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BattleTech 19: Stahlgladiatoren

BattleTech 19: Stahlgladiatoren

Titel: BattleTech 19: Stahlgladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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hob beide Arme, die Banshee ihren rechten. Rose blieb in Bewegung, aber es gab kaum eine Chance, daß beide Piloten ihn verfehlen würden. Die Lafette wurde noch nachgeladen. Bis seine Geschütze wieder einsatzbereit waren, würde Rose nicht mehr in der Lage sein, die Feuerknöpfe zu drücken. Er warf einen letzten Blick auf den Sichtschirm.
    Rose erstarrte, als die Banshee die Mündung ihrer rechten Armlafette an die Kanzel des Marodeur II legte und feuerte. Aus kürzester Distanz abgeschossen, zertrümmerten die sechs Kurzstreckenraketen die Cockpitpanzerung ebenso gründlich wie das Innere der Kanzel. Kontrollen, Pilotenliege und Pilot wurden innerhalb von Sekundenbruchteilen ins Jenseits geblasen. Die Arme des Marodeur II erstarrten in der Bewegung, als die Feedbackleitung ins Cockpit abgerissen wurde.
    Rose konnte nur ungläubig starren, als die Banshee den Arm senkte und sich abschaltete. Rose’ Ortung bestätigte, daß der Banshee-Püot alle Waffensysteme desaktiviert hatte und den Reaktor herunterfuhr. Er warnte Rianna, nicht zu feuern, wenn sie die Lichtung erreichte, und beobachtete erstaunt, wie der Pilot die Banshee vollständig abschaltete.
    Riannas Feuerfalke trat mit feuerbereiten schweren Lasern auf die Lichtung. Auch sie beobachtete die Banshee und wartete darauf, daß der Pilot ausstieg. Es dauerte fast fünf Minuten, aber schließlich öffnete er die Luke im Hinterkopf der Maschine und kletterte auf ihre rechte Schulter. Rose brauchte die Zoomoptik der Außenkamera nicht, um zu sehen, daß der Mann, der da aus der Banshee gestiegen war, langes blondes Haar hatte.
29
    Zedernal, Borghese

    14. Juli 3055

    Die Miliz rückte noch immer gegen die Thorns vor, aber sie war erheblich langsamer geworden. Trotz des desolaten Zustands seines Mechs dachte Rose gar nicht daran auszusteigen, um von Angesicht zu Angesicht mit Antioch Bell zu reden. Das Streitroß humpelte hinüber zum reglosen Rumpf der Banshee und dem Mann, der auf ihrer Schulter saß.
    »HetzLanze von Kommandant Eins. Wie sieht es bei dem Kampftitan aus?«
    »Hetzer Eins an Kommandant. Ajax ist ausgestiegen und leistet dem Kampftitan-Pilot Erste Hilfe. Ich kann beide von hier aus sehen.«
    »Ist der verrückt geworden? Die Miliz kommt immer noch näher. Schaff ihn zurück in sein Cockpit, damit er die anrückenden Einheiten abtastet. Meldung nach Durchführung.« Rose schloß die Verbindung. Er starrte auf den Primärschirm und kochte vor Wut. Ein erfahrener Krieger wie Ajax hätte seinen Mech niemals verlassen, wenn keine außergewöhnlichen Umstände vorlagen. Rose konzentrierte sich auf seine Atmung und versuchte, seine vom Adrenalin aufgeputschten Nerven zu beruhigen. Als sein Pulsschlag wieder auf ein akzeptables Niveau gesunken war, schaltete er die Außenlautsprecher ein.
    »Ich bin mir nicht sicher, warum Sie das getan haben, Antioch, aber Sie haben meiner Einheit und mir das Leben gerettet. Danke.« Er vergrößerte das Bild des Piloten auf den Sichtschirm. Bell grüßte halbherzig und zog die Knie an die Brust.
    »Ich nehme an, den Marodeur II hat Morgain gesteuert.«
    Bell nickte.
    »Die Miliz rückt an. Wir müssen abziehen oder kämpfen. Da ich nicht gegen sie kämpfen werde, werde ich abziehen. Können Sie dafür sorgen, daß die Miliz Esmeralda, Eber und O’Shea fair behandelt?« Bell hob den Kopf von den Knien und sagte etwas, aber die Außenmikrophone des Streitroß fingen seine Worte nicht auf. Rose stellte sie lauter. »Was?«
    Durch das Rauschen konnte er Beils Stimme gerade noch verstehen. »Die Miliz wird Sie nicht angreifen.«
    Rose war geschockt. »Warum nicht?« Er regelte die Mikros nach, und Beils Stimme wurde klarer.
    »Ich habe ihnen Ihr letztes Gespräch mit Morgain zugespielt. Sie wissen, was in Houston vor sich geht, und auch von der Ankunft der Clans.« Bell stockte. Er zitterte, während er seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen versuchte. Rose hatte schon oft getötet, aber er hatte noch nie auf jemand geschossen, den er kannte. Er konnte sich kaum vorstellen, wie es sein mußte, einen Freund zu töten.
    »Warum, Antioch? Ich weiß, daß ich in Ihrer Schuld stehe, aber ich möchte wissen, warum.«
    Mit einem letzten Seufzer senkte Bell die Beine und blickte zu dem Streitroß auf. Durch die Vergrößerung auf dem Bildschirm und die hochgeregelten Mikrophone schien er beinahe direkt neben Rose zu stehen. Andererseits wußte Rose genau, daß seine Stimme aus einem Lautsprecher drang. Bell konnte sehen, wo

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