BattleTech 20: Die Stunde der Helden
das Terminal wieder auf den Tisch. »Sehen Sie, Johann, wenn Sie viel Geld zur Verfügung haben, müssen Sie es auch benutzen, indem Sie es solange ausgeben, bis Sie haben, was Sie wollen. Weder Tricks noch schlaue Strategien sind gegen Verschleiß gefeit. Man braucht nur die Mittel und den Willen, diese Strategie durchzuhalten.«
»Ah, Carlyle. Kommen Sie herein… Baron«, sagte Prinz Victor Davion in seinem Büro auf Tharkad.
Grayson Death Carlyle trat zwischen den beiden Wachen durch die Tür in Prinz Victors Privatbüro. Wie der Mann selbst war auch das Büro spartanisch und bot wenig Hinweise auf den Rang seines Besitzers. Aber aus diesem Raum und seinem Gegenstück auf New Avalon wurden die Geschicke des größten Sternenimperiums der Menschheit gelenkt.
»Hoheit, ich muß mit Euch reden«, begann Carlyle und verbeugte sich fahrig, bevor er auf dem Stuhl Platz nahm, den ihm der ArchonPrinz mit einer Handbewegung anbot. »Die Sache ist dringend…«
»Sie sind wegen der Lage in Skye hier«, stellte Prinz Victor nüchtern fest. »Speziell wegen der Nachrichten, die Sie gestern von Glengarry erhalten haben.«
»Dann wissen Sie bereits davon, Sire?«
Victor nickte knapp. »Meine schwachsinnigen Cousins Ryan und Richard Steiner scheinen entschlossen, die Demagogen zu spielen. Ich nehme an, die Privatbotschaft, die Sie über das Hyperpulsnetz erreicht hat, betrifft diese Situation?«
»Ja, Sire…« Carlyle zögerte, dann sprach er weiter. »Meine Offiziere melden, daß eine Invasionsflotte das Feuer auf Legionsschiffe eröffnet hat. Eines meiner Sprungschiffe konnte im letzten Moment entkommen, um die Nachricht abzuschicken. Besitzen Sie neuere Erkenntnisse?«
»Ja. Es scheint, daß der frühere Baron von Glengarry, ein General von Bülow, glaube ich, etwas dagegen hatte, sein Lehen an Sie zu verlieren. Mit Ryans Segen und Richards heimlicher Unterstützung ist von Bülow aufgebrochen, Glengarry zurückzuerobern. Nach den vorliegenden Erkenntnissen verfügt er dazu über die Zehnten Skye Rangers und Hilfstruppen.«
»Die Legion…«
»Sie ist deutlich in der Unterzahl, Carlyle. Aber bei Ihren Leuten… Sagen Sie es mir. Wie stehen die Chancen, daß Sie noch Widerstand leisten?«
»De Villar und McCall haben das Kommando. Keiner von beiden wird einen Zentimeter nachgeben. Ich würde sagen, sie kämpfen noch – wenn es noch etwas gibt, womit sie kämpfen können.« Der Söldnerführer beugte sich vor und sah dem Prinz ins Auge. »Wie Sie wissen, befindet sich der Rest der Legion mit Kommandanthauptmann Khaled auf Borghese. Mit Eurer Erlaubnis werde ich meine BefehlsLanze dorthin einschiffen, das Bataillon mobilisieren und eine Entsatzoperation starten. In zwei, spätestens drei Wochen werden wir zurück auf Glengarry sein, und den Hundesöhnen zeigen, mit wem sie es zu tun haben.«
»Ich habe bereits Anweisung nach Borghese geschickt, Ihre Leute zu mobilisieren, Carlyle. Sie haben Priorität auf allen Sprungrourten und sollten das System in zwölf Tagen erreichen. Aber ich würde es vorziehen, wenn Sie hierbleiben.«
»Sire?«
»Die Zehnten Rangers waren die einzige Skye-Einheit, die gemeutert hat. Die anderen warten noch ab. Wenn ich reguläre Truppen des Vereinigten Commonwealth nach Glengarry schicke, wird das gesamte übrige Skye-Militär zu den Rebellen überlaufen. Und ungeachtet Ihres Rufes könnten Sie die Zehnten Skye Rangers nicht mit einem einzigen Bataillon besiegen. Deshalb habe ich in Ihrem Namen mehrere Regimenter der Northwind Highlanders angeheuert. Sie werden in drei Wochen zum Aufbruch bereit sein und das Glengarry-System in vier Wochen erreicht haben. Ich möchte, daß Sie diese Einheiten nach Glengarry führen, um die Rebellion niederzuschlagen.«
»Sire… ich wäre doch sicher bei meinen eigenen Leuten nützlicher.«
»Das finde ich nicht, Carlyle. Wir wissen nicht einmal, ob es auf Glengarry noch Truppen geben wird, die entsetzt werden können. Ich kann mir weder erlauben, einen meiner besten Offiziere für eine vage Möglichkeit zu verschwenden, noch die Kontrolle des Vereinigten Commonwealth über Skye zu verspielen.«
»Dann… schreibt Ihr sie ab?« Carlyle senkte den Blick. »Sire, mein Sohn ist auf Glengarry.«
»Ich weiß. Es tut mir leid. Aber wir lassen niemand im Stich. Ihr Kommandanthauptmann Khaled ist ein guter Mann. Wenn sich auf Glengarry noch jemand widersetzt, können seine Truppen – Ihre Truppen – einen enormen Unterschied ausmachen. Aber wenn der
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