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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N Charrette
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Vorwürfe eines Arbeitgebers erhaben sind, dann sind sie nicht besser als ein Haufen Piraten, und ich führe keinen Banditenhaufen an. Die Dragoner sind etwas Besseres. Wir müssen es sein.«
    Die Inbrunst in seiner Stimme verblüffte mich. »Sie sagen das, als müßten Sie etwas beweisen, Colonel.«
    »Es gibt immer etwas zu beweisen.«
    Wir verließen die Halle, um uns der Reporterversammlung zu stellen.
5
    Die Voraussage des Wolfs erwies sich als korrekt: Es gab keinen Schlichtungstest. Kantov verschwand aus seiner Kaserne, und eine Woche später war er Colonel Blakes Quellen zufolge auf einem Sprungschiff in Richtung der Konföderation Capella. Kantov hatte bei Olsens Rangers eine neue Heimat gefunden, einem Söldnerregiment, das mehr als glücklich war, einen Ex-Dragoner zu bekommen, auch wenn es ein entehrter war. Nach allem, was mir zu Ohren gekommen war, mochte Kantov das sittliche Niveau der Ranger sogar anheben. Ein paar von Kantovs Busenfreunden verließen Outreach ebenfalls. Die meisten strebten wie Kantov dem capellanischen Raumsektor entgegen, doch ein paar heuerten auch bei der ersten Einheit an, die sie aufnahm. Zwei Wochen später hatten alle Personen auf meiner Entlassungsliste Outreach verlassen.
    Ich war froh, und das nicht nur, weil das für mich bedeutete, weniger Entlassungsakten bearbeiten zu müssen. Die Dragoner waren sie glücklich los geworden. Aber wir mußten uns immer noch mit Kantovs Vermächtnis auseinandersetzen.
    Zuerst ertrug Wolf die erzwungene Kampfpause recht gut. Er stürzte sich in Arbeit, die, wie er sagte, getan werden mußte. Das Urteil der Kommission verbot ihm nicht, sich mit den geschäftlichen Unternehmungen der Dragoner zu beschäftigen. Wenn der Wolf sich nicht ums Geschäft kümmerte, inspizierte er die Ausbildungs- und Übungseinrichtungen, änderte Kursstrategien und begutachtete die Fortschritte von beinahe jedem, der auf Outreach Unterricht erhielt, von den nur vorübergehend hier weilenden Sphäroiden bis zu den Trainings-Geschkos. Er verbrachte außerdem eine Menge Zeit mit den Wissenschaftlern und Lehrern.
    Ich verbrachte den größten Teil meiner Zeit damit, Anforderungen und Eingaben zu bearbeiten. Obwohl ich mir immer wieder sagte, daß alles wichtig war, muß ich doch gestehen, daß ich den Blackwell-Kommuniques mehr Aufmerksamkeit schenkte. Ich war ein junger MechKrieger und der Blackwell-Konzern jetzt unser Hauptwaffenlieferant – und neue Technologien sind schließlich viel interessanter als Mannschaftsverlegungen, Dienstgradklassifizierungen und Ersatzteilanforderungen. Ich verstand nicht viel von den technischen Spezifikationen der neuen Fabriken, doch ich wußte die Fähigkeiten von einigen der neuen Maschinen, die aus diesen Fabriken hervorgehen würden, durchaus zu würdigen. Wenn ich schon nicht kämpfen konnte, würde ich mich zumindest über den neusten Stand der Technik informieren.
    Der Wolf selbst kämpfte also nicht, die Dragoner dagegen schon. Das mußten sie auch. Die Strafe der Kommission bedeutete, daß wir einen Haufen Kontrakte abschließen mußten, um den stetigen Bargeldstrom im Fluß zu halten, den Jaime Wolf aufbringen mußte. Er verbrachte eine Menge Zeit innerhalb der marmorverkleideten Wände der Anwerbehalle. Die beachtliche Aufmerksamkeit, die er der Organisation der Dragoner-Kontrakte widmete, kam mir nicht übertrieben vor. Die Tatsache, daß unsere Kampfeinheiten über die halbe Innere Sphäre verstreut waren, machte ihre Koordination zu einem Problem von vorrangiger Bedeutung. Ich begriff nur nicht, warum er soviel Zeit damit verbrachte, die nicht angeschlossenen Söldner, die nach Outreach kamen, so überschwenglich zu begrüßen.
    Ihre Motivation lag natürlich auf der Hand. Sie wollten von den Dragonern das Siegel der Anerkennung für ihre Einheiten empfangen. Der Schuldspruch der Kommission hatte den Ruf der Dragoner bei den käuflichen Soldaten der Inneren Sphäre keineswegs beeinträchtigt. Wenn überhaupt, dann war unser Ruf eher noch besser geworden. Vielleicht hielten sie uns jetzt für menschlicher. Auf jeden Fall sahen sie wohl, daß wir bereit waren, unsere Fehler zuzugeben und zu korrigieren. Aus welchen Gründen auch immer, die anderen Söldner kamen, und Jaime Wolf traf sich mit ihnen.
    Diejenigen, die er anerkannte, wanderten auf die Empfehlungsliste der Dragoner, darunter auch solche Langzeit-Subkontraktoren wie die Schwarze Brigade und Carters Kavaliere. Manchmal war ich der Ansicht, der Wolf sei in

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