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BattleTech 19: Stahlgladiatoren

BattleTech 19: Stahlgladiatoren

Titel: BattleTech 19: Stahlgladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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Stimme war leicht verärgert. Woher wußte sie?
    »Ich kenne Sie, Mechbubi. Ich kenne Sie und ihresgleichen. Sie stolzieren rum, als gehörte Ihnen das Lokal. Eingebildet und ständig auf der Suche nach der Gelegenheit, einen Einheimischen zusammenzuschlagen. Ich erkenne es an Ihrem Gang, Ihrer Sprache, der Art, wie Sie Ihr Bier trinken. Sie sind ein Mechbubi, auch ohne diese blechverstärkte, fusionsbetriebene Mordmaschine, die Sie BattleMech nennen.«
    Die Leidenschaft in Viets’ Stimme beeindruckte Rose. Er hatte schon Leute getroffen, die etwas gegen MechKrieger hatten. Er hatte sogar schon Leute gekannt, die sie haßten, aber noch niemals zuvor war er jemand begegnet, der das Wort Mech aussprechen konnte, als habe er es aus den schwärzesten Tiefen einer Jauchegrube ans Licht gezerrt.
    »Wenn Sie uns so hassen, was machen Sie dann auf Solaris?«
    »Das geht dich einen feuchten Dreck an, Mechbubi.«
    Rose sah das Feuer in ihren Augen. In ihren Adern toste frisches Adrenalin. Rose überflog in Gedanken den Zustand seines Körpers und seine Möglichkeiten. Er erkannte augenblicklich, daß er in einem Kampf, ob fair oder nicht, keine Chance gegen sie hatte, jedenfalls nicht ohne Mech. Aber er mußte sie am Reden halten, wenn er seine private Mission zum Abschluß bringen wollte.
    »Warum reden Sie dann überhaupt mit mir?«
    Rose sah die Wut aus Viets’ Blick verschwinden, als hätte jemand einen Schalter umgeworfen. Sie fixierte ihn lange Sekunden ohne zu blinzeln. Rose hatte das Gefühl, als würde sie ihm mit diesem Blick bis in die Seele sehen. Er begegnete ihrem Blick mit – so hoffte er – gleicher Intensität. Als sie weitersprach, war Rose von der Kraft und Überzeugung in ihrer Stimme schockiert.
    »Ich hoffe noch immer, daß einer von euch mal anders ist als der Rest, Mechbubi.«
    Sie wandte sich ab. Rose atmete unwillkürlich auf. Als sie sich wieder umdrehte, war die Intensität aus ihrem Blick verschwunden. Sie fixierte ihn wieder, aber es war nicht dasselbe.
    »Da Sie neu in der Arena sind, werde ich es so einfach wie möglich formulieren.« Sie schüttete eine klare Flüssigkeit in die Schale, hielt sie einen Augenblick unter die Nase, und kippte sie dann in einem Schluck. »Wenn ich annehme, daß Sie mit Ihrer Aussage über Scoggins recht haben, und davon gehe ich jetzt einmal aus, brauche ich eine beeidigte Versicherung von Ihnen, daß Sie gesehen haben, wie er Jaryl Whillins ermordete. Ferner müssen Sie bereit sein, das vor Gericht zu bezeugen.«
    Viets hob den kleinen Finger.
    »Dann geh ich zu meinem Boß, einem Mann, der weit und breit als unparteiischer Verfechter von Recht und Ordnung bekannt ist, und teile ihm mit, daß kurz vor einem Meisterschaftskampf eine Reservepilotin von einem Mann in den Diensten des anderen Stalls ermordet wurde.«
    Sie hob den Ringfinger.
    »Ich fülle mehr Formulare aus, als Sie in zehn Jahren zu Gesicht bekommen, und reiche sie über den Dienstweg weiter, um zu erklären, wieso Scoggins zurück nach Black Hills gebracht werden muß, um hier vor Gericht gestellt zu werden.«
    Der Mittelfinger. Rose verlagerte den Eisbeutel. Er hatte eine ziemlich gute Vorstellung, worauf die Inspektorin hinauswollte.
    »Schließlich wird die ganze Angelegenheit den Bürokraten auf den Schreibtisch gelegt, und Scoggins wird vor Gericht gestellt oder auch nicht, ja nachdem, wer wem welche Gefallen schuldet oder wieviel Geld zum Einsatz kommt.«
    Viets’ Zeigefinger reckte sich in die Höhe.
    »Im Revier nennen wir das die viersprossige Leiter. Wenn auch nur eine Sprosse fehlt, kommt man nicht bis oben.«
    »Sie meinen, es wird nicht leicht sein, Scoggins vor Gericht zu bringen.«
    »Rose, wenn ich Ihnen alles aufzählen wollte, was es dazu braucht, müßte ich beide Schuhe ausziehen, und ich sehe Ihnen an, daß Sie das Ganze abschließen möchten, bevor der Kampf losgeht.«
    Rose versuchte sich überraschend erfolgreich ein Bild von Viets ohne Schuhe vor Augen zu rufen. Ohne alles, um ehrlich zu sein. Als er sich bei diesem Gedanken ertappte, konzentrierte er sich erschrocken auf sein ursprüngliches Problem. Sie hatte mehr Respekt verdient, als von ihm im Geiste ausgezogen zu werden. Aber es dauerte trotzdem einige Zeit, das Bild aus seinen Gedanken zu vertreiben. Viets hatte gerade ihre zweite Schale getrunken, als Rose laut nachzudenken begann.
    »Also arbeitet die Zeit wieder einmal gegen mich. Wenn ich recht habe, legt Warwick es darauf an, Carstairs’ Piloten

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