Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Andrew Keith
Vom Netzwerk:
besaß, der als Zielpunkt der Landung fungieren konnte, hatte es McCall besonders schwierig, die Vorgehensweise seines Gegners zu erraten. Um Hilfstruppen und Nachschub zu landen, brauchte der Feind nur ein ausreichend großes Freigelände. Und davon gab es um Coltbridge mehr als genug.
    Damit blieb nur die MSB-Station außerhalb der Stadt als logischer Sammelpunkt für die Verteidiger. Wenn die Invasoren die Magnetschwebebahn für ihren Nachschub einsetzen wollten, mußten sie die Station erobern, bevor sie sich auf den Weg in die Hauptstadt machten. Ohne sie konnten sie die computergesteuerten Weichen- und Stromführungssysteme für diesen Teil des Bahnnetzes nicht kontrollieren.
    Das erleichterte McCall in gewisser Hinsicht die Arbeit. Er hatte einen Ort, den es zu verteidigen galt, und eine Menge Menschen und Maschinen, um dies zu tun. Aber nach der Landung hatten sie den Gegner aus der Ortung verloren, und es ließ sich nicht vorhersagen, von wo er zuschlagen würde – wenn überhaupt. McCall hatte Angst, daß sich diese Landung wie die bei Loch Sheol als Finte erweisen konnte. In Dunkeld waren nur noch eine Handvoll Legionäre zurückgeblieben. Möglicherweise plante General von Bülow doch, seine Hauptstreitmacht dort zu landen.
    McCall murmelte einen alten gälischen Fluch. Er hatte nie von sich behauptet, ein großer Taktiker zu sein, und eine defensiv abwartende Rolle hatte ihm noch nie zugesagt. Sie machte ihn nervös. Die Gray Death Legion war schon immer eine Einsatztruppe gewesen, die den Krieg ins Gebiet des Gegners trug. Herumzusitzen und auf den großen Schlag zu warten, entsprach nicht seiner Vorstellung von Kriegführung. Wenn Grayson Carlyle auf Glengarry wäre, dachte McCall düster, brauchten wir nicht hier rumzusitzen und zu warten.
    »Herr Kommandanthauptmann, ich verzeichne MAD-Anzeigen im Nordosten«, meldete Freida Bergstrom. Ihr Mech war zwei Kilometer außerhalb der Station als Vorposten aufgestellt. »Und unsere Leute sind es nicht…«
    »Gibt es noch andere Anzeichen für Schwierigkeiten?« fragte er.
    Keiner der übrigen ScoutMechs hatte etwas Ähnliches zu berichten. Also kam der Gegner entweder nur aus dieser einen Richtung, oder die anderen blieben außer Sensorreichweite, bis die Schlacht begonnen hatte.
    Er traf eine Entscheidung. »Alle ScoutMechs um Oberleutnant Bergstrom formieren«, befahl er. »Panzer und Infanterie graben sich um den Bahnhof ein und halten Ausschau nach anderen Feindeinheiten. Hauptmann Simms, halten Sie sich zum Ausrücken bereit.«
    Die Legion war auf mobile Gefechte spezialisiert. McCall würde versuchen, die feindlichen Truppen schnell anzugreifen, bevor sich die Situation in ein Stellungsgefecht verwandeln konnte.
    Er würde alles tun, was in seiner Macht stand, um einen Sieg zu erringen, aber trotz allem wünschte sich Kommandanthauptmann Davis McCall, Grayson Carlyle wäre an seiner Stelle.
40
    Bei Coltbridge, Glengarry
    Mark Skye, Vereinigtes Commonwealth

    11. April 3056

    »Da sind sie«, stellte McCall fest. Auf seinem Sichtschirmstand erschien das vergrößerte Abbild des nächsten feindlichen Mechs – in Wirklichkeit immer noch Kilometer entfernt – so groß, als wäre er nahe genug, um Bannockburn zu berühren.
    »Jesus, Mohammed und Blake!« murmelte jemand über die Funkverbindung. »Ein Zeus… ein Kampftitan… ein Zyklop…«
    »Ich zähle drei Schützen da draußen«, fügte eine andere Stimme hinzu. Das klang nach Hauptmann Hannibal Simms, McCalls Stellvertreter. In seiner Stimme schwangen Überraschung und Angst mit.
    »Diesmal werfen sie wirklich dicke Brocken ins Gefecht«, kommentierte Freida Bergstrom kühl. »Ich trau mich kaum rauszugehen, aus Angst, daß sie mich zertreten.«
    »Rruhe im Ätherr«, schnarrte McCall. Aber er verstand die Gefühle seiner Leute. Die meisten Battle-Mechs der Angreifer waren schwere oder überschwere Kampfkolosse mit einem Gewicht von siebzig bis neunzig Tonnen, schwer gepanzert und vollgestopft mit Waffen. Der Graue Tod hatte dagegen nur eine Handvoll Mechs von mehr als fünfzig Tonnen aufzubieten, und nur McCalls neunzig Tonnen schwerer Highlander konnte einem Zeus oder Kampftitan das Wasser reichen, was die Feuerkraft betraf. Hätte der Befehl bei Grayson Carlyle gelegen, hätte McCall wahrscheinlich ebensolche Kommentare abgegeben.
    Aber jetzt lag der Befehl bei ihm, und nichts, was irgend jemand sagte, konnte die Verhältnisse ändern, denen sie ausgesetzt waren. Der Graue Tod hatte mehr

Weitere Kostenlose Bücher