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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N Charrette
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bezug auf die Ehre jener Söldner nicht so anspruchsvoll, wie er es hätte sein sollen. Ich versuchte fair zu sein. Schließlich waren sie keine Dragoner. Aber meine Sorgen bezüglich dieser Einheiten waren nichts im Vergleich zu dem Ekel, den ich angesichts der zusammengewürfelten Haufen von MechKriegern empfand, die draußen vor der Halle ihre Geschäftsstände eröffneten. Sie waren von Kantovs Schlag und benutzten die Anziehungskraft organisierter Vertragsabschlüsse, um sich potentiellen Arbeitgebern zu Billigtarifen anzubieten. Ich begriff nicht, warum der Wolf sie auf Outreach duldete. Sie warben uns und jenen Einheiten, welche von den Dragonern unterstützt wurden, die Kunden ab.
    »Das ist unvermeidlich«, sagte der Wolf, als ich ihn deswegen fragte. »Wir brauchen eine freie Stadt für freien Handel. Ihnen den Zutritt zu verweigern, wäre eine Diskriminierung und würde uns unseren Ruf äußerster Fairneß kosten. Solange sie ihre Miete zahlen, können sie bleiben. Doch sie werden niemals die andere Seite des Berges zu Gesicht bekommen.«
    ›Die andere Seite des Berges‹ war der Ort, wo die Dragoner trainierten, der größere Kontinent auf Outreach, wo der alte Sternenbund einst seine Kriegsolympiade abgehalten hatte. Er war außerdem unter dem Namen ›Hinterland‹ bekannt, um ihn von ›Welt‹, dem kleineren Kontinent, auf dem wir unsere Geschäfte mit der Öffentlichkeit abwickelten, zu unterscheiden. Hinterland hatte auch noch andere Verwendungszwecke, von denen ich nicht alle nennen kann. Fremde durften ihn nur unter Bewachung besuchen. Selbst das Überfliegen im Orbit war unter Strafe eines Angriffs verboten. Wenn Outreach unser Heim war, dann war die andere Seite des Berges unser Privatgemach.
    Wir Angehörigen von Wolfs Befehlslanze kamen natürlich zur anderen Seite des Berges, doch nicht oft genug. Die Befehlslanze des Wolfs war eine überstarke Lanze aus sechs BattleMechs, die sowohl für den Kampf als auch für Stabsarbeit konzipiert war. Doch dank Wolfs unerwünschtem Urlaub waren wir alle arbeitslos. Und dennoch, niemand bei den Dragonern muß lange auf eine Chance warten, sein Kampfgeschick zu verbessern. In periodischen Abständen wurde die Langeweile des Stadtdienstes von Trainingsübungen durchbrochen.
    Diese Übungen gaben mir Gelegenheit, mich an meinen neuen Loki zu gewöhnen. Mit fünfundsechzig Tonnen war er viel schwerer als alle anderen Mechs, die ich bislang gesteuert hatte. Hätte es sich um einen Mech mit normaler Kampfkonfiguration gehandelt, würde ich wahrscheinlich keine Probleme gehabt haben. Doch die zur Ausübung meiner Pflichten als Komm-Offizier eingebaute Ausrüstung komplizierte die Situation. Mein Loki war in reichlichem Maß mit Kommunikationsgeräten und Elektronik bestückt, wodurch er sich besser als Regimentskommandostand in einer mobilen Schlacht eignete als die meisten normalen Kommandozentralen der Inneren Sphäre. Sollte ein Komm-Offizier der Sphäroiden jemals seine Kompaktheit und Leistung erleben, wird er wahrscheinlich vor Neid sterben.
    Ich fragte mich oft, wie wohl Gründer William mit der Maschine fertig geworden wäre. Da er einer von den ursprünglichen Dragonern gewesen war, hätte er die OmniMechs viel besser verstanden als die Angehörigen meiner Generation oder die Adoptierten. OmniMechs waren ClanTech und daher neu für uns, aber die Dragoner besaßen bislang noch nicht viele davon. Einen dieser wenigen steuern zu dürfen, war ein Privileg und eine Ehre. Ich hatte die Absicht, mich ihrer würdig zu erweisen.
    Ohne unbescheiden zu sein, kann ich behaupten, daß meine Fähigkeiten im Mech mit jeder Übung zunahmen. Hätte ich doch nur außerhalb der Maschine ebensoviel Zutrauen in meine Fähigkeiten gehabt. Als Komm-Offizier mußte ich mit einer immensen Signalmenge umgehen. Wochenlang brachte ich Rufzeichen und die Einheiten durcheinander, zu denen sie gehörten. Da bei den Dragonern die Zusammensetzung der Einheiten und ihre organisatorischen Strukturen scheinbar täglich zu wechseln schienen, war eine gewisse Verwirrung unvermeidlich. Ich begriff einige der Umstrukturierungen, doch andere Arrangements waren eindeutig experimenteller Natur. Manchmal hatte ich den Verdacht, der Wolf nehme einige der Veränderungen nur vor, um seine Langeweile zu zerstreuen. Vielleicht gefiel es ihm, mich Fehler machen zu sehen.
    Zumindest hatte der Wolf Geduld mit mir. Ich mußte nie öfter als zweimal im Monat Sonderschichten einlegen. Andere Mitglieder

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