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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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des Lichts schlug sich an uns schartig, und die Genyosha lernte, daß sie gut war, aber nicht besser als wir. Das Dritte Dieron-Regiment zahlte für seine Arroganz einen Preis, von dem ich hoffte, er würde als Signal der Sinnlosigkeit des Krieges dienen. Zu meinem Bedauern sollte es nicht so kommen. 3039 wurden wir wieder zu den Waffen gerufen. Wir schlugen uns respektabel. In den folgenden zehn Jahren taten wir Gleiches, und ich bin stolz, daß der Name meiner Familie mit den Hounds verbunden ist. Aber ihr habt diese Leistungen ohne mich vollbracht, denn 3042 verließ ich die Einheit zum zweiten Mal und begleitete meinen Neffen Christian zur Ausbildung nach Outreach.«
    Morgan sah hinüber zu Chris, der am Kopftisch saß, und grüßte ihn locker. Chris erwiderte den Gruß, und ein leises Lachen ging durch den Saal. »Ich schaffte es sogar, abwesend zu sein, als die Clans angriffen. Oberstleutnant Allard und sein Stab lenkten die Geschicke der Kell Hounds mit sicherer Hand. Zusammen mit der Zehnten Lyranischen Garde und der Neunten VerCom-RKG haben wir den Jadefalken ihre erste deutliche Niederlage beigebracht – und ihnen Stoff zum Nachdenken gegeben, während sie sich zur Wahl ihres neuen ilKhans zurückzogen. Dann kehrte ich auf den dringenden Rat Jaime Wolfs wieder in den aktiven Dienst zurück. Er überzeugte mich, daß die Clans um jeden Preis gestoppt werden mußten. Ich war bei euch, als wir Seite an Seite mit der Genyosha und den Klauen des Drachen standen und für die Zentralwelt unseres langjährigen Feindes kämpften. Ich kann mich noch gut an die langen, lauten Proteste erinnern, als wir auf Luthien ausstiegen. Es hieß, unsere alten Kameraden würden in ihren Gräbern rotieren. Vielleicht wären sie überrascht gewesen, aber ich glaube, diese Krieger hätten altes gegeben, um uns zum Sieg zu verhelfen, statt wütend auf uns zu sein, daß wir den Auftrag angenommen hatten.«
    Eine Reihe Krieger nickte zustimmend. »Warum ich das glaube? Weil ich weiß, wie ein Krieger denkt. Ich weiß, was uns teuer ist, was wir uns wünschen und wovor wir Angst haben. Ich kenne unsere Ziele, und ich weiß, was wir für sie aufzugeben bereit sind. Jeder von uns, der mit Herz, Leib und Seele ein Krieger ist, teilt dieses Wissen mit mir. In den Augen der Allgemeinheit lebt der Krieger nur für den Kampf, wie ein tollwütiges Tier, das auf seine nächste Beute wartet. Er ist ein Vasall des Todes, ein messerscharfer Zahn im Kiefer der apokalytischen Ungeheuer. Wie ein Vampir wird er stärker und wilder, indem er anderen das Leben nimmt.« Morgan trank einen Schluck Wein. »Die Leute glauben das, weil sie nicht wissen können, wie es ist, in der Schlacht zu stehen. Sie hören, wie wir davon reden, mit einem Glückstreffer einen Atlas zu köpfen. Sie hören über Flankenmanöver, die den Feind in die Flucht schlagen, oder einen Luftangriff, der einen Teil seiner Verteidigungsstellungen zerstört. Sie hören mitreißende Geschichten über Luftkämpfe, über heroische Anstrengungen, einen Freund aus dem Schußfeld zu holen, über Helden, die sich opfern, damit andere weiterleben können.
    Und sie hören diese Geschichten, weil das die Geschichten sind, die wir gerne mit ihnen teilen. Wir alle kennen die eisige Hand, die unsere Eingeweide packt, wenn der Feind in Sicht kommt. Wir alle kennen den sauren Geschmack der Angst, wenn unser Mech getroffen wird oder der Flügelmann uns warnt, daß wir einen Feind am Heck hängen haben. In unseren Alpträumen erleben wir das Grauen eines ohne Antwort verhallten Rufs nach Verstärkung noch einmal, oder die Trauer, wenn wir neben uns einen guten Freund sterben sehen. Wir sollten alle wissen lassen, wie die Wahrheit des Kriegerlebens aussieht. Wir sind alle in den Methoden des Tötens ausgebildet, geschult in Taktik, trainiert in Strategien, aber das letzte, was irgendeiner von uns sich wünscht, ist Krieg. Wir akzeptieren unsere Verantwortung und leisten willig unsere Pflicht, aber wir wünschen uns jeden Tag, es ließe sich vermeiden. Nicht weil wir feige wären, sondern weil niemand die Konsequenzen unseres Handelns so völlig und eingehend erkennt wie wir.«
    Ringsum wurde genickt. Morgans Worte hallten in Victors Herz nach und fanden dort eine Heimat.
    Es ist nicht leicht, jemand zu töten, und das darf es auch niemals werden.
    »Unter allem, was ich mit den Kell Hounds geleistet habe, gibt es eine Aktion, die wohl nur eine Fußnote wert wäre, sollte die Geschichte dieser Einheit je

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