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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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hoch und erkannte, daß sie ihn beobachtete. Augenblicklich wußte er, was sie dachte, und er hatte eine Ahnung von einer Zukunft, die ihm ganz und gar nicht behagte.
    Sie ist ebenso fasziniert von meiner Fähigkeit zum Mitgefühl wie ich von ihrer absoluten Skrupellosigkeit. Wir sind Materie und Antimaterie, die auf einem Spiralkurs in eine Schwerkraftsenke stürzen. Die Ereignisse werden immer schneller aufeinander folgen, bis wir zum Schluß zusammenstoßen und uns gegenseitig auslöschen.
    »Sie sind mir nichts schuldig.« Nelsons Blick wurde kalt. »Sie werden mir nie etwas schulden.«
    »Du gehörst mir, seit dem ersten Augenblick, in dem w ir uns sahen.« Ihr Blick schweifte ins Leere. »Wir sind Spiegelbilder im Geiste, Nelson Geist. Wir werden gemeinsam unser Schicksal ausleben und unserem Ende entgegengehen.«
16
    Landungsschiff Barbarossa
    Zenitladestation Garrison
    Vereinigtes Commonwealth

    17. Mai 3055

    Auf dem Schirm näherte sich der Clan-Masakari seinem Prometheus. Victor schnitt eine Grimasse – er redete sich ein, daß das immer noch besser war als zusammenzuzucken -, als das Bild schwankte und sein Mech fiel.
    Ranna hat noch nicht einmal einen Blutnamen. Der Wolfsclan ist die Hölle.
    Galen blieb in der Luke stehen und klopfte gegen die Schottwand. »Das sollten Sie sich ansehen, Sir.« Er hielt eine Holodisk hoch, auf deren verspiegelter Oberfläche ein Regenbogen aus Lichtreflexen spielte. »ComStar hat ein Holo aus Zhongshan bekommen. Außerdem werden Sie blind, wenn Sie sich die Gefechts-ROMs noch länger ansehen.«
    »Würde auch nichts helfen. In meinen Träumen sehe ich immer noch, wie Ranna hinter mir ist.« Victor drückte den Auswurfknopf, und die Holodisk mit den Gefechts-ROMs von Arc-Royal sprang heraus. Er schob sie zurück in die Schutzhülle, während Galen die andere in den Betrachter schob.
    »Ich hätte nichts dagegen, wenn Ranna in meinen Träumen hinter mir her wäre, aber wahrscheinlich definieren wir das unterschiedlich, Lieutenant-General.« Galen drückte den Abspielknopf. »ComStar auf Garrison hat uns das überspielt, weil sie dachten, es wird Sie interessieren. Das meiste haben ihre eigenen Leute geschossen, aber es ist unbearbeitet und recht grob.«
    Die graue Statik auf dem Schirm wurde von einer düsteren Szenerie verdrängt, die nur von Feuerschein aus einer entfernten Stadt erhellt wurde. Flammen loderten aus Hausfenstern, und Leuchtspurmunition zeichnete weiße Lichtbahnen, die aus der Stadt in die umliegenden Hügel führten. Die meisten Geschosse verblaßten unterwegs, aber ein paar trafen irgend etwas und prallten in den Nachthimmel ab.
    Das Gegenfeuer war furchtbar. PPK- und Laserstrahlen beantworteten das leichte Autokanonenfeuer. Die Bahnen zuckten ziellos durch die Stadt und lösten Detonationen aus, in deren Licht man ganze Häuser zerschmelzen sah. Riesige Feuerkugeln stiegen in die Nacht und setzten noch mehr Wohn- und Geschäftshäuser in Brand.
    Victor drehte sich zu Galen um. »Sie scheinen nicht sonderlich bedacht, den Schaden für Unbeteiligte gering zu halten.«
    »Allerdings nicht, Sir. Anscheinend haben sie im Feld eine Milizeinheit zerschlagen und sind dann eiligst gegen die Stadt Nyrere vorgerückt. Das Bombardement wurde durch vereinzelten Widerstand ausgelöst.«
    Die Szene veränderte sich. Es war Morgen. Dichter, grauer Nebel hing über der Stadt. Man sah von den Hügeln auf die Straßen hinab, in denen in der Nacht zuvor gekämpft worden war. Qualmende, rußgeschwärzte Häuserruinen ragten wie verwitterte Grabsteine aus dem schmutziggrauen Nebel. Von den scheinbar zufälligen Bewegungen fünf patrouillierender BattleMechs abgesehen, schien die ganze Stadt ausgestorben.
    Ein erneuter Szenenwechsel, und die Kamera schien mitten in der Stadt zu sein. Anhand der Schatten und dem Stand der Sonne, die durch den Nebel als großer weißer Ball erschien, konnte Victor erkennen, daß seit der vorherigen Aufnahme einige Zeit verstrichen sein mußte. Jetzt bewegte sich die Kamera durch die Ruinen und zeigte Bilder, die den schon vorher aufgekommenen Eindruck eines Friedhofs bestätigten.
    Victor konnte kaum glauben, daß eine so kleine Stadt so viele Trümmer lieferte. Zerrissene, aufgedunsene Leichen bedeckten die Straßen. Wasser schoß aus zertrümmerten Hydranten, und um Leichen, die eine Abflußgelegenheit blockierten, hatten sich riesige Tümpel gebildet. Hunde rannten rudelweise durch die Straßen und verängstigte Menschen saßen benommen

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