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BattleTech 19: Stahlgladiatoren

BattleTech 19: Stahlgladiatoren

Titel: BattleTech 19: Stahlgladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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verfolgen, die Sie uns geliefert haben«, hatte Viets höflich festgestellt. »Aber ich bezweifle, daß sie uns etwas bringen wird. Mister Scoggins ist ein capellanischer Bürger und sitzt wahrscheinlich gerade irgendwo gemütlich in Cathay.« Rose kippte sein Bier und starrte wieder zu Viets und Dillon hinüber, die sich im Flüsterton unterhielten.
    In seinem Innern kochten die Gefühle – sein Frust über die Unmöglichkeit, irgendwo auf Solaris einen Mech zu bekommen, Erschöpfung, weil er seit rund achtundvierzig Stunden nicht mehr geschlafen hatte, der Schrecken über Jaryls Ermordung. Selbst ein so selbstbeherrschter Mann wie Rose klappte unter dieser Belastung zusammen.
    »Nun, Inspektor Viets«, stieß er verbittert aus. »Ich nehme an, jetzt werden Sie zurück ins Revier schlendern und einen Bericht schreiben? Noch einen Happen essen, vielleicht mit einem hübschen jungen Cop, und dann nach Hause in die Heia. Und das war es dann vorerst, was den sogenannten ›Zwischenfall‹ heute nacht betrifft?«
    Viets sah Rose mit wütend verkniffenem Mund an. Ihre Fingerknöchel wären weiß, als sie sich langsam umdrehte, aber Rose reizte sie weiter. »Ihr Dumpfschädel mit eurem fliehenden Kinn und euren blauen Uniformjäckchen seid doch alle gleich. Die Flasche hier hat mehr Grips als irgendwer von eurer Truppe.«
    »Ach, der weise MechKrieger möchte dem armen, blöden Bullen zeigen, wie man eine Polizeiuntersuchung durchführt. Also gut, o weiser Meister, was soll ich denn tun?« höhnte Viets. Rose war überrascht. Er hatte Wut erwartet, aber nicht diese direkte Herausforderung. »Warten Sie, ich weiß es schon«, fuhr sie sarkastisch fort. »Ich versammle den ganzen Rest der Truppe, und dann marschieren wir in Cathay ein, prügeln alles nieder, was sich rührt, und zerren diesen Scoggins hierher zurück, weil er Ihren Angaben zufolge Jaryl Whillins ermordet hat.«
    »Er hat sie ermordet!« Rose stieß einen anklagenden Zeigefinger in Richtung der Polizistin und schlug zur Unterstreichung mit der Faust auf die Theke. Die Flasche hüpfte in die Luft. Inspektor Viets ließ sich nicht anmerken, daß sie seinen Ausbruch bemerkt hatte.
    »Oder noch besser, wir bitten die Cathayaner, ihn auszuliefern. Das kann ja kein Problem darstellen. ›Hört mal, ihr blöden Reisfresser. Einer eurer Krachmacher hat heute abend in einem hiesigen Lokal eine unserer Bürgerinnen erschossen. Könntet ihr ihn bitte rüberschicken, mit einem Zettel, daß es euch nichts ausmacht, wenn wir ihn aufknüpfen? Danke schön.‹« Rose umklammerte den Rand der Theke und kämpfte gegen die Wut an, die ihn zu überwältigen drohte. Er hatte sie provozieren wollen, aber jetzt hatte sie den Spieß umgedreht.
    »Zumindest würden sie etwas tun.« Viets ignorierte ihn weiter. Sie wanderte hinter der Theke umher und hielt den Blick wie um eine göttliche Eingebung bittend zur Decke gerichtet. Plötzlich klatschte sie in die Hände und drehte sich zu Rose um.
    »Ich hab’s. Wir laden die Schlappschwerter einfach ins internationale Viertel ein. Sie wären bestimmt froh über die Gelegenheit, die schönen neuen Gewehre vorzuführen, die sie überallhin mitschleppen.«
    Rose brüllte auf und schwang sich über die Theke. Sein oberes Bein schoß vor, und die Stiefelspitze stieß nach Viets’ ungeschütztem Kopf. Die Inspektorin duckte sich unter dem Tritt weg. Mit einer schnellen Bewegung traf sie den Arm, mit dem sich Rose auf der Theke abstützte, an der Innenseite des Ellbogens. Rose’ gesamtes Körpergewicht, einen Sekundenbruchteil zuvor noch in perfekter Balance, krachte nach unten. Der Schwung zog ihn über die glatte Thekenoberfläche und gestattete ihm, weitgehend auf dem gepolsterten Laufgang zu landen. Sein Kopf jedoch schlug auf die Edelstahlspüle unmittelbar unter der Theke.
    Rose kämpfte gegen das Schwindelgefühl an und versuchte aufzustehen, als die andere Seite seines Schädels vor Schmerzen zu explodieren schien. Er sah Sterne tanzen, aber irgendwie kam er auf ein Knie hoch. Dann traf ihn etwas am Kinn. Sein Kopf flog nach hinten. Er fühlte die Zähne splittern, als er auf den Rücken geworfen wurde. Rose versuchte sich vor dem Tritt zu schützen, der mit Sicherheit folgen mußte, aber der Angriff kam nicht.
    Er ging mit einer Rückwärtsrolle in die Hocke und suchte nach seiner Gegnerin. Als er sich langsam erhob, wurde ihm so übel, daß er fast wieder in die Knie gegangen wäre. Knapp außerhalb seiner Reichweite stand

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