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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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meiner Frau sagen, ja? Und meinen Kindern, damit sie beim Bedienen helfen?«
    »Ja, varsagod.«
    »Tack sä mycket.« Olaf führte sie an den runden Tisch in der Mitte des Raumes. Er hielt den Stuhl für Ragnar und bot ihm den Ehrenplatz, dann setzte er Chris an eine Rechte und Evantha an seine Linke. Nachdem er Ragnar auf die Schultern geklopft hatte, machte er sich auf den Weg in die Küche, wo sie ihn trotz des Lärms von Töpfen und Pfannen seine Anweisungen schreien hörten.
    Chris fühlte sich an dem riesigen Tisch nicht allzu wohl. »An diesem Tisch habe ich bisher nur gesessen, wenn ich eine meiner Kompanien mitgebracht habe. Ich will hoffen, das ist kein Hinweis darauf, wieviel er uns auftischen will, denn euch ist ja wohl klar, was man von uns erwartet: Wir werden unheimlich zulangen müssen.«
    »Ich weiß.« Ragnar seufzte und klopfte sich auf den rechten Oberschenkel. »Und ich habe nicht mal mein hohles Bein dabei.«
    Evantha grinste über seinen Witz, dann schaute sie zum Tisch neben der Tür. Die zwei Männer dort schienen sie interessiert zu beobachten. Ihre Miene veränderte sich zu einer Grimasse, und die beiden tranken hastig ihr Bier aus, bevor sie sich aus dem Staub machten. Das besserte ihre Laune wieder.
    »Ich weiß ja nicht, ob es so eine gute Idee ist, Olafs Kunden zu vertreiben.« Chris kniff die Augen zusammen. »Andererseits hätte ich nichts dagegen, wenn ein paar der Frauenhelden in meiner Einheit ab und zu so einen Blick zu spüren bekämen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Vielleicht ist es das, was mich an der Inneren Sphäre so verwirrt. Dieses Kleid, das ich bestellt habe, diese Schuhe, die ich noch kaufen muß, sollen mich sexuell attraktiv erscheinen lassen, frapos?«
    »Ja.«
    »Und der größte Erfolg dieser Bemühung bestünde darin, einen Mann anzuziehen, mit dem ich mich zu Paaren bereit wäre, frapos?«
    Chris nickte zögernd. Die Richtung, in die sich das Gespräch entwickelte, behagte ihm nicht. »Ja.«
    »Aber Männer und Frauen, die sich in den Fallen fangen, die andere für sie auslegen, werden mit abwertenden Begriffen wie Gigolo oder Schlampe belegt.« Ihre Augenbrauen berührten sich fast, und auf ihrer Stirn standen zwei steile Falten. »Sie bestrafen diejenigen, die Erfolg in dem Spiel haben, das Sie allesamt spielen, und peinigen sich selbst, indem sie angesichts gegenseitiger Anziehung eine Befriedigung verbieten.«
    Der Kell Hound nickte. »Das bringt es auf den Punkt.«
    »Ich habe es schon bei Khan Phelan nicht verstanden, und jetzt verstehe ich es auch nicht. Das Leben ist zu kurz, um sich verfügbare Freuden zu versagen.«
    Chris wollte antworten, dann suchte er statt dessen Hilfe von Ragnar. Der Leibeigene schüttelte den Kopf und lehnte sich zurück. Offenkundig hatte er kein Interesse, in dieses Gespräch verwickelt zu werden. Zögernd begann Chris, die Sitten der Inneren Sphäre zu verteidigen. »Ich glaube, Sie generalisieren begrenzte Daten, Evantha.«
    »Wirklich? Gestern abend habe ich Herzogin Katrina getroffen. Sie hatte sich offensichtlich so zurechtgemacht, daß die meisten anwesenden Männer von ihr angezogen wurden. Die Männer waren auch keineswegs unattraktiv. Ich habe zugesehen, wie sie geschickt eine große Zahl von Möglichkeiten zur Paarung ausschlug, obwohl ich der Art ihrer Kleidung und ihres Verhaltens nach angenommen hatte, daß sie genau darauf aus war. Da sie eine Ihrer Führungspersönlichkeiten ist, habe ich ihr Verhalten als Gesellschaftsnorm angesehen.«
    Moment, jetzt verstehe ich, was los ist.
    »Evantha, Sie verwechseln biologische Bedürfnisse und deren Befriedigung mit Brautwerbung.«
    » Brautwerbung?«
    »Sie sagten, das Leben ist kurz, und bei den Clans stimmt das wohl auch. Aber hier versuchen wir, eine Zweierbeziehung aufzubauen, in der beide Partner einander stärken, und in der man in liebevoller Umgebung seine Kinder aufzieht. Die Clans ziehen ihre Kinder in Geschkos auf, ich weiß, daher ist ein solcher Familienverband für Sie unnötig.«
    »Selbst unsere Vermehrung ist von körperlicher Anziehung unabhängig.« Evantha hob stolz den Kopf. »Seit ich vor sieben Jahren meinen Blutnamen erlangte, hat mein genetisches Erbe zu drei Geschkos beigetragen. Obwohl man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht feststellen kann, ob meine Nachkommen sich beweisen werden, habe ich schon viel Gutes über sie gehört. Ich gehe auch davon aus, daß meine Gene auch nach meinem Tod weiterverwendet werden, sofern ich ehrenvoll

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