Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
Vom Netzwerk:
angeschlagenes Ego aufzubauen. Das wäre die sicherste Methode gewesen, Selbstmord zu begehen.
    Andererseits konnte ein weiterer Anschlag denen, auf die es ankam, Hinweise darauf geben, daß hier ein ausgezeichneter Attentäter am Werk war. Das heißt, genaugenommen würden es keine Hinweise sein, sondern deren völlige Abwesenheit, die ihnen klar machen würde, daß der Mörder des Archons wieder zugeschlagen hatte.
    Sein Geltungsdrang siegte über die Logik. Er hielt den Daumen auf die Linse der Kamera, die sein Bild aufgezeichnet hätte, und rief von einem Münzvisiphon einen seiner Briefkästen an. Er hatte einen Identifikationscode entwickelt, der sich aus Datum, Uhrzeit und Temperatur, geteilt durch eine Konstante zusammensetzte, die nur er und der Computer am anderen Ende der Verbindung kannten. Er gab den Code ein und drückte zwei Tasten, mit denen er dem Computer die Rufnummer der Visiphonzelle übermittelte. Dann trennte er die Verbindung, schaute auf seine Uhr und wartete.
    Wenn Botschaften für ihn vorlagen, würde der Computer zurückrufen. Er würde einen neuen Kenncode eingeben und die Botschaft erhalten oder mit einem seiner Kontaktmänner verbunden werden, der ihm Einzelheiten mitteilen konnte. Falls innerhalb der nächsten fünf Minuten kein Anruf kam, lagen entweder keine Angebote vor, oder es war keine Verbindung mit dem betreffenden Gesprächspartner möglich.
    Er blickte noch einmal auf die Uhr. Dann las er die Nachrichten, die als Serviceleistung über den Schirm rollten. Kai Allard-Liao hatte seinen Titel wieder einmal erfolgreich verteidigt. Seine Titelliste hatte schon lange die seines Vaters überflügelt, ja selbst die von dessen Mentor Gray Noton. Wie bei fast allen Meldungen über den Champion von Solaris spekulierte der Autor auch diesmal, daß er die Spielwelt vielleicht bald hinter sich lassen werde.
    Als das Visiphon plötzlich summte, deckte er zuerst die Kamera ab, bevor er den Anruf annahm. Auf dem Schirm erschien ein Gesicht, das er als das von Kevin Chen erkannte – ein Kontaktmann, der ihm einen erfolgreichen Auftrag in der Konföderation Capella vermittelt hatte. »Jemand möchte mit Ihnen reden. Bezahlung wie bei Ihrem letzten Auftrag. Dieselben Vergünstigungen, dieselben Risiken. Eine Woche?«
    Der Attentäter runzelte die Stirn. Jude und ihre Gruppe flogen in einer Woche ab. Früher hätte er nie ein Treffen verschoben, um eine Abschiedsparty für Freunde besuchen zu können, aber früher hatte er auch keine Freunde gehabt. Das Gespräch konnte warten. »Acht Tage.«
    »Gemacht.«
    »Mit wem treffe ich mich?«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, er ist okay.«
    »Ich mache mir aber Sorgen. Mit wem?«
    Chen wirkte unbehaglich, und seine Stimme wurde zu einem Flüstern. »Fuh Teng.«
    »Details per E-Mail.«
    Der Attentäter unterbrach die Verbindung und verließ die Zelle.
    Fuh Teng. Er war Kai Allard-Liaos Manager, seit der Krieger auf Solaris war, und leitete seit seiner früheren Partnerschaft mit Justin Allard den Allard-Stall.
    Wen er auch immer tot sehen will, eine leichte Aufgabe wird das nicht. Der Attentäter grinste und brach in ein Lachen aus, bei dem Chuck Grayson eiskalte Schauer über den Rücken gelaufen wären. Aber wenn ich die Sache übernehme, wird er einen erstklassigen Tod haben, wer es auch ist.
31
    Landungsschiff Tigress
    Piratensprungpunkt, Zanderij
    Vereinigtes Commonwealth

    20. August 3055

    Die Rote Korsarin plante bald den nächsten Sprung, daher setzte Nelson Geist bei seiner Reise in die Konstruktrealität des Computers die Kopfhörer nur halb auf. Er wollte den dreimaligen Glockenschlag des Warnsignals trotz der Geräusche der künstlichen Welt hören können. Als es plötzlich soweit war, stützte er sich am Geländer des Laufbands ab und trat neben das Band.
    Er zog den Helm vom Kopf und hängte ihn ans Geländer. Dann schwang er sich von dem Gerät und setzte sich auf den Boden. Er zog die Knie an die Brust und konzentrierte sich auf seine Atmung.
    Ein, aus. So schlimm ist das Springen gar nicht.
    Er kniff die Augen zusammen. Als das Schiff in den Hyperraum eintauchte, fühlte er, wie sich sein Magen verkrampfte.
    Das Universum schrumpfte auf den Kopf einer Stecknadel zusammen, die sich in Nackenhöhe in seinen Schädel bohrte. Er sah Visionen, bei denen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ineinander übergingen, als sei die Zeit bedeutungslos geworden. In seinen Visionen erkannte er plötzlich den Schlüssel zur gesamten Realität. Für

Weitere Kostenlose Bücher