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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N Charrette
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meinen Sie doch nicht…«
    Der Wolf lächelte humorlos.
    »Als Herausgeforderter können Sie wählen, ob Sie mit Hilfe kämpfen wollen oder nicht. Bei unserem Alters- und Größenunterschied erlauben es mir die Dragonerbräuche, einen Champion für mich kämpfen zu lassen, wenn sie die Kampfhilfe ablehnen. Doch ich versichere Ihnen, daß ich nicht BattleMechs gleicher Tonnage verlangen werde, sollten Sie mit Hilfe kämpfen wollen. Sie können Ihren Todesbote benutzen.«
    Kantovs Todesbote war ein Überschwerer Mech, zwanzig Tonnen schwerer als Wolfs Schütze. Zwanzig sehr bedeutsame Tonnen, die Kantov einen Vorteil geben würden.
    »Wenn Sie Ihre Entscheidung getroffen haben, teilen Sie es Lieutenant Cameron mit. Er wird Sie über meine Wahl des Schlachtfelds informieren. Bis dahin kommen Sie mir nicht unter die Augen.«
    »Warten Sie, Colonel«, sagte Colonel Parella, der Kommandant des Gamma-Regiments. Er klang verärgert. »Reagieren Sie denn nicht ein klein wenig zu heftig?«
    Der Wolf drehte sich zu ihm um. Ich würde mir nicht gewünscht haben, Gegenstand seines starren Blicks zu sein. »Ihre Stellung ist auch nicht so sicher, Colonel. Hätten Sie Ihren Job getan, wäre dieses Problem nie aufgetreten.«
    »Sie gaben uns die Genehmigung, unsere Regimenter so zu führen, wie wir es für richtig halten.«
    »Ich bin dafür bekannt, daß ich Fehler mache«, sagte Jaime Wolf kalt.
    Parellas Augen verengten sich. »Nun, ich glaube, jetzt machen Sie einen.«
    »Tatsächlich, Colonel Parella?« Der Wolf zögerte einen winzigen Augenblick. »Vielleicht haben Sie recht.«
    Jaime Wolf drehte sich auf dem Absatz um und strebte dem Ausgang entgegen. Ich folgte ihm.
    »Colonel Wolf.« Meine Stimme klang zögerlich und leise. Ich war verwirrt, hoffte aber, er würde glauben, ich wolle dafür sorgen, daß die Worte unter uns blieben. »Ich verstehe nicht, warum Sie erst Kantovs Bestrafung auf sich nehmen und ihn dann herausfordern. Wenn…«
    »Sie dürfen das größere Bild nicht aus den Augen verlieren, Brian. Ich muß an viel mehr als die Probleme eines einzigen Regiments denken. Ich könnte für Gammas Probleme keine Lösung finden, selbst wenn ich jeden einzelnen Mann persönlich zur Schnecke machte.«
    »Warum dann der Test? Kantov ist viel jünger als Sie, und sein Todesbote ist ihrem Schütze mehr als nur ein gleichwertiger Gegner.«
    Der Wolf lachte. »Keine Sorge, Brian. Es wird keinen Kampf geben.«
    »Sie meinen, das war alles nur Schau?« Ich war verwirrter denn je. Wenn die Herausforderung des Wolfs den Leuten zeigen sollte, daß er mit Kantov und seinen Handlungen nicht einverstanden war, stimmte sein Timing nicht. Abgesehen von anderen Dragonern war kein Publikum zugegen gewesen.
    Jaime Wolf schüttelte den Kopf. »Die Herausforderung war ernst gemeint. Wenn ich sage, es wird keinen Kampf geben, meine ich damit, daß Kantov zum Zeitpunkt des Tests nicht mehr da sein wird.«
    Schockiert blieb ich stehen. Das konnte nicht sein. Würde der Wolf Kantov durch einen Mittelsmann beseitigen lassen? Als er bemerkte, daß ich nicht mehr neben ihm ging, blieb er ebenfalls stehen und drehte sich zu mir um.
    »Daran ist nichts Geheimnisvolles oder Unredliches«, sagte Colonel Wolf, der offensichtlich die Richtung meines Gedankengangs erahnte. »Kantov ist ein Feigling. Er wird eher fliehen als kämpfen.«
    Ich war erleichtert, daß meine Befürchtungen, der Wolf könne nicht das sein, wofür ich ihn hielt, zerstreut wurden. Mir fielen die Lehrsätze in seinen Büchern über Strategie und Taktik ein, besonders jene, die besagten, man müsse seine Feinde gut kennen. Der Wolf war ein Meister darin, seine Feinde zu kennen, unfehlbar in der Beurteilung von Menschen. Wenn er glaubte, Kantov würde fliehen, dann würde Kantov fliehen. Nun, da mein Vertrauen in die Ehre des Wolfs wiederhergestellt war, gingen wir weiter.
    Der Wolf hielt eine weitere Überraschung für mich bereit. »Sobald Colonel Blake mit der Durchsicht des Kommissionsberichts fertig ist, lassen Sie sich von ihm die Liste der Entlassungen zusammen mit seinen Empfehlungen bezüglich der Ersatzleute zwecks Auffüllung der offenen Stellen bei Gamma geben.«
    »Entlassungen? Ersatzleute?«
    »Die Schläger und Maulhelden in Kantovs Bataillon hatten ihre Chance. Diejenigen, die nicht direkt an den Taten des Bataillons Anteil hatten, haben sie zumindest in Schutz genommen. Diese faule Stelle muß ein für allemal ausgemerzt werden. Wenn die Dragoner nicht über die

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