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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Raupe.
    »Blöde Kriegerin.«
    Nelson zog den Overall bis an ihre Taille hinunter und band die Ärmel wie einen Gürtel zusammen. Er löste die Kühlweste und warf sie zur Seite. Dann riß er ein Stück Stoff aus seinem Laken und tupfte damit die Wunde ab. Sie wirkte ziemlich sauber, aber Nelson wußte es besser. Im Cockpit mochte das Kühlmittel einen Krieger am Leben halten, aber in der Blutbahn war es gefährlich wie Schlangengift.
    Er riß noch ein Stück Stoff ab und drückte es in die Wunde. Die Korsarin stöhnte vor Schmerz auf, und er war versucht, noch einmal nachzudrücken, aber dann ließ er es sein.
    Ich bin ein Krieger, auch wenn sie mich nicht dafür hält. Folter paßt nicht zu mir.
    Nelson hob die Korsarin vom Boden und legte sie vorsichtig aufs Bett. Hastig zog er Overall und Sprungstiefel an, dann schlug er sie in seine Decke und hob sie hoch. Er trug sie zum Lift und fuhr zwei Stockwerke hinab zum Erdgeschoß der Milizbasis von Zhongshan. Nach rechts und um die Ecke lag die ebenfalls von den Banditen in Beschlag genommene Krankenstation.
    Ein Banditenarzt sah auf. »Was gibt es denn jetzt?«
    »Die Rote Korsarin. Sie hat eine Schrapnellwunde an der Schulter.« Nelson trat die Tür zum Behandlungszimmer auf und legte sie auf einen mit Papier abgedeckten Untersuchungstisch. »Kühlmittel ist in die Wunde gekommen. Sie müssen sie auswaschen und mit Cheliermitteln gegen die Kühlflüssigkeit vorgehen.«
    Der Arzt war Nelson in den Raum gefolgt. Jetzt griff er nach dem Interkom. »Ich muß Bryan informieren, daß er den Befehl übernehmen muß.«
    Nelson zog den Mann von der Wand zum Behandlungstisch. »Ich werde Bryan die Nachricht überbringen. Kümmern Sie sich um sie.«
    Nelson war nicht überrascht, als ihn zwei Bewaffnete zur Krankenstation des Landungsschiffs brachten. Wäre die Rote Korsarin selbst gekommen, hätte sie ihn auf der Stelle erschossen, dessen war er sich sicher. Aber diese Aufgabe würde sie nie jemand anderem überlassen; diese beiden waren möglicherweise nur zur späteren Beseitigung seines Leichnams da. Als sie kamen, bedeutete er Spider mit einer Geste, nicht auf ihn zu warten, und folgte ihnen ohne Kommentar.
    Die Männer blieben an der Tür zur Privatkabine der Roten Korsarin stehen. Sie sah hoch und nickte Nelson zu. Er trat ein, und die Luke schloß sich hinter ihm.
    Die Rote Korsarin wirkte verhärmt. Die Cheliermittel hatten ihrer Haut einen Grauton gegeben. Nelson wußte aus praktischer Erfahrung, daß diese Mittel beim Patienten Übelkeit verursachten, und in diesem Zustand den Start eines Raumschiffs mitzumachen, war eine Tortur. Ein Alarmstart war selbst für gesunde Passagiere kein Zuckerschlecken.
    Ihre Augen waren klar, aber ihr Blick war unstet. »Ich nehme nicht an, daß du Dankbarkeit erwartest.«
    »Was ich erwarte, tut nichts zur Sache.« Nelson hielt sich aufrecht und hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt. »Die Begegnung mit Ihrer Sterblichkeit hat Sie nicht verändert.«
    »Ein Krieger hätte mich sterben lassen.« Sie blickte auf den Planeten, der auf der Sichtscheibe immer kleiner wurde. »Du hättest längst fort sein können, und wir hätten dich nie gefunden.«
    »Ich habe nicht geahnt, daß eine Einheit des Wolfsclans Jagd auf Sie machte und bereits am Nadirsprungpunkt war.« Nelson versuchte gleichmütig zu klingen. »Wäre ich geflohen, hätte ich damit rechnen müssen, daß Ihre Leute auf Zhongshan mich gejagt hätten.«
    »Wärst du geflohen, wenn du gewußt hättest, daß wir so schnell abfliegen?«
    »Das ist eine hypothetische Frage. Was hat es für einen Sinn, sich darüber jetzt den Kopf zu zerbrechen? Was geschehen ist, ist geschehen.«
    Sie schlug mit der Faust aufs Bett. »Nein! So einfach ist die Sache nicht abgehandelt.« Ihre Augen loderten vor Wut und fixierten ihn ständig. »Es ist keine hypothetische Frage, Nelson, und ich kenne die Antwort. Die Antwort ist nein. Du hättest mich niemals dort liegen lassen.«
    Hat sie recht?
    Er schüttelte den Kopf, mindestens ebensosehr in Antwort auf seine gedankliche Frage wie als Widerspruch zu ihrer Behauptung. »Niemals ist zu absolut. Ich hätte Sie liegen lassen können.«
    »Nein.« Sie war unerschütterlich. »Das ist eure Schwäche in der Inneren Sphäre. Ihr hängt der perversen Ansicht nach, daß Gnade dem Feind gegenüber zu moralischer Überlegenheit verhilft. Wenn ihr nicht durch Waffengewalt gewinnen könnt, beansprucht ihr einen moralischen Sieg, indem ihr für die, die

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