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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N Charrette
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ihn alle in den Geschkos.«
    »Nun, die sollten ihn auch nicht so nennen. Aber wir können schlecht einen Befehl ausgeben, daß sie damit aufhören sollen. Hier, wo er es hören kann, nennen Sie ihn Colonel Wolf oder einfach Colonel. Für William war das gut genug.«
    »Aber ich bin nicht William!«
    Meine unerwartete Heftigkeit verblüffte ihn. »Das ist es also.« »Was?«
    »Ich habe darauf gewartet, daß das passiert.« Stan schüttelte langsam den Kopf, ein trauriges Lächeln auf den Lippen. »In mancherlei Hinsicht bin ich überrascht, daß es nicht schon früher passiert ist.«
    Also, schloß ich, teilte er meine Sorgen bezüglich des Wolfs. Meine Ängste waren berechtigt. Der Wolf war alt, über siebzig Jahre, vielleicht fast achtzig. Er war älter als alle anderen Kommandeure der Dragoner. Und jetzt schien es, als würde er schließlich den feige schmarotzenden Auswirkungen des Alters erliegen. Ich wußte nicht, worauf das hindeutete. Wenn der Wolf versagte, was würde dann aus den Dragonern werden? Die meisten Leute schienen zu erwarten, daß sein leiblicher Sohn MacKenzie die Dragoner übernehmen würde. Doch MacKenzie Wolf war nicht sein Vater. Ihm fehlte… etwas.
    »Was sollen wir tun?« fragte ich flüsternd.
    Stan zuckte die Achseln. »Ignorieren Sie es.«
    Ich war schockiert. Stans Abgebrühtheit war in mancherlei Hinsicht viel bestürzender als das Versagen des Wolfs. »Wie könnten wir?«
    »Es wird vorbeigehen. Sie verrichten Williams Arbeit fast so gut wie er in seinen besten Zeiten. Das allein würde schon reichen. Aber Ihre Ähnlichkeit mit ihm macht einen Ausrutscher praktisch unvermeidlich. Ich bin überrascht, daß es mir nicht auch schon passiert ist. Keine Sorge, Sie werden sich noch früh genug einen Namen machen.«
    Ich spürte, wie ich errötete. Ich hatte Stans Bemerkungen mißverstanden. Während ich bei dem Mann, der die Dragoner immer noch in den Händen hielt und sie nach seinem Willen formte wie ein Töpfer den Ton, Senilität befürchtete, hatte Stan die Wahrheit erkannt. Ich hatte die Fußstapfen des Gründers zu gut ausgefüllt. Mein einziger Fehler war der gewesen, daß ich in einem Versprecher den Beweis für einen nachlassenden Verstand gesehen hatte.
    »Sie werden darüber hinwegkommen, Brian. Wenn wir erwachsen werden, müssen wir uns alle mit der Vergangenheit anderer Leute auseinandersetzen und wollen doch nur wir selbst und nicht irgendein aufgepfropftes Bild der Perfektion sein – nicht einmal ein Abbild unseres Blutvaters. Wußten Sie nicht, was auf Sie zukam, als Sie beim Wettkampf um den Ehrennamen mitmachten?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Aber langsam kommen Sie dahinter, nicht wahr?«
    Ich nickte.
    »Haben Sie keine Angst vor dem Erwachsenwerden. Das ist die einzige Möglichkeit, Sie selbst zu sein – anstatt jemand anderes Vorstellung davon, was Sie sein sollten.« Seine ernste Miene verzog sich zu einem Lächeln. Dann lachte er . »Wenn wir jetzt nicht zu philosophieren aufhören, werden wir noch aus der Klasse der Krieger zurückgestuft. Und dazu bin ich nicht bereit. Haben Sie schon ein Signal vom Beta-Kommando empfangen?«
    Stans unerwartete Frage erinnerte mich daran, daß ich ebenfalls ein Krieger war. Ich unterdrückte meine Gefühle und Bedenken und setzte mich gerade.
    »Um 1130 an Ihr Kommdeck weitergeleitet. Colonel Fancher meldet: Keine Kampfhandlungen auf dem Planet seit dem anfänglichen Scharmützel mit der planetaren Bürgerwehr. Sie rechnet damit, die Abwehrmaßnahmen zum Schütze des Brückenkopfes bis zum regionalen Morgengrauen abgeschlossen zu haben. Dann will sie auch die Patrouillen verstärken.«
    »Keine Meldungen von Kurita-Aktivitäten auf dem Kontinent?« »Negativ.«
    Er runzelte die Stirn. »Schwer zu glauben, daß es bei Beta noch nicht von Schlangen wimmelt.«
    »Abgefangene Kombinats-Funksprüche deuten auf Luft/Raum Aktivitäten hinter dem näheren Mond hin. Ich habe den nachrichtendienstlichen Bericht an Colonel Fanchers Meldung angehängt.«
    An die Stelle des Stirnrunzelns trat ein schiefes Lächeln. »Die Auswertung soll doch angeblich mein Job sein.«
    »Keine Auswertungen, Stan. Ich habe nur die Funksprüche und Sourcecodes weitergegeben.«
    »Wenn sie sich jenseits des Mondes formieren, planen sie vielleicht eine Landung. Schicken Sie Fancher eine Warnung.«
    »Zusätzlich zur Übermittlung der abgefangenen Signale?«
    »Nein, ich glaube nicht. Alicia wird zum gleichen Schluß kommen wie ich.« Stan lachte. »William

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