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BattleTech 19: Stahlgladiatoren

BattleTech 19: Stahlgladiatoren

Titel: BattleTech 19: Stahlgladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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rekapitulierte, saß Rose auf seinem Barhocker und trank stumm ein Conner’s, das erste nach der Schießerei. Mit kaum verhohlener Verachtung beobachtete er die Arbeit der Polizistin. Sie war hübsch, wenn auch für Rose’ Geschmack etwas klein, aber er hatte längst gelernt, Frauen nicht nach ihrem Aussehen zu beurteilen. Unter anderen Umständen hätten ihn ihre sanften Züge und der athletische Körper möglicherweise beeindruckt, aber heute war sie einfach nur Polizistin. Eine Polizistin, auf die er verzichten konnte. Seit sechs Stunden hatte sie nichts weiter getan als Fragen gestellt und dabei immer wieder denselben Grund beharkt.
    Mit dem Abklingen des Aderenalins wurde Rose durch den Schock wie betäubt. Der Tod in seinen greulichsten Formen war ihm nicht unbekannt, aber er war dem Anschlag eines Attentäters noch nie so nah gewesen. Der Kontrast war beinahe zuviel für ihn. Die Leute hatten gelacht und sich amüsiert. Man kam nicht so um, wie Jaryl gestorben war. Der Tod holte einen Menschen auf dem Schlachtfeld, bei einem Unfall oder zu Hause im Bett.
    Die Situation strapazierte sein Nervenkostüm gehörig, bis sich schließlich Professionalität und Erfahrung durchsetzten und er sich an die Kandare nahm. Jaryl war eine Soldatin gewesen. Keine, wie er sie je getroffen hatte, aber hier auf Solaris erinnerte ihn kaum etwas an seine früheren Erfahrungen. Das Leben bei den ComGuards war erheblich geradliniger gewesen, wenn auch nicht leichter. Dogma und Disziplin hatten es seine Lanzenkameraden genannt, DD.
    Inspektor Viets hatte Rose nur eine Stunde verhört. Sie hatte offensichtlich nicht viel erfahren, oder aber das, was sie erfahren hatte, gefiel ihr nicht. Sie hatte die Bar geschlossen und alle nach Hause geschickt. Dillon hatte aufgeheult wie ein waidwundes Tier, als sie die Gäste fortgeschickt hatte. Er trauerte noch immer den verlorenen Einnahmen nach und schüttelte dabei müde den Kopf. Nach dem Verhör trieb es Rose zurück an die Theke, um auf andere Gedanken zu kommen. Die meisten Polizisten zogen innerhalb der nächsten paar Stunden wieder ab, nachdem sie zu zweit oder dritt hereingewandert kamen, um Spuren zu sammeln, Trivids aufzunehmen oder was immer die Polizei am Tatort eines Mordes sonst noch tat.
    Rose beobachtete das Geschehen mit halbherzigem Interesse. Noch eine Spur, noch eine Sackgasse, aber diesmal hatte er nur zusehen können, wie die Frau, die ihm hatte helfen wollen, erschossen wurde. Er spielte kurz mit dem Gedanken, daß es irgendwie seine Schuld gewesen war, gab die Idee aber schnell wieder auf. Warwick oder irgend jemand sonst hätte Jaryl kaum umbringen lassen, um ihm etwas heimzuzahlen. Offensichtlich war Jaryl wegen etwas, das sie selbst getan – oder gelassen – hatte, Scoggins’ Ziel gewesen, oder vielleicht aus Gründen, die Rose nicht einmal ahnen konnte.
    Er starrte in die halbleere Flasche Conner’s und schwenkte die Flüssigkeit darin herum. Sie schäumte schon lange nicht mehr. Es war nicht der erste Tod, den Rose gesehen hatte, aber ein kaltblütiger Mord war etwas anderes als der Tod auf dem Schlachtfeld.
    Er blickte wieder hinüber zu Viets und Dillon, die sich leise hinter der Theke unterhielten. Wahrscheinlich kannten sich die beiden ganz gut, zumindest beruflich. Wer wußte, wie weit diese Bekanntschaft noch ging? Wie die Situation sich auch darstellen mochte, Dillon war offensichtlich geduldiger mit ihr als Rose, der vor mehr als anderthalb Stunden aufgehört hatte, selbst ihre beiläufigen Fragen zu beantworten.
    Rose stierte weiter in sein Bier und verfluchte bei sich Solaris, Warwick, Inspektor Viets, die Clans und was ihm noch in den Sinn kam. Wie konnte eine Gesellschaft funktionieren, wenn sie in fünf unabhängige, angeblich gleichberechtigte Regierungen in Schußweite voneinander aufgeteilt war? Wie konnten diese Regierungen zulassen, daß ein Killer die Straßen unsicher machte? Wie konnte Viets je hoffen, irgendwen festzunehmen, wenn jedes Viertel der Stadt seine eigene, unabhängige Polizei hatte? Und wie konnte sie einfach hier herumsitzen, nachdem Rose den Attentäter zweifelsfrei als Scoggins identifiziert hatte? Diese Frage hatte er ihr in seinem besten Befehlston ins Gesicht gebrüllt.
    Die Inspektorin war angesichts seiner Feindseligkeit überraschend höflich gewesen. Sie hatte ihm erklärt, daß er immerhin ein Fremdweltler sei, ohne Bindungen dem Opfer oder dem angeblichen Attentäter gegenüber.
    »Natürlich werden wir die Spur

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