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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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er küßt den Boden, über den Kreuzritter wie Conal Ward latschen. So bin ich nicht.«
    »Im Moment nicht.« Ein Lächeln trat auf Rannas Züge, als sie ihren Umhang ablegte. »Im Moment bist du du selbst. Du achtest nicht auf deine Sprache und läßt deinen Gefühlen freien Lauf. Da draußen, unter den Gästen, die zur Verabschiedung deines Vaters eintreffen, warst du steif und unnatürlich. Mit den Worten deiner Schwester ›total verklemmt‹.«
    Phelan öffnete den Mund, dann schloß er ihn wieder, ohne etwas zu sagen.
    War ich wirklich so?
    Eine kurze Rekapitulation der Höhepunkte des Empfangs ließ ihn rot werden. »Wenn wir – rein theoretisch – davon ausgehen, daß in deinen Anschuldigungen ein Kern von Wahrheit steckt: Wie schlimm war ich?«
    »Rein theoretisch nicht so schlimm, wie Vlad gewesen wäre, Geliebter. Aber du hast deine Schwester verärgert, als du sie nicht für deinen Stern ausgewählt hast. Sie war beleidigt, weil du ihr deinen Vetter vorgezogen hast.«
    »Aber Caitlin ist Jagdpilotin. Wir boten Mechsterne.«
    »Ich weiß, und ich habe es ihr erklärt. Es wäre auch besser gewesen, wenn du als letztes Mitglied des Sterns deinen Vetter Chris oder deinen Vater ausgewählt hättest statt Galen Cox.« Ranna setzte sich auf die weiße Ledercouch, die das Wohnzimmer der Suite dominierte. »Ich weiß, daß dein Vater nicht beleidigt war, und Christian wäre unwohl dabei gewesen, hättest du ihn gewählt, aber ich glaube, die Kell Hounds sind gekränkt, daß du einen Untoten und einen grünen Jungen für den Kampf gegen eine ihrer Kompanien ausgewählt hast.«
    Phelan schüttelte den Kopf und setzte sich neben sie. »Aber die Untoten haben sich gegen die Novakatzen gut geschlagen. Ich wollte sie ehren, indem ich Galen auswählte.«
    »Das hast du vielleicht getan, Phelan, aber hast du nicht das allgemeine Unbehagen bemerkt, wenn das Thema Untote angesprochen wurde?«
    »Häh?«
    Ranna lächelte und zog die Beine an. »Anscheinend nicht. Die Tatsache, daß Prinz Victor und seine Leute Theodore Kuritas Erben gerettet haben, macht sie nicht gerade beliebt. Man gesteht ihnen zu, daß diese Leistung Mut erforderte, aber viele glauben, Victor stehe unter dem Bann einer draconischen Hexe namens Omi.«
    Phelan nickte und zog die Stiefel aus. »Omi ist Theodores Tochter. Ich habe die Geschichten darüber gehört, wie sie und Victor sich während der Trainingszeit auf Outreach ineinander verliebt haben sollen.« Seine Stiefel flogen quer durchs Zimmer neben die Rannas. »Das kann natürlich nicht stimmen. Victor und Omi stammen aus tödlich verfeindeten Häusern. Eine derartige Liebe ist unmöglich.«
    Ranna stieß ihn spielerisch mit dem Fuß an. »Ach ja? Noch unmöglicher als die zwischen einer Kriegerin und einem Leibeigenen?« Als ihr Fuß ein zweitesmal zustieß, fing Phelan ihn ab und küßte ihren Knöchel. »Wie immer weißt du weit besser als ich, was möglich und was unmöglich ist, Ranna.«
    »Wäre ich hierhergekommen, bevor du deinen Blutnamen erlangt hast und Khan geworden bist, hätte ich es für unmöglich gehalten, daß diese Umgebung einen Krieger wie dich hervorbringen könnte.«
    »Warum?« Phelan gestattete sich ein trockenes Grinsen. »Die Hounds sind vielleicht nicht die Wolf-Dragoner, und Arc-Royal ist nicht Outreach, aber die Kell Hounds waren schon immer eine der besten Söldnereinheiten der Inneren Sphäre.«
    »Wie du mir schon mehr als einmal erklärt hast, Liebling.« Ranna streckte das rechte Bein aus und kitzelte ihn mit den Zehen am Bauch. »Aber dieser Ort ist so anders als die Geschko, in der ich aufgewachsen bin. Die uns zugeteilten Erzieher waren sehr gewissenhaft, aber sie haben uns nie die Liebe und Zuneigung geschenkt, die deine Eltern dir entgegenbringen. Ich kann es in den Augen deiner Mutter sehen und in der Stimme deines Vaters hören. Deswegen versuchen sie, mich und meine Rolle in deinem Leben zu akzeptieren.«
    Rannas Stimme erstarb. Phelan drückte sanft ihr Knie.
    »Ja, das hier unterscheidet sich sehr von der Art, wie die Clans ihre Krieger schon vor der Geburt auswählen. Euer ganzer genetischer Bauplan ist nach den Leistungen eurer Geneltern aufgebaut, so wie Vollblutlinien zur Zucht der feinsten Rennpferde erhalten werden. Ihr werdet in einer Geschko aufgezogen und ständig getestet, um die Verlierer der genetischen Lotterie auszusieben. Ihr seid ganz auf das Ziel ausgerichtet, Krieger zu werden – ein bewundernswertes Ziel -, aber eure Ausbildung und

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