BattleTech 16: Wolfsrudel
wäre.
Parellas Katamaran erschien mit einem Thor im Schlepptau.
Dechan eröffnete das Feuer. Die beiden McCorkel-Laser im Rumpf des Ritter schickten ihre Strahlen in tödlicher Koordination mit dem Blitz aus der Magna Hell-Star-PPK im rechten Arm des Mechs ins Ziel. Hitze durchflutete das Cockpit, und der Schweiß auf Dechans entblößten Armen und Beinen verdunstete augenblicklich. Die Pumpen, welche die Kühlflüssigkeit durch seine Weste kreisen ließen, heulten protestierend, als sie in einen höheren Gang schalteten. Es war gefährlich, mit allen schweren Waffen des Ritter gleichzeitig zu schießen, aber dies war nicht der passende Moment für Raffinessen.
Alle drei Schüsse trafen den Katamaran.
Der Schuß aus der Gaußkanone von Carters Caesar donnerte am Katamaran vorbei und traf den rechten Arm des Thor. Panzerung brach, und der Arm fiel nutzlos nach unten. Der Schuß aus Carters PPK knisterte harmlos vorbei.
Dechan bog scharf nach rechts ab, weg vom Donnerkeil, um der Antwort des Katamaran auszuweichen. Größtenteils war sein Manöver von Erfolg gekrönt, doch zwei Partikel strahlen trafen ihn und sprengten Panzerung von der linken Flanke des Ritter. Sie drangen nicht durch, aber Dechan konnte es sich nicht leisten, noch einmal an dieser Stelle getroffen zu werden.
Die ersten Mechs des Kappa-Bataillons eröffneten das Feuer auf den Rest des Befehlssterns, als dessen Mechs in Sicht kamen. Der bereits angeschlagene Thor, der am längsten im Freien stand, wurde schwer beschädigt. Der Katamaran mußte ebenfalls einige Treffer einstecken, aber Parella war ein ausgezeichneter Pilot. Trotz des mörderischen Beschusses, dem sein Mech ausgesetzt war, blieb er auf den Beinen. Parella war kein Narr; er wußte, wann ein Kampf aussichtslos war, wenn er selbst daran beteiligt war. Der Katamaran ging in Deckung, während er seinem Stern den Rückzug befahl.
»Dranbleiben«, trieb Carter sein Bataillon vorwärts.
Dechan gab noch ein paar Schüsse auf die zurückweichenden Beta-Mechs ab, schloß sich der Verfolgung jedoch nicht an. Kappa hatte mehr als genug Mechs, um mit Parella und jeder improvisierten Verteidigung fertig zu werden. Die Beta-Frequenzen waren ein einziges Chaos. Eine ganze Weile würde jegliche Organisation unmöglich sein. Kappas Seitenwechsel war tödlich für den Schlachtplan. Dechan richtete seine Aufmerksamkeit auf den Donnerkeil. Er stand aufrecht und hatte sich ihm zugewandt.
»Alles in Ordnung?« fragte er über den taktischen Kanal der Kampfgruppe.
»Es reicht«, erwiderte sie. »Du weißt jedenfalls, wie man sich einen knalligen Auftritt verschafft, Fremder.«
»Dechan Fräser.«
»Fräser?«
»Genau.« Dechan wußte nicht, ob er angesichts der völligen Verblüffung in ihrer Stimme lachen oder weinen sollte. »Haben Sie nicht eine Kampfgruppe zu befehligen oder so?«
»Ich dachte, Sie wollten sich raushalten.«
»Das wollte ich auch.«
»Warum dann jetzt diese Aktion?«
Das hatte er sich schon selbst gefragt. »Wenn ich es rausbekomme, lasse ich es Sie vielleicht wissen.«
Der Kampflärm wurde leiser, als sich die Kombattanten weiter von ihnen entfernten.
»Sie haben mir das Leben gerettet.«
»Im Kombinat wäre ich dadurch jetzt für Sie verantwortlich.«
»Davon verstehe ich nichts, aber Sie sind gerade für eine ganze Menge verantwortlich geworden. Ich hoffe, Sie erhalten eine angemessene Belohnung.«
Was damit auch gemeint war, das einzige, von dem Dechan mit Sicherheit wußte, daß er es wollte, war, Jenette wiederzusehen. Doch das würde erst möglich sein, wenn die Schlacht vorbei war. Er riß sich zusammen und sagte: »Sie sollten Ihre Leute zusammenholen. Wir haben noch viel zu tun.«
»Abtrünnige sind keine besonders vertrauenswürdigen Verbündeten.«
»Spione auch nicht. Manchmal muß man eben nehmen, was man kriegen kann, wenn man gewinnen will. Wollen Sie meine Hilfe oder nicht?«
»Wie Sie schon sagten, manchmal nimmt man einfach, was man kriegen kann.«
52
Selbst als Manöver in Friedenszeiten wäre der Rückzug aus der Fabrikattrappe ein kniffliges Stück Koordinationsarbeit gewesen. Nun, da wir unter dem Druck der Mechs, des Beta-Regiments und Elsons Elementare standen, hatte ich nicht damit gerechnet, daß es klappen würde. Aber der Wolf kannte unsere Fähigkeiten besser als wir. Beide Phasen waren gutgegangen.
Unsere Mechs verließen in scheinbar heilloser Flucht das bebaute Areal. Die BattleMechs des Beta-Regiments schluckten den Köder und verfolgten uns. Als wir
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