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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N Charrette
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Vision glaubten. Er wußte, daß er Atwyl und dessen Kumpane nie überzeugen konnte. Die Alten waren dem irrigen Pfad Jaime Wolfs am meisten verhaftet. Wolf flößte ihnen so viel Respekt ein, daß ansonsten klar denkende Krieger Jahrhunderte der Tradition ignorierten. Das war etwas, das Elson nicht aus den Augen verlieren durfte, und es bereitete ihm ständig Sorgen.
    Doch er sah einen Hoffnungsschimmer. Selbst bei der Beerdigung hatten einige über MacKenzie Wolfs Schwächen und Fehler geredet. Die Gespräche waren nicht öffentlich oder Teil der aufgezeichneten Grabreden gewesen, doch sie hatten stattgefunden. Und mit zunehmender Dauer der Reise wurden sie immer zahlreicher. Auch ein paar Alte hatten schon begonnen, von MacKenzies Korruption durch leichtlebige Sphäroiden zu reden. Jaime Wolf hatte seinen Genius nicht auf seinen Sohn vererben können, und jetzt, wo MacKenzie tot war, gab es keinen Grund mehr, so zu tun als ob.
    »In den Fehlern der Nachkommen spiegeln sich die Fehler der Eltern«, besagte eine alte Redensart der Clans. Geburtsrechte gingen an jene über, die Leistung erbrachten, die sich bewiesen. Die Entehrten verloren alle Rechte und Privilegien. Das Blut verriet die Wahrheit.
    Es ließ sich unschwer erkennen, daß Jaime Wolfs Blutlinie trotz seiner unbestrittenen Erfolge mit Mängeln behaftet war. Clanner wußten, daß ein mit Mängeln behafteter Kommandant einem Todesurteil gleichkam, und darauf war niemand besonders versessen. Die Clanner wußten auch, daß alte Menschen die Zeit aus den Augen verlieren, in der sie leben, und die Vergangenheit und deren Sicherheit vorziehen. Solch ein Kommandant mußte früher oder später seinen Kriegern gegenüber versagen und ihnen einen unverdienten Tod oder ein schmachvolles Versagen bescheren.
    Furcht ist der ständige Begleiter eines Kriegers, aber der wahre Krieger bezwingt seine Furcht. Dadurch erobert und erfüllt er sein Schicksal. Für einen wahren Krieger ist der Tod keine Bedrohung. Er weiß, daß er ihm nicht entkommen kann. Er handelt von Berufs wegen mit ihm, also muß er seine Gewohnheiten und, was noch wichtiger ist, seinen Sinn kennen. Die wahre Furcht eines wahren Kriegers ist ein sinnloser Tod.
    Doch diese Dragoner, ob Clanner oder Sphäroiden, begriffen diese Wahrheit nicht. Sie glaubten mittlerweile, daß Leben der Preis für den Sieg war, daß sie ihre Kriegernatur durch hervorragende Leistungen ablegen und etwas anderes werden konnten. Wie konnten sie das Wissen des Kriegers über die Unsicherheit des Lebens ignorieren? Sie hatten sich die Denkweise eines alten Mannes zu eigen gemacht. Jaime Wolf fürchtete um seine Dragoner und sorgte sich um ihre Fähigkeit zu überleben. Seine Handlungen hatten jahrelang darauf abgezielt, diese Befürchtungen zu mindern, und diese Mission, die versteckten Schiffe zurückzuholen, war nur der jüngste Schritt in Wolfs Plan.
    Doch Wolfs Sicht war getrübt, von der Ablehnung seiner Abstammung getrübt. Er hatte vergessen, daß Tod das Schicksal eines Kriegers ist, und davon geträumt, daß diese Schiffe und ihre Technologie die Dragoner retten konnten. Ein närrischer Traum. Waffen sind wertlos ohne Krieger, die sie benutzen, und Krieger können ihrem Geschäft nicht nachgehen, ohne zu sterben.
    Wolf konnte die Wahrheit nicht sehen, die um ihn Gestalt annahm, doch Elson konnte. Er hörte den Männern und Frauen in den Dragoneruniformen zu. Gelegentlich hörte er, wie Sphäroiden Argumente der Clanner benutzten, wenn sie von ihren Ängsten sprachen. Indem er Zeit mit ihnen verbrachte, erfuhr er, daß sie Krieger sein und den Pfad der Ehre beschreiten wollten. Wolf war ein Narr, den Dragonern das zu verwehren.
    Jaime Wolfs altväterliche Art würde sowohl ihn als auch die Dragoner teuer zu stehen kommen, wenn nichts geschah.
    Als die Clans zur Inneren Sphäre zurückgekehrt waren, hatte sich das Leben für immer verändert. Eine neue Ordnung stand kurz bevor. Elson war ein Teil dieses neuen Zeitalters, und die Menschen in seiner Umgebung sahen das. Bald würden es alle Dragoner wissen.
26
    Durch das Paneel einer Geheimtür rollte Subhash Indrahars Rollstuhl in die Kammer, wobei die Matten unter dem Druck der Reifen knisterten. Der verhaßte Ninyu war bei ihm und hielt sich hinter seinem Adoptivvater.
    Ninyu gab dem Zug schwarz gekleideter ISA-Soldaten, der ihm folgte, Anweisungen, um dessen Aufstellung mit einem zweiten Zug zu koordinieren, der durch den Garteneingang hereinkam. Jeder Soldat war mit

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