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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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angemessenen Stück.
Masters lachte. »Dunkelheit für dunkle Taten«, gab er zurück.
»Dunkelheit, um ein flackerndes Licht besser zu sehen. Um die kleine Flamme zu offenbaren, die man im hellen, geschäftigen Tageslicht leicht übersehen könnte.«
    »Thomas, du bist der einzige phantasievolle Mensch, den ich kenne.«
    »Keine sonderlich wertvolle Begabung in unseren Tagen.« »Nein. Die Lemminge stürzen sich ins Verderben und halten es für den Zwang der Geschichte. Ihnen entgeht, daß wir die Geschichte erst machen.«
»In der Tat«, betonte Thomas, dann stockte er, als sei ihm ein neuer Gedanke gekommen. »Was ist ein Lemming eigentlich, Paul? Hast du eine Ahnung? Ich habe diesen Ausdruck immer wieder gehört und auch selbst benutzt, aber gerade ist mir klar geworden, daß ich keinen Schimmer habe, was er bedeutet.«
»Ein Lemming ist…« Masters stellte überrascht fest, daß er die Antwort auch nicht wußte. »Keine Ahnung. Vielleicht ein mythisches Tier. Sind Lemminge nicht diese Kreaturen, die sich über eine Klippe in die Tiefe stürzen, nur weil alle anderen es auch tun? Ich weiß es nicht. Vielleicht waren sie ursprünglich ein Witz, den die Römer über Christen gemacht haben, die im Kolosseum unbedingt den Märtyrertod sterben wollten.«
    »Ah! Brot und Spiele«, rief Thomas wie in einer plötzlichen Inspiration aus. »Vielleicht könnte das den Blutdurst meines Volkes stillen.«
    »Das ist nicht dein Stil, mein Freund. Du würdest auf dem Thron sitzen und wegen der Opfer in der Arena Tränen vergießen. Würde den ganzen Effekt zerstören.«
    »Stimmt.«
»Außerdem brauchst du Brot und Spiele nicht. Dein Volk ist zufrieden. Der letzte große interstellare Krieg hat am anderen Ende der Inneren Sphäre stattgefunden, und der Vierte Nachfolgekrieg hat uns auch kaum tangiert. Selbst die Andurien-Revolte war so schlimm nicht. Sie hat sich zwar lange hingezogen, aber es war kein größerer Konflikt.«
»Genau. Mein Volk langweilt sich. Es hat vergessen. Es dürstet nach Blut. Soweit ich feststellen kann, passiert das in jeder Generation.«
»Wie bei den Lemmingen?«
»Ein Leitmotiv? So schnell? Großartig!«
»Nichts, womit man angeben könnte. Unsere Gedanken drehen sich im Kreis. Tag für Tag zerbrechen wir uns den Kopf über dieselben Dinge, egal, wie der Tag verläuft.«
Thomas machte eine Pause und dachte nach. »Aber sind unsere Sorgen berechtigt?«
In der Dunkelheit zuckte Masters die Achseln und schnitt ein Stück Fleisch ab. »Solange es nur unsere Sorgen sind, was soll’s?«
»Aber wenn wir sie anderen mitteilen?«
»Ah.«
»Ah, was?« Thomas legte sein Besteck beiseite. »Paul, die Lage ist sehr ernst. Es stimmt, wir haben schon einige Zeit keinen furchtbaren Krieg mehr gehabt. Aber…« Thomas verstummte. Er schwieg, während irgendwo im Raum eine seiner alten Standuhren tickte. Masters blickte seinen Freund an. Selbst in diesem trüben Licht konnte er die Brandnarben sehen, Narben von der Bombe, die vor fast 20 Jahren Thomas’ Vater und seinen älteren Bruder das Leben gekostet hatte. Thomas hatte keinen Versuch unternommen, die Narben entfernen zu lassen.
In all den Jahren hatte Masters ihn nie nach dem Grund gefragt. Er ging davon aus, daß dieser sehr privater Natur war und sein Freund nicht darüber sprechen wollte. Seine Version eines Büßerhemds wahrscheinlich, eine konstante Erinnerung an seine Sterblichkeit, die ihn Bescheidenheit lehre sollte. Auch wenn sein Freund über Hunderte von Welten regierte, ließ er doch nicht zu, daß ihm diese Macht zu Kopfe stieg.
»Wir stehen am Scheideweg«, erklärte Thomas schließlich. »Jetzt steht alles auf dem Spiel. Wieder einmal. Ich habe mir die Berichte über die Claninvasion angesehen…«
»Wessen Berichte?«
»Die von Blakes Wort. Als sich dessen Mitglieder auf Gibson angesiedelt haben, habe ich sie um die Kriegsberichte gebeten, die sie erstellt hatten. Sie zögerten. Ich bat sie noch einmal. Sie drucksten herum. Ich bat sie ein drittes Mal. Diesmal gingen die Berichte irgendwo verloren. Schließlich drohte ich ihnen, sie aus der Liga Freier Welten zu werfen, so daß sie auf ewig durchs All wandern müßten, wenn sie mich nicht endlich zufriedenstellten. Da haben sie endlich nachgegeben.«
»Und?«
»Totaler Schwachsinn.«
»Was?«
»Nun, vielleicht sollte ich besser sagen, ich habe die Dokumente nicht verstanden. Ich habe alle die verdammten Bücher gelesen. Ich habe Schlachten geführt, mit dir in BattleMechs trainiert. Und ich

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