BattleTech 20: Die Stunde der Helden
General«, wandte Albrecht ein.
»Stimmt. Allzuviel steht uns nicht zur Verfügung, und es sind noch genug andere Welten zu sichern.« Von Bülow klopfte nachdenklich auf das Gehäuse des Handterminals und wälzte die Problematik in seinen Gedanken. »Die Antwort besteht natürlich darin, in entsprechender Stärke auf der Oberfläche zu landen. Wenn wir das erst getan haben, werden wir alle versteckten Truppen aufspüren und neutralisieren können. Aber sie sind offensichtlich besser auf den Widerstand vorbereitet, als wir gedacht haben. Heute morgen haben sie uns überraschen können, indem sie uns zuerst mit den Verhandlungen des Gouverneurs und dann mit der Geschichte von dem niedergeschlagenen Coup hinters Licht geführt haben. Ich beginne zu glauben, daß die ganze Sache ein einziger großer Schwindel war, angefangen mit DeVries’ erster Kontaktaufnahme. Die Geschichte von einem Kampf zwischen dem Gouverneur und Carlyles Leuten war nicht der übliche Köder für eine Falle, und ich bin darauf hereingefallen. Verschlagen… diese Leute da unten sind zu verdammt verschlagen.«
Albrecht räusperte sich unsicher. »Verzeihung, Herr General, aber ich bin nicht sicher, ob die Fakten die Theorie bestätigen, daß DeVries Teil der Falle war. Kurz bevor ich herkam, habe ich eine Mitteilung von der Funkabteilung erhalten. Wir empfangen eine Station in Eastport, einer Stadt an der äußersten Ostküste von Scotia im Distrikt Teviotdale. Anscheinend sind Gouverneur DeVries und eine Anzahl ihm ergebener Regierungstruppen dort aufgetaucht und versuchen, das Gebiet unter ihre Kontrolle zu bringen.«
»Haben sie versucht, Kontakt mit uns aufzunehmen?«
Der Adjutant schüttelte den Kopf. »Bis jetzt nicht, Herr General. Sie sind erst vor kurzem auf Sendung gegangen.«
»Es könnte Zufall sein«, meinte von Bülow zögernd. »Oder sie könnten versuchen, uns ein zweites Mal hereinzulegen. Eastport ist zu isoliert, um eine solide Operationsbasis für uns darzustellen. Sie wären bestimmt begeistert, wenn wir dort landen würden und quer über den ganzen Kontinent marschieren müßten.« Er lachte humorlos. »Selbst wenn wir unsere Zeit nur damit verschwenden, die Situation auszukundschaften, würden wir den Bastarden damit mehr Zeit geben, als wir uns leisten können. Behalten Sie die Station im Auge, aber wir werden keine weiteren Anstrengungen an eine verlorene Sache verschwenden. DeVries hat seine Chance gehabt. Wenn wir auf Glengarry landen, wird das nicht im Geist von Kompromißbereitschaft und Kooperation geschehen, das kann ich garantieren.«
Albrecht nickte. »Ich dachte mir, daß Sie so reagieren, egal, ob DeVries ernsthaft kapitulieren will oder nicht.« Er machte sich eine Notiz. »Das war alles, was mich betrifft, Herr General. Haben Sie noch Instruktionen für mich?«
»Setzen Sie für 09:00 Uhr Terra-Zeit eine Besprechung des gesamten Stabes im Konferenzraum des Nachrichtendienstes an. Lassen Sie Kommandanthauptmann Heinkel wissen, daß wir die neuesten Pläne für Operation Dreizack besprechen werden.«
»Dreizack. Jawohl, Herr General.« Albrechts Ton war auffallend neutral.
»Sie sind mit meiner Wahl nicht einverstanden, Johann?«
»Ähm… selbstverständlich, Herr General… aber ich frage mich…«
»Reden Sie, Johann.«
»Dreizack verlangt eine Aufteilung unserer Truppen, Herr General. Ist das weise? Konzentration der Kräfte ist eine der grundlegendsten militärischen Maximen, und bei Gegnern vom Kaliber dieser Legionsoffiziere fürchte ich, daß wir eine Niederlage riskieren.« Alb recht wirkte unglücklich, als habe er schon mehr gesagt, als er eigentlich wollte.
»Unter den meisten Umständen wäre Ihr Einwand durchaus stichhaltig, Johann«, erwiderte von Bülow freundlich. »Aber unser Ziel mit Dreizack ist die Aufsplitterung der Verteidiger. Im Augenblick besteht unser größer Vorteil in der zahlenmäßigen Überlegenheit. Sie können nicht alle möglichen Landezonen in ausreichender Stärke verteidigen, um uns daran zu hindern, irgendwo einen Brückenkopf zu errichten, selbst wenn sie eine oder sogar zwei Schlachten gewinnen. Dreizack zwingt sie, die Masse ihrer Truppen in die Schlacht zu werfen und Verluste hinzunehmen, die sie sich nicht leisten können, wenn sie sich unserer Landung überhaupt entgegenstellen wollen. Und gleichgültig, wie gut sie sind, schließlich werden ihnen die Leute ausgehen, und wir werden ihre Verteidigung wie eine Eierschale zerschlagen.« Von Bülow stellte
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