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BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Andrew Keith
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um auch nur über diese neue Bedrohung nachzudenken. Als er auf die Zeitanzeige schaute, stellte er fest, daß es schon kurz vor Sonnenaufgang war.
    Nachdem er den Reaktor des Schütze stillgelegt hatte, damit Newkirk und seine Crew mit den Reparaturen beginnen konnten, kletterte Alex matt und entmutigt aus der Kanzel. Mit Ausnahme der gespenstischen Beleuchtung durch die rund um die Station aufgestellten Werkleuchten war es stockfinster. Er wußte nicht genau, wo die übrigen hohen Offiziere steckten, und es war ihm auch ziemlich gleichgültig. Jetzt wollte er nur noch einen Platz, um sich auszustrecken und eine Chance, nach dem langen Tag im Cockpit endlich zu schlafen.
    »Herr Oberst?« Er drehte sich um. Hauptmann Fräser, der Infanteriekommandeur des Lagers, trat ins Licht und salutierte steif. »Sir, über die Ostlinie kommt ein MSB-Zug.«
    »MSB?« wiederholte Alex unsicher. Er wankte vor Müdigkeit. »Aus Dunkeld?«
    »Nein, Sir. Er… hat vor zehn Minuten eine Nachricht geschickt, Sir. Gouverneur DeVries ist an Bord. Er bittet um freies Geleit durch unsere Linien. Sagt, er muß in einer Angelegenheit von extremer Wichtigkeit mit Ihnen reden.«
    »Der Gouverneur… hier?« Alex blinzelte aufgeschreckt. »Der war doch in Eastport…«
    »Jetzt ist er hierher unterwegs, Herr Oberst. Geben wir ihm freies Geleit? Oder sollen wir den Wagen angreifen? Einer unserer Schwebepanzer könnte ihn ohne Probleme erledigen, wenn Sie es wollen.« Alex wunderte sich. Fräser war früher Offizier der Planetaren Garde gewesen, aber er schien nicht viel für den Mann übrig zu haben, den er einmal zu schützen geschworen hatte.
    »Nein… nein, teilen Sie ihm mit, er hat mein Wort, daß er sicher kommen und gehen kann. Aber überprüfen Sie den Zug, mit dem er kommt. Es würde zu von Bülow passen, DeVries als Trojanisches Pferd zu benutzen, gerade wenn es so aussieht, als hätten wir diese Runde gewonnen.«
    »Ja, Sir.«
    »Und versuchen Sie, Kommandanthauptmann McCall und alle anderen Stabsoffiziere zu verständigen, die Sie auftreiben können. Ich möchte, daß sie dabei sind und hören, was DeVries zu sagen hat…«
    »Ja, Herr Oberst. Äh… Hauptmann de Villar ist vor einer halben Stunde aus Dunkeld eingetroffen, Sir. Zusammen mit OD1 King und den übrigen Techs. Sie sagt, sie hat Informationen über die Landung bei Halidon für Sie.«
    Alex winkte ab. »Nicht jetzt… Nein. Warten Sie. Drehen Sie mich in Richtung einer Kanne Schwarzwurztee und geben Sie mir Gelegenheit aufzuwachen. Und dann schicken Sie sie zu mir.«
    »Geht klar, Herr Oberst.« Fräser rief einen seiner Feldwebel herüber und gab Alex an ihn weiter. Dann salutierte er wieder und verschwand in der Dunkelheit.
    Alex versuchte, seinen Verstand wieder in Gang zu bekommen, während er hinter dem Unteroffizier auf das chaotische Zeltlager auf der anderen Seite des Bahnhofsgebäudes zustolperte. Mehr Nachrichten aus Halidon, und jetzt auch noch DeVries mit einer mysteriösen Botschaft. Es schien, daß ein Kommandeur nie eine freie Minute hatte.
    Dieser Teil der Führungsaufgaben war weit entfernt von dem erregenden Wissen, daß einem seine Leute in die Schlacht folgten. Das war wie eine Droge gewesen, ein gewaltiges High. Aber abseits des Gefechtsfeld, wenn es darum ging, die Toten und Verwundeten zu zählen oder die nächste Operation vorzubereiten… dieser Teil des Kommandeurslebens war bedrückend.
    Auch wenn er den Namen Carlyle trug, Alexander Durant Carlyle war sich nicht sicher, wie lange er die Last noch tragen konnte.
43
    Coltbridge, Glengarry
    Mark Skye, Vereinigtes Commonwealth

    12. April 3056

    Alex empfing Gouverneur DeVries in einem der Büros, die den Schaden am Magnetschwebebahnhof von Coltbridge heil überstanden hatten, DeVries kam allein. Er schien bereit, sich auf das versprochene freie Geleit zu verlassen, oder vielleicht war es ihm auch gleichgültig, was mit ihm geschah. Er wirkte verhärmt und gehetzt, und sein eleganter Anzug war schmutzig und zerknittert. Aber seine Haltung war noch immer steif und stolz.
    »Sie haben sich gemacht seit Ihren Kadettentagen, Herr Oberst«, stellte DeVries fest, nachdem Oberleutnant Obote ihn in den Raum eskortiert und Alex ihm einen Stuhl angeboten hatte. »Ich hätte nie gedacht, daß sich die Legion so gut hält.«
    »Offensichtlich«, schnarrte McCall. Der bionische Arm des Jakobiters war nach dem Treffer, der beinahe sein Cockpit aufgerissen hätte, durch einen Kurzschluß ausgefallen, und bis ein

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