanteriemänner tragen. Dennoch waren auf diese Weise genug provisorische Tragepositionen geschaffen worden, um die Elementare zu motorisieren. Elsons Truppen würden in die Schlacht eingreifen. Entscheidend, davon war er überzeugt.
Sein Strahl bestieg Fanchers persönlichen Mech: Ein Gladiator und damit das bevorzugte Modell für gemischte Operationen. Die normalen Clan-Taktiken für eine koordinierte Kampfführung würden in der heutigen Schlacht nicht angewandt werden. Den Mechjockeys fehlte die entsprechende Ausbildung.
Das würde sich ändern.
Überhaupt würde sich heute eine Menge ändern.
Elson war voller Zuversicht, als sich der Gladiator in Bewegung setzte und sich die anderen Omnis um ihn formierten. Sie beschleunigten rasch und strebten mit über sechzig Stundenkilometern der Schlacht entgegen. Unterwegs passierten sie ausgebrannte Panzer und hin und wieder auch das Wrack eines BattleMechs. Fast alle waren Maschinen der Rebellen.
Elsons Truppen bestanden ausschließlich aus BattleMechs und Elementar-Infanterie. Gewiß, ein Teil der Heimatarmee hatte sich öffentlich für Alpin erklärt, aber Elson hatte sie nicht für vertrauenswürdig genug gehalten, um sie in Hinterland zu stationieren. Aus demselben Grund hatte er die Einheiten, welche den Festungskomplex hielten, nicht in seine Schlachtpläne einbezogen. Die Mechs und seine Elementare mit ihrem Kontingent entbehrlicher Söldner würden für die Aufgabe völlig genügen.
Sie passierten ein Gebiet mit einer hohen Konzentration kampfunfähiger Mechs – den Schauplatz der Schlacht des heutigen Morgens. Elson war ein wenig beunruhigt, mehr Maschinen des BetaRegiments als Rebellen-Mechs zu zählen. Er öffnete den Kanal zu
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