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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N Charrette
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blieb fröhlich und war freundlich zu allen, die kamen.
    Die Hälfte der morgendlichen Besuchszeit war vorbei, und ich befand mich mitten im morgendlichen Rapport, als MacKenzie eintraf. Die Geschäfte waren vergessen, als der jüngere Wolf seinen Vater mit tiefer Rührung begrüßte. Ich hielt mich im Hintergrund. Der Rapport konnte warten.
    MacKenzie und sein Vater standen sich sehr nah, ebenso wie der Rest der Familie. MechKrieger aus derart unterschiedlichen Altersklassen so viel Zuneigung füreinander zur Schau stellen zu sehen, kam mir damals immer noch seltsam vor. Sie hätten Geschwister sein können. Als MacKenzie sich vom zufriedenstellenden Gesundheitszustand seines Vaters überzeugt hatte, küßte und umarmte er Katherine und Shauna, seine Frau und sein jüngstes Kind, bevor er seine Stiefmutter und Stiefgeschwister begrüßte.
    »Wo ist Alpin?« fragte MacKenzie.
    »Er sagte, er hätte Wartungsdienst.« Katherines gewöhnlich offene Miene wirkte ein wenig gedämpft, was die Linien in ihrem hageren Gesicht deutlicher hervortreten ließ. Ich wußte, daß sie die Wahrheit argwöhnte, die ich bereits den Dienstplänen entnommen hatte: MakKenzies Sohn hatte heute morgen keinen Wartungsdienst. Alle Mechs seiner Lanze hatten bereits gestern die Bestätigung für ihre volle Einsatzbereitschaft erhalten.
    MacKenzie runzelte kurz die Stirn, dann wandte er sich lächelnd an seinen Vater. »Sogar im Bett hältst du die Dragoner noch auf Trab, Dad. Was nützen einem einsatzbereite MechKrieger ohne einsatzbereite Mechs? Ich glaube, ich hätte mich gar nicht so zu beeilen brauchen. Du hast alles unter Kontrolle. Vielleicht sollten wir dafür sorgen, daß du öfter angegriffen wirst.«
    »Das ist überhaupt nicht lustig, Mac«, sagte Marisha.
    »Tut mir leid.«
    Für einen Augenblick herrschte Schweigen. Da ich mich unbehaglich fühlte, wollte ich mich aus dem Zimmer stehlen, doch der Wolf hielt mich auf.
    »Wo wollen Sie hin, Brian?«
    »Ich dachte…«
    »Daß Sie dienstfrei bekommen, nur weil dieser Höllenhund nach Hause gekommen ist? Unwahrscheinlich.«
    »Trotzdem, ein ganz netter Versuch«, fügte MacKenzie hinzu. »Es klang wie der Morgenrapport.«
    »Wir waren gerade dabei«, bestätigte der Colonel. »Aber das ist nur Routine, und ich glaube, du hast noch etwas anderes auf dem Herzen, Mac.«
    MacKenzie nickte. Er setzte sich auf die Kante von Wolfs Bett und sagte: »Ich habe die Berichte und Theorien gelesen, Dad. Ihnen allen mangelt es an etwas.«
    »Weiter.«
    »Nun, die Fakten ergeben kein rundes Bild.«
    »Du bist sehr vage.«
    Frustriert seufzend, schlug sich MacKenzie auf den Oberschenkel. Das Geräusch war sehr laut. »Die ganze Geschichte ist sehr vage.«
    »Das Leben ist nicht immer ein offenes Schlachtfeld.« Der Colonel legte seinem Sohn eine Hand auf die Schulter. »Geh der Sache auf den Grund. Fang mit dem Offensichtlichen an.«
    MacKenzie neigte den Kopf. Marisha begleitete ihre Schwiegertochter und die Kinder aus dem Zimmer. Ich wollte ebenfalls gehen, aber ein leichtes Kopfschütteln des Colonels hielt mich davon ab. MacKenzie schien seinen Ansatzpunkt gefunden zu haben.
    »Der Soldat in der Schlachtrüstung stammt eindeutig nicht von der genetischen Linie der Clan-Elementare ab.«
    »Was eine Macht aus der Inneren Sphäre als Drahtzieher vermuten läßt«, soufflierte Jaime Wolf.
    »Aber Hanson sagt, der Pilot könnte ein Freigeborener aus einer anderen Blutlinie gewesen sein.«
    »Und daher eine gute Wahl für einen unehrenhaften Attentatsversuch.«
    »Dad, ich war noch ein Kind, als wir die Clans verließen, also kenne ich sie nicht richtig. Aber es kommt mir ganz einfach nicht richtig vor. Die Dragoner haben sich von der Clan-Kultur gelöst. Die Clans halten uns vielleicht für Banditen, aber sie laufen nicht herum und verüben Attentate auf Banditen. Sie würden es nicht für der Mühe wert halten.«
    Ich hatte noch weniger persönliche Kenntnisse über die Clans und war keiner von denen, die in die Clan-Abstammung der Dragoner vernarrt waren, aber ich stimmte ihm im stillen zu. Dennoch wußte ich, daß es andere gab, die anderer Ansicht waren. Ominöserweise gehörten die neu gewonnenen Gefolgsleute und Krieger der Dragoner zu jenen anderen. Jene ehemaligen Clanner schienen zu glauben, daß die Dragoner ihre Clan-Abstammung befleckt oder sogar verraten hatten. Sie glaubten nicht, daß sich die Dragoner vollständig von der Clan-Gesellschaft gelöst hatten. Viele von ihnen brachten

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